Bis zu minus 28 Grad winterhart

Fargesia demissa 'Gerry' zum Bambus des Jahres 2014 gewählt

Nachdem seit 2008 nur noch Phyllostachys gewählt wurden, wurde mit dem Bamburs Fargesia demissa 'Gerry' nun wieder ein horstig wachsender zum Bambus des Jahres gewählt. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre breiten grünen Blätter an schwarzen Halmen aus. Sie verträgt Temperaturen bis zu minus 28° und sollte an einem halbschattigen bis schattigen Platz stehen.

Keine Berichte über Winterschäden

Die Pflanze wurde im September 1979 in China, Provinz Gansu, in der Nähe der Stadt Lanzhou auf 2050 m von Tong Pei Yi gesammelt. Fast zehn Jahre später wurde dann Fargesia demissa als neue Art beschrieben. Allerdings ist bis heute strittig, ob es sich tatsächlich um eine neue Art handelt. So wird in der in der Flora of China Fargesia demissa schlicht als kleinere Form von Fargesia nitida angesehen.

Die mittleren Tagesminima am Sammelort dürften im Januar etwa -15° betragen und zudem fällt im Winter dort fast kein Niederschlag. Dieses im Winter trockenkalte Klima lässt eine Winterhärte ähnlich Fargesia nitida vermuten, welche oft mit etwa -28° angegeben wird. Dementsprechend gab es bisher praktisch keine Berichte über Winterschäden in unserem Klima.

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Zwischen zwei und drei Meter hoch

Die Pflanze hat einen aufrechten Wuchs, nur dünne mehrjährige Halme können auch etwas überhängend sein. Der Halmabstand ist im Vergleich zu Fargesia nitida mit bis 15 cm relativ groß. Die Endhöhe wird vermutlich meist zwischen 2 und 3 m liegen. Allerdings erreichte die größte Pflanze eines EBS-Mitglieds im vergangenen Jahr bereits 3,3 m, daher sind unter bestimmten Standortbedingungen oder im Alter vielleicht auch Höhen bis 4 m denkbar. Die Halmstärke kann bis 1,5 cm betragen. Die Halme sind zunächst bläulich/lila/schwarz gefärbt und etwas weiß bemehlt. Die Länge der Internodien beträgt 11 bis 20 cm. Der Austrieb erfolgt verhältnismäßig spät im Juni und die neuen Halme gehen ohne Seitenzweige in den Winter. Sie werden erst im Mai des folgenden Jahres gebildet.

Die Pflanze besitzt kleine aber verhältnismäßig breite Blätter und verliert im Herbst meist etwa 80 Prozent ihrer Blätter. Die verbleibenden Blätter können in Dauerfrostperioden anhaltend eingerollt sein. So kann im Winter ein blattloser Eindruck entstehen. Die Pflanze bildet im Frühjahr sehr früh (März) neue frischgrüne Blätter, so dass in Kombination mit den schwarzen Halmen ein unschlagbarer Kontrast entsteht.

Verträgt auch sonnige Standorte gut

Der Standort sollte wie bei den meisten Fargesien eher halbschattig bis schattig sein, allerdings werden auch sonnige Standorte erstaunlich gut vertragen. Bei starker Sonne oder im Winter ist die Neigung zum Blattrollen erhöht, ein sicher sinnvoller Schutzmechanismus, wenn man die Bedingungen am Naturstandort im Betracht zieht. Auffallend ist auch, dass an eher sonnigem Standort die Seitenzweige deutlich kürzer zu bleiben scheinen als an schattigen Standorten. Wegen der herausragenden Winterhärte könnte 'Demissa' gut zur Topfkultur im Außenbereich geeignet sein.

Aufgrund der geringen Beblätterung im Winter ist die Pflanze für Hecken und als Sichtschutz wohl eher ungeeignet. Als Solitär ist dieser Bambus aber im Frühjahr und Sommer jedoch dafür umso ansprechender. Nachdem Fargesia demissa 'Gerry' noch nicht einmal zehn Jahre in Europa ist, dürfte die Pflanze jedoch noch nicht überall verfügbar sein.

Dr. Steffen Greiner

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