Der Kommentar

Greenkeeper fo(ö)rdern Weiterbildung

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Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean." Dieses Zitat, das Sir Isaac Newton zugeschrieben wird, soll deutlich machen, dass wir als Menschheit vermutlich nie alle Fragen der Naturwissenschaft beantworten werden können. Nun sind Landschaftsgärtner keine Naturwissenschaftler, sondern Praktiker, die dem Kunden ein technisch einwandfreies Werk liefern wollen. Daher wird erwartet, dass sich jeder Landschaftsgärtner auf der Höhe der Zeit des Fachwissens befindet. "Klar", werden Sie sagen, "machen wir doch". Richtig, gerade halten Sie ein Medium der Weiterbildung in den Händen. Aber reicht das schon?

Der Greenkeeper Verband Deutschland (GVD) hat aktuell ein neues Konzept für die Weiterbildung seiner Greenkeeper vorgelegt. "Certified Greenkeeper GVD" und "Certified Head-Greenkeeper GVD". Ein Weiterbildungsangebot mit Zertifizierung, das dem Ausbildungsstandard "eins oben drauf setzt und den steigenden Qualitätsanforderungen der Golfclubs nachkommt", so der kaufmännische Vorstand des Deutschen Golfverbandes, Klaus Dallmeyer, quasi der Kundenvertreter der Greenkeeper. Beworben wird dabei nicht nur ein Seminarangebot, sondern ein mit Prüfungen bewährtes System. Vor dem Hintergrund, dass Greenkeeper sich (fast) ausschließlich mit Rasen beschäftigen, wird deutlich, wohin die Reise gehen könnten. Die Zeiten sind einfach vorbei, in denen ein Abschluss als Gärtner, Meister, Techniker oder Ingenieur bis ans Lebensende dazu befähigt, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Das Thema Sachkundenachweis Pflanzenschutz zeigt ebenfalls ganz deutlich, wohin die Entwicklung gehen wird. Dabei ist der Umgang mit Rücken- und Feldspritze vergleichsweise einfach. Trotzdem hat der Gesetzgeber dafür alle drei Jahre eine Weiterbildung vorgeschrieben.

Die Anforderungen für den "Certified Greenkeeper" sind nicht schlecht. Voraussetzung zur Teilnahme ist der Abschluss der Greenkeeper-Ausbildung, Mitgliedschaft im GVD und Handicap (HCP) -36 oder besser. Die einmal erreichte Zertifizierung wird für denjenigen verlängert, wer in drei Jahren jährlich 100 Punkte erreicht hat, dass bedeutet, die Teilnahme an etwa drei bis vier Seminartagen im Jahr, Erste-Hilfe-Kurs, Sachkundenachweis Pflanzenschutz, zwei vorgabewirksame Golfturniere, Besuch eines Führungs- oder Kommunikationsseminars sowie ein Fachvortrag oder ein Beitrag in einer Fachzeitschrift. Ein wirklich gelungener Anforderungskatalog, der nicht nur die Probanden persönlich weiter bringt, sondern auch noch den Berufstand.

Bei Landschaftsgärtnern ist das Aufgabenfeld bekanntlich, neben Rasen und Pflanzenschutz, erheblich größer. Wäre doch schön, wenn die AuGaLa auch einmal ein Konzept für den Zertifizierten Schwimmteich-, Privatgarten-, Spezialbau-, Terrassenbau-, Holzbau-, Zaunbau-, Sportplatzbau-, Lichtanlagen- oder Vegetationslandschaftsgärtner vorlegt.

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Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack
Autor

Hochschule Osnabrück, Fakultät A&L

Hochschule Osnabrück University of Applied Sciences

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