Gefahr durch UV-Strahlen für Outdoorworker

IG Bau: Hautkrebs-Prävention ist auch Arbeitgebersache

Krebsrisiko Arbeitsschutzbekleidung
Eine medizinische Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor darf auf keiner Baustelle fehlen. Foto: SVLFG
Krebsrisiko Arbeitsschutzbekleidung
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Mit etwa 250000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der Helle Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland, die Tendenz ist steigend. Gerade für Menschen, die beruflich viel im Freien arbeiten, ist das Risiko an Hellem Hautkrebs zu erkranken deutlich erhöht.

In Deutschland sind das schätzungsweise zwischen 2,5 und 3,0 Millionen Berufstätige. Europaweit gibt es knapp 15 Millionen Outdoorworker. Mit der Anerkennung als Berufskrankheit ist ein wichtiger Schritt für alle Betroffenen getan. Noch wichtiger aber ist die Prävention, hier sieht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) auch die Arbeitgeber in der Pflicht.

Intensive Aufklärung nötig

"Denn das Problem ist durch Prävention in den Griff zu kriegen. Heller Hautkrebs sollte irgendwann kein Thema mehr sein", erklärte Dr. Claas Ulrich, Hautarzt an der Berliner Charité auf einem Arbeitsschutzseminar der IG Bau anlässlich des Workers Memorial Day 2015 in Berlin. Doch dafür sei ein Bewusstsein für permanenten und weitreichenden Arbeitsschutz nötig, so der Dermatologe. Neben der Eigeninitiative der betroffenen Arbeitnehmer, fordert Claas die Arbeitgeber auf, Verantwortung zu übernehmen. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) empfiehlt ihren Mitgliedern sich durch langärmelige Oberbekleidung und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu schützen und gibt Anleitungen für das Auftragen der Schutzmittel. Die IG Bau geht da wesentlich weiter. Die Gewerkschaft startete eine großangelegte Aufklärungskampagne "Hautkrebs - Nein Danke!". Mit der Aktion informiert die IG Bau über die Gefahren, gibt bereits Betroffenen Hilfestellung ei der Anerkennung als Berufskrankheit und leitet zum richtigen, vorbeugenden Schutz an. Zu den Schutzmaßnahmen gehören ein medizinischer UV-Schutz mit hohem Lichtschutzfaktor, geeignete Kleidung und Kopfbedeckung, möglichst mit breitem Schirm als Gesichtsschutz sowie einem Nackenschutz, beziehungsweise textiler Sonnenschutz dem UV-Standard 801 entsprechend, UV-geprüfte Sonnenbrille als Schutz für die Augen sowie ausreichend Flüssigkeit.

Schutzmöglichkeiten nicht genutzt

Der Arbeitnehmer soll seinen Körper beobachten, um Hautveränderungen frühzeitig wahrnehmen zu können. Ebenso sei die regelmäßige Vorsorge beim Hautarzt Pflicht. "Sprecht mit euren Arbeitgebern, ob das Arbeiten so organisiert werden kann, dass nicht in der prallen Sonne gearbeitet wird oder gegebenenfalls Sonnensegel benutz werden können", sagte der Leiter der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz der IG Bau Gerhard Citrich. In anderen Ländern Europas sei das schon lange Tradition, so Citirch. "Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht für ausreichend Sonnenschutz zu sorgen, etwa durch Bereitstellen von genügend Sonnencreme, UV-Schutzkleidung oder Verlegung der Arbeiten unter freiem Himmel in die Morgen- bzw. Abendstunden", forderte Dietmar Schäfer, stellvertretender IG Bau Bundesvorsitzende.

Normale Kleidung schützt nur bedingt vor Sonne. Ein weißes T-Shirt aus Baumwolle hat beispielsweise einen Lichtschutzfaktor von drei bis vier. Je dunkler und dicht gewebter die Kleidung ist, desto stärker der Schutz vor UV-Strahlen. Aus medizinischer Sicht bietet UV-Schutzbekleidung einen wesentlich umfassenderen Schutz. Bislang wird eine spezielle Berufskleidung mit UV-Schutz allerdings von Berufsgruppen, die im Freien arbeiten, nicht getragen.

Viele Hersteller von Berufkleidung haben die Spezialkleidung aber schon längst im Angebot. Die Arbeitskleidung aus Spezialfasern bietet nicht nur hohen UV-Schutz, sie ist auch atmungsaktiv, besonders strapazierfähig und bietet einen guten Tragekomfort. Eine rund um lohnende Investition in die eigene Gesundheit. Genau wie eine medizinische Sonnencreme, die auf keiner Baustelle fehlen sollte. IBa

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