Einkommensungleichheit: Schere hat sich nicht geöffnet

Unternehmensführung
Der Gini-Koeffizient (blaue Linie), das Maß für Einkommensungleichheit, ist seit 2006 deutlich gesunken. Grafik: Stiftung Familienunternehmen

Die Ungleichheit der Arbeitseinkommen in Deutschland ist im letzten Jahrzehnt zurückgegangen. Anders als vielfach behauptet hat sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht geöffnet. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Entwicklung der Einkommensungleichheit: Daten, Fakten und Wahrnehmungen" des ifo Instituts München im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Der durch den Gini-Koeffizienten (Maß für Ungleichheit) ermittelte Wert für die Beschäftigten (Erwerbsbevölkerung) in Deutschland liegt jüngsten verfügbaren Zahlen zufolge etwas unter dem Niveau von 2004.

Noch deutlicher zeigt sich der Rückgang, wenn die gesamte erwerbsfähige Bevölkerung (d. h. inklusive Personen ohne Arbeit) betrachtet wird. Aus diesen Daten ergibt sich, dass die Ungleichheit der Bruttoreallöhne seit 2005 sogar stark gesunken ist. Grund dafür ist laut ifo Institut, dass durch die Hartz-Reformen die Beschäftigung seit 2005 um mehr als 10 Prozent gewachsen ist. In der Folge ist für vier Millionen Personen das Arbeitseinkommen von Null auf einen positiven Wert angestiegen. "Die Studie zeigt, dass die pauschale These ständig wachsender Ungleichheit in Deutschland falsch ist. Der Abbau der Arbeitslosigkeit hat entscheidend zum Rückgang der Ungleichheit bei den Arbeitseinkommen in Deutschland seit 2005 beigetragen", erklärte Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts.

Weiter belegt die ifo-Untersuchung, dass Steuer- und Sozialsystem in Deutschland erheblich zur Nivellierung von Einkommensunterschieden beitragen. "Im Vergleich zu anderen Ländern zeichnet sich das System staatlicher Umverteilung in Deutschland durch hohe Effizienz aus", sagte Prof. Gabriel Felbermayr, Autor der Studie und ifo-Abteilungsleiter. Mit einer vergleichsweise geringen Staatsquote gelinge es, das Maß der Ungleichheit bei Nettoeinkommen im Vergleich zum Bruttoeinkommen stark zu reduzieren.

Die ifo-Studie zeigt, dass die Progressivität des Steuer- und Transfersystems in Deutschland die Ungleichheit der realen Bruttoeinkommen um 35Prozent verringert. Deutschland landet auf Platz sieben von insgesamt 20 untersuchten OECD-Staaten und weist somit ein geringes Maß an Ungleichheit auf. cm

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