Deutsche Kleinunternehmer klagen über zu hohe Steuern

Deutschlands Kleinunternehmer sind unzufrieden. Gerade einmal 32 Prozent von ihnen fühlen sich von der Politik unterstützt. Das geht aus dem "DNA of an Entrepreneur Report 2015" hervor. Die repräsentative Umfrage wurde von dem Marktforschungsinstitut "research now" im Auftrag des Versicherers Hiscox in den USA, Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden erstellt. Vor allem die gestiegene Besteuerung und die staatliche Bürokratie sind kleinen Betrieben ein Dorn im Auge. Eine erdrückende Mehrheit von 83 Prozent der deutschen Kleinunternehmer erwartet von der Politik eine Senkung der direkten Unternehmensbesteuerung, heißt es in dem Report.

Erst jüngst zeigte eine Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, dass jede sechste Gemeinde im vergangenen Jahr die Hebesätze für die Gewerbesteuer erhöht hatte, teilweise auf 470 Prozent. Als unverändert große Belastung empfinden die Kleinunternehmer die staatliche Bürokratie. So gaben drei Viertel von ihnen an, dass sie sich einfachere Rechnungslegungsvorschriften wünschten. 41 Prozent rechnen zukünftig mit weiteren politischen Hürden statt mit Unterstützung vom Staat. "Deutsche Kleinunternehmer wenden pro Woche 3 Stunden und 46 Minuten für bürokratische Anforderungen auf - 30 Minuten mehr als im Vorjahr und über 30 Minuten mehr als der Durchschnitt aller untersuchten Länder", so der Report.

"Ganz offensichtlich ist in Deutschland die Skepsis hinsichtlich einer weiterhin ansteigenden Wirtschaftsleistung größer als in den anderen untersuchten Ländern", sagte Tobias Wenhart von Hiscox. Das zeige sich auch daran, dass lediglich 18 Prozent der befragten deutschen Kleinunternehmer ihre Investitionen in den kommenden zwölf Monaten steigern wollen. Und nur 48 Prozent der befragten Unternehmen wollen im kommenden Jahr ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung auf den Markt bringen. Jedes achte Unternehmen plant 2016 sogar Ausgabenkürzungen.

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