Neue Trends im Kompaktmaschinenbereich

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Für den Garten- und Landschaftsbau wie für den Tiefbau sind funktionstüchtige und belastbare Maschinen unabdingbar. Was der Markt an Neuheiten bringt, wird im Folgenden gezeigt. Insbesondere zwei Trends zeigen sich auf den ersten Blick: Die Maße werden noch kompakter und der Elektroantrieb setzt sich bei den kleinen Maschinen mehr und mehr durch.

Doosan stellt in diesem Jahr einen neuen Bagger vor, der durch kompakte Maße und ein leichtes Gewicht auffällt: den neuen Kurzheckbagger DX10Z. Er misst nur 71 cm an Breite und 2793 mm an Gesamtlänge, ist damit in engsten Bereichen einsetzbar und kann sogar die meisten Türen passieren. Das klappbare TOPS-Fahrerschutzdach, das die ISO 12117-Vorschrift erfüllt, sorgt für Sicherheit des Fahrers und erleichtert durchs Wegklappen zudem das Passieren von engen Zugängen. Die Schildverlängerungen lassen sich einfach in ihre Innenpositionen schieben und verringern so nochmals die Außenmaße des Baggers. Trotz der extrem kompakten Maße und einem Maschinengewicht von nur 1176 kg soll der mit einem Kubota-Motor D722 ausgerüstete DX10Z ausgezeichnete Leistungen bringen, wie Doosan verspricht. Dank der Unterwagenkonstruktion hat er hohe Hubkräfte in Kombination mit einer maximalen Grabtiefe von 1,82 m.

Leichtgewicht mit schmalen Maßen

Auch die Bedienerfreundlichkeit war ein Anliegen des Herstellers: Es gebe keine Kompromisse hinsichtlich des Fahrerkomforts, der nicht geringer sein soll als bei größeren Baggermodelle. So hat der Fahrer eine relativ große Beinfreiheit und profitiert von niedrigen Maschinengeräuschen. Auch die anstelle von Hebeln eingesetzten verstellbaren Joysticks erinnern an den Komfort, wie man ihn von größeren Baggern kennt. Die Position der Joystick-Steuerung lässt sich beim DX10Z an die bevorzugten Stellungen unterschiedlicher Fahrer anpassen. Die Platzersparnis verdankt sich auch der Tatsache, dass die gleichzeitig als Armlehne dienende linke und rechte Konsole abgesenkt und verriegelt werden können.

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Da der Unterwagen hydraulisch ausfahrbar ist, bietet er dem DX10Z eine der breitesten Stellungen im Kompaktbaggersegment, nämlich eine quadratische Grundfläche von 1100mm, was die Standfestigkeit erhöht. Die Arbeitsgruppe ist kastenförmig konstruiert, wodurch sie stabil ist, aber gleichzeitig das Gesamtgewicht der Arbeitsgruppe reduziert. Die Maschinenlebensdauer profitiert von der geschützten Lage von Zylinder und Schläuchen. Der Zylinder liegt über dem Ausleger und die Schläuche für die Zusatzhydraulik sind im Ausleger geführt. Dank einem in Serienausrüstung erhältlichen zweiten Drehzahlbereich kann der DX10Z seine Position schnell auf Baustellen ändern, wodurch Arbeiten rascher abgeschlossen werden und effizienter gearbeitet werden kann.

An Grabreichweite erreicht der Minibagger 3093 mm, die Ausschütthöhe beträgt 1818mm und die Ausbrechkraft am Löffel (ISO) misst 8,3 kN.

Wahlweise Elektroantrieb

Noch leichter ist der neue Mikrobagger von Caterpillar. Mit einem Gewicht von nur knapp 1 t (900 kg) bringt Caterpillar einen neuen Bagger auf den Markt, der sowohl mit Diesel als auch elektrisch betrieben werden kann. Zum leichten Betriebsgewicht kommen kompakte Ausmaße hinzu: Der Mikrobagger 300.9 D VPS ist noch nicht einmal einen Meter breit (90 cm). Die wendige Maschine versorgt im Elektrobetrieb ein separates Hydraulikaggregat, das aus der Steckdose aufgeladen wird, wodurch schwere Batterien hinfällig sind. Dieser Mikrobagger eignet sich also insbesondere für Gartenbauarbeiten in Wohnvierteln oder engbebauten städtischen Bereichen, wo geringe Emissionen und ein niedriger Geräuschpegel gewünscht sind.

Niedrige Maße ohne Leistungseinbuße

Alternative zum Kraftstoffantrieb

Elektroantrieb setzt sich zudem mehr und mehr bei den Radladern durch. Wacker Neuson bietet mit dem akkubetriebenen Radlader WL20e eine Alternative zum Kraftstoffantrieb. Die AGM-Batterie ("Absorbent Glass Mat") ist einfach in der Handhabung und hat einen geringen Wartungsaufwand. Die Batterie wird mittels eines "Onboard"-Ladegeräts mit 230 V, das in die Maschine integriert wurde, aufgeladen, was mit einem Kabel an jeder Steckdose möglich ist. So können auch während des Baustellenalltags flexible Zwischenladungen erfolgen. Bei vollständig aufgeladenem Akku kann der Radlader bis zu fünf Stunden im Einsatz arbeiten.

Was die Leistung betrifft, so steht der akkubetriebene Radlader dem dieselbetriebenen in nichts nach, weist sogar eine etwas höhere Kipplast auf. Mit einer Höhe von 2,25 m und einer Breite von etwas über 1 m sind niedrige und schmale Durchfahrten sowie der Transport auf einem Anhänger für den Radlader kein Problem. Bei niedrigeren Durchfahrten unter 2 m kann das Fahrerschutzdach herunter geklappt werden. Zusätzlichen Komfort bietet das EPS Plus, ein hydraulisch absenkbares Fahrerschutzdach, das der Fahrer vom Sitz aus bedienen kann. Mit einer Betriebskostenersparnis von rund 40 Prozent über die Lebensdauer der Maschine bietet der Elektroradlader zudem wirtschaftliche Vorteile.

Angepasste Leistung über zwei Elektromotoren

Auch der Radlader-Spezialist Kramer hat sich auf das Terrain des Elektroantriebs gewagt und mit seinem Radlader 5055e in 2016 sogar den Innovationspreis der bauma empfangen. Der Kramer eRadlader ist mit zwei Elektromotoren ausgestattet, einem für den Fahrantrieb (Motorleistung 15 kW) und einem für die Arbeitshydraulik (Motorleistung 22 kW). So wird je nach Anforderung im Arbeitseinsatz der jeweilige Motor gefordert. Durch die angepasste Leistung bleibt der Energieverbrauch möglichst niedrig. Das vollständige Aufladen der Batterie dauert sechs bis sieben Stunden. Zwischenaufladungen können an jeder herkömmlichen 230-V-Steckdose erfolgen. Auch der eRadlader ist wie alle anderen Kramer-Radlader auf einem ungeteilten ahmen gebaut, was ihm die gewohnte Standsicherheit und Wendigkeit verleiht. Die 4130kg schwere Maschine bewältigt eine Nutzlast von 1750 kg.

Hohe Belastbarkeit

Kompakte Bauweise bei zugleich hoher Belastbarkeit verspricht der Münchner Baumaschinenhersteller Wacker Neuson mit dem Radlader WL28. Mit seinen kompakten Abmessungen von nur 4559 mm an Länge und 1245 mm an Breite und einem niedrigen Betriebsgewicht von 3120 kg unterstützt der WL28 Garten- und Landschaftsarbeiten besonders auch in beengten Bereichen. Auch Durchfahrten von nur 2,3 m oder Gartenbereiche mit Überdachungen sind für das Leichtgewicht kein Problem. Mit einer Kipplast von 1,9 t kann er problemlos Transportgüter - wie beispielweise eine Palette Pflastersteine mit bis zu acht Steinlagen - transportieren. Zwei großdimensionierte Hubzylinder und Parallelführung ermöglichen eine kraftvolle Ladeschwinge.

Um eine möglichst große Übersichtlichkeit zu gewähren, wurde der Vorderwagen niedrig gebaut. Der Fahrer hat dadurch die Anbaugeräte besser im Blick. Hohe Standsicherheit und gute Geländegängigkeit erreicht der Hersteller beim WL28 durch einen kurzen Achsstand und dem Knick-Pendelgelenk mit einem Pendelwinkel von 12°. Der Knickwinkel von 44° lässt zudem Wenderadien zu, die den WL28 in engeren Parkbereichen problemlos arbeiten lassen. Die 100-Prozent-Differenzialsperre erlaubt maximale Traktion des Radladers auch auf schwierigem Untergrund. Für den multiplen Einsatz des Radladers über das reine Verladen von Material hinaus sorgt eine Leistungshydraulik mit bis zu 58,5 l/min, mit der eine Vielzahl an Anbaugeräten für den Garten- und Landschaftsbau betrieben werden können, wie Mulcher, Kehrmaschinen, Betonmischschaufeln oder Krautbesen.

Verbesserte Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit

Drei neue Kompaktlader hat Hitachi im Rahmen der 6er-Baureihe entwickelt: den ZW65-6, ZW75-6 sowie ZW95-6. Auch bei diesen Maschinen handelt es sich um flexibel einsetzbare Radlader. Bei der Entwicklung standen für Hitachi neben Leistungsaspekten wie Effizienz und Verlässlichkeit auch eine verbesserte Sicherheit, Bedienerfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit im Fokus. Die Bedürfnisse nicht nur des deutschen, sondern auch des europäischen Marktes liegen in dem flexiblen Einsatz einer Maschine, die zugleich für mehrere Arbeitsarten eingesetzt werden kann und dadurch kostenfreundlicher ist. Dies erreichen die Hitachi-Radlader mit dem hydraulischen Schnellwechselsystem, an dem eine Vielzahl an Anbaugeräten angelegt werden können.

Eine möglichst große Sicherheit der Radlader resultiert aus der optimalen Gewichtsverteilung, wodurch die relativ kleine Maschine auch Lasten bis zu 2 t bewältigen kann. Auch die Hitachi-Radlader sind kompakt gebaut und haben ein niedriges Eigengewicht von nur 4,7 bis 5,4 t, so dass sie sich in engen Arbeitsarealen wendig bewegen und problemlos transportieren lassen. Auch sie schrecken mit ihrer Gesamthöhe von 2,4 m nicht vor niedrigen Durchfahrten zurück. Das abnehmbare Kabinenoberteil unterstützt dies zusätzlich.

Der neue Deutz Stufe IIIB-Motor mit Abgasregulierungssystem und Oxidationskatalysatoren sorgt für einen deutlich kleineren Kraftstoffverbrauch sowie geringere Emissionen.

Auch bei den Hitachi-Radladern ist eine gute Sicht auf das Arbeitsfeld durch den schmalen Monoboom gewährleistet. Die beiden Modelle ZW65-6 und ZW75-6 können mit entsprechender Ausstattung auch mit Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h gefahren werden. Der Fahrer sitzt in einer geräumigen Kabine mit Komfortsitz und einstellbaren Armlehnen. Die verstellbare Lenksäule unterstützt das ermüdungsarme Arbeiten und die 360°-Rundumsicht erlaubt den Überblick über den ganzen Arbeitsbereich. Ergonomische gestaltete Steuerelemente und ein Multifunktions-Joystick mit Fahrtrichtungsschalter erleichtern die Lenkung und präzise Steuerung des Radladers.

Gute Geländegängigkeit und hohe Traktion in unebenem Gelände

Für den Abtransport von gemähten Material, Sand oder Steinen eignen sich im Garten- und Landschaftsbau die kompakten Dumper. Wacker Neuson hat hier eine ganze Reihe im Programm: mit den Modellen DW50, DW60, DW90 und DW100, die sich dank hydrostatischem Allradantrieb und ECO-Modus durch gute Geländegängigkeit und Traktion auch in unebenem Gelände auszeichnen.

Insbesondere das kleinste der vier Modelle, der DW50 hat kompakte Maße und ist wendig. Für hohen Bedienkomfort sorgt ein innovatives Bedienkonzept für den Steuerstand mit Joystick-Bedienung sowie eine verschleißfreie Federspeicher-Feststellbremse, die langlebig und zuverlässig ist. Der DW50 schafft 5t an Nutzlast, was dennoch eine Fahrgeschwindigkeit von 28 km/h zulässt. Besonders anwenderfreundlich ist der breite und sichere Aufstieg zum Fahrerstand. Das optimierte Muldendesign, eine Rückfahrwarneinrichtung und eine optional erhältliche Frontsichtkamera, die den toten Winkel ausgleicht, erhöhen die Sicherheit auf der Baustelle.

Eine Besonderheit bei den Dumpern bietet Wacker Neuson mit dem sog. "dual view"-Konzept, mit dem der Fahrer die gesamte Konsole um 180° drehen kann, ermöglicht durch einen Drehkranz, der unter dem Sitz liegt. In kurzer Zeit kann der Fahrer seine Sitzposition ändern, so dass die Mulde hinter ihm liegt und er eine bessere Sicht beim Fahren des Dumpers hat.

Innovative Technologie

Auch der französische Baumaschinenhersteller Mecalac hat Dumper im Programm. Etwas größer an Maßen handelt es sich bei dem 9-Tonner um eine Maschine mit innovativer Technologie, die mehr an Effizienz und bei niedrigeren Kosten verspricht. Der Dumper TA9 mit einem Fassungsvermögen von 4587 l entspricht der Tier 4 Final Stufe der Abgasrichtlinie, die Emissionen sind bis zu 90 Prozent reduziert. Große Türen erleichtern den Zugang zum Dumper. Der Dieselmotor schafft eine Leistung von 55 kW (74 PS) und einen um acht Prozent niedrigeren Kraftstoffverbrauch. Die Synchro-Pendel-Getriebe erlaubt vier Vorwärts- und vier Rückwärtsgeschwindigkeiten.

Die neuen Trends

Bei allen Maschinentypen zeichnet sich besonders ein Trend ab: Die Maße werden noch kompakter, ohne dass Einbußen an Leistung hinzunehmen sind. Dies macht sich natürlich gerade im Garten- und Landschaftsbau verdient, wo mit engen Gartenbereichen oder verwinkelten Parkarealen immer wieder Herausforderungen aufwarten. Mit den niedrigeren Maßen sind Durchfahrten durch Engstellen kein Problem mehr und auch der Transport der Maschine von einer Baustelle zur anderen wird erleichtert.

Der zweite große Trend, der sich abzeichnet, ist der Elektroantrieb, womit Zugeständnisse an die Anforderungen von Umweltverträglichkeit, aber auch an Lärmreduzierung gemacht werden. Nicht nur bei den Minibaggern, sondern auch bei den kompakten Radladern zeigen sich mehr und mehr Modelle mit Elektroantrieb.

Dr. Andrea Brill
Autorin

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