Weltkongress Gebäudegrün im Juni in Berlin

"Je mehr Teilnehmer, desto mächtiger die Stimme der Branche"

Gebäudegrün Bauwerksbegrünung
Beim Weltkongress geht es um Wissenstransfer durch Fachleute, Best Practice Beispiele und einen themenübergreifender Erfahrungsaustausch. Foto: FBB

Vom 20. bis 22. Juni findet der Weltkongress Gebäudegrün (WGIC) erstmals in Deutschland statt. Die zweitägige Veranstaltung in Berlin wird das größte internationale Event zur Gebäudebegrünung in diesem Jahr sein. Erwartet werden über 80 Referenten aus dem In- und Ausland. Organisator Dr. Gunter Mann, Präsident Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB), erläutert in einem Interview, warum sich der Weltkongress gerade für Deutschland entschieden hat.

Frage: Warum ein Weltkongress in Berlin? Wie kam das zustande?

Gunter Mann: Der World Green Infrastructure Network (WGIN) führt den Weltkongress Gebäudegrün (World Green Infrastructure Congress WGIC) jedes Jahr in einem anderen Mitgliedsland durch. Die Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) hatte sich vor drei Jahren darum beworben, den Weltkongress 2017 in Berlin stattfinden zu lassen. Für die Veranstaltung in Deutschland zeichnet die FBB gemeinsam mit dem Europäischen Verband der Bauwerksbegrüner (EFB) verantwortlich.

Der Weltkongress ist wichtiger Bestandteil der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen "Bundesweiten Strategie Gebäudegrün", einer verbandsübergreifenden Allianz zur Bauwerksbegrünung. Wir wollen Planern, Städtevertretern und Politikern verdeutlichen, welche Bedeutung die Gebäudebegrünung hat und wie wichtig das Grün in den Städten ist.

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Kongress-Organisator Dr. Gunter Mann hält die Veranstaltung für eine Chance, zu zeigen, dass kein Neubau mehr ohne Gebäudegrün entstehen sollte. Fotos: FBB

Frage: Was sind die Ziele des Kongresses?

Gunter Mann: Es geht uns um Wissensvermittlung zur Gebäudebegrünung und deren angrenzenden Bereiche, Wissenstransfer durch Fachleute der Branche aus dem In- und Ausland, die Präsentation von Best Practice Beispielen, einen themenübergreifender Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern aus Politik, Architektur, Städten, Stadtplanung, Siedlungswasserwirtschaft, Industrie- und Immobilienbranche, Herstellern, Verarbeitern, Forschung und Lehre und Verbänden, Networking und eine verbandsübergreifende Allianz zur Bauwerksbegrünung.

Frage: Wie organisiert und finanziert die FBB den Weltkongress?

Gunter Mann: Die FBB trägt sowohl finanziell als auch organisatorisch die Hauptlast. In Teilbereichen wird sie durch eine Eventagentur unterstützt. Die FBB hat den Kongress über Jahrre hinweg im Auge gehabt und entsprechend Finanzmittel bereitgestellt. Die Schirmherrschaft haben die Bau- und Umwelt Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und der Regierende Bürgermeister Berlins Michael Müller übernommen.

Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unterstützt bei der fachlichen und organisatorischen Vorbereitung. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und die Internationale Gartenausstellung IGA Berlin 2017 sind Kooperationspartner. Gefördert wird der Kongress mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau.

Frage: Welche Bedeutung hat der Weltkongress Gebäudegrün 2017 für die Branche?

Gunter Mann: Die Bauwerksbegrüner haben die vielleicht historische Chance, mit diesem groß angelegten Kongress zu zeigen, dass die Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung eine nennenswerte Dimension erreicht hat und kein Neubau mehr ohne Gebäudegrün entstehen sollte. Je mehr Teilnehmer dabei sind, desto mächtiger wird die Stimme der Branche. Vielleicht gilt sogar ein stückweit die Parole "Jetzt oder nie".

Frage: Wo findet der Weltkongress statt und mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?

Gunter Mann: Er findet im Mercure Hotel MOA statt, das uns ideale Bedingungen bietet: fünf Tagungsräume unterschiedlicher Größe und dabei einen großen Raum für die Begrüßungs- und Verabschiedungsvorträge. Und ein großes Atrium mit Innenraumbegrünung und ausreichend Platz für die begleitende Fachausstellung der FBB-Mitglieder und Kooperationspartner. Zudem gibt es ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten.

Wir rechnen mit 300 bis 500 Teilnehmern und etwa 100 Offiziellen und Referenten. Wir schätzen 25 bis 30 Prozent davon kommen aus dem Ausland. Es kommen Planer, Landschaftsgärtner, Städtevertreter und Kommunalpolitiker, aber auch Systemanbieter, Produzenten, Verarbeiter, Hochschulen und Journalisten.

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Veranstaltungsort ist das Mercure Hotel MOA in Berlin. Es verfügt über fünf Tagungsräume und einen großen Raum für Vorträge. Im Atrium ist Platz für eine Fachausstellung. Foto: FBB
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Man rechnet mit 300 bis 500 Teilnehmern und etwa 100 Offiziellen und Referenten, vor allem Planer, Landschaftsgärtner, Städtevertreter und Kommunalpolitiker. Foto: WGIN

Frage: Wie läuft die Veranstaltung konkret ab?

Gunter Mann: Wir haben den Start und das Ende des Weltkongresses im großen Saal geplant. Nach der Begrüßung teilen wir uns auf fünf Räume auf, in denen parallel in 90-Minuten-Blöcken ein anderes Thema mit jeweils drei Vorträgen behandelt wird. Die Räume 1 bis 4 gehen auf Themen der Dach- und Fassadenbegrünung ein, Raum 5 ist durchgängig dem Thema "Innenraumbegrünung" gewidmet. Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch. Der Teilnehmer kann sich für seine Wunsch-Themen entscheiden und auch innerhalb eines Themenblocks durchaus auch in einen anderen Saal zu einem anderen Thema wechseln. Wir haben viele spannende Themenblöcke, so dass der Teilnehmer vielleicht die Qual der Wahl hat. Doch dafür gibt es den Tagungsband, in dem alle Vorträge in Kurzfassungen nachzulesen sind. Ende März soll das vollständige Programm auf der Kongress-Homepage veröffentlicht.

Frage: Welche Themen werden bei dem Weltkongress behandelt und in welcher Intensität?

Gunter Mann: Wir decken alle Bereiche der Gebäudebegrünung ab: Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung, so dass eine bunte Mischung gibt. Die Dachbegrünung wird dabei den meisten Raum einnehmen. Als Schwerpunktthemen sind vorgesehen: Nachhaltiges Bauen, gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderungen und Städtestrategien, Biodiversität, Pflege und Wartung, stadtklimatische Wirkungen, Praxisbeispiele. Aktuellste Themen mit dem größten Interesse sind Regenwasserbewirtschaftung, Förderungen und Nachhaltiges Bauen.

Frage: Wie können sich Interessierte neben ihrer Teilnahme noch einbringen?

Gunter Mann: Bis zum 31. März kann sich jeder für die Poster-Ausstellungen im "Call of Poster" bewerben oder besondere Projekte, Strategien und Initiativen im "Call of Award" einreichen: Ausgeschrieben ist der World Greening Building Award 2017 in den Kategorien "Dachbegrünung/Fassadenbegrünung/Innenraumbegrünung", "Vorbildliche Gründach-Strategie Stadt" sowie "Vorbildliche Initiative Gebäudegrün".

Frage: Was erwartet die Teilnehmer bei den Exkursionen am dritten Tag?

Gunter Mann: Vorgesehen sind fünf Exkursionen in kleinen Gruppen, die mit Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen jeweils einen Schwerpunkt haben. Sie berücksichtigen auch andere Aspekte und Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Exkursionen werden von Fachpersonal geführt und enden nachmittags bei der Internationalen Gartenausstellung, die im Anschluss besucht werden kann.

Frage: Wo finden Interessierte aktuelle Informationen und wo kann man sich anmelden?

Gunter Mann: Auf der Kongress-Internetseite wgic2017Berlin.com. Dort sind alle relevanten Informationen hinterlegt, insbesondere ein kurzer Werbefilm zum Kongress, der Appetit auf mehr macht. Die Seite wird täglich aktualisiert. Wir sind derzeit am Vervollständigen des Programms und detaillierteren Planungen zu den Exkursionen.

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