Schrumpfende Städte: Öffentliche Mittel bleiben knapp

Steuerrecht
Grafik: BBSR Bonn 2015

Die Mittel vieler deutscher Städten und Gemeinden drohen auf Dauer knapp zu bleiben. Den Kommunen gehen die Steuerzahler aus. Immer mehr erwerbstätige Menschen ziehen aus mittleren und kleinen Städten in die großen Städte und Metropolregionen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

"Die Metropolen haben eine enorme Sogwirkung", sagte BBSR-Direktor Prof. Harald Herrmann bei der Vorstellung der Studienergebnisse. In mittleren und kleinen Städten sowie in ländlichen Regionen und Kommunen stünde inzwischen jede zwölfte Wohnung leer, jeder zweite Bürger sei über 50 Jahre alt. Weniger Erwerbstätige müssen nun die Kosten für die gleiche Infrastruktur und Angebote für eine wachsende Zahl Älterer schultern.

Im relativen Vergleich der Studie steht besonders der Osten Deutschlands schlecht da. Das BBSR stuft 84 Prozent der Gemeinden in den östlichen Bundesländern als schrumpfend ein. Die drei ostdeutschen Gemeinden mit den meisten Verlusten, Hoyerswerda in Sachsen, Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt und Eisenhüttenstadt in Brandenburg, verloren zwischen 2008 und 2013 ein Zehntel ihrer Bevölkerung.

Im Westen fallen nur 41 Prozent in diese Kategorie. Bis 2035, prognostiziert das BBSR, werde sich das jedoch ändern. Dann werde es auch in den heute noch attraktiven Westkommunen Wohnungsleerstand geben. Die Einfamilienhaussiedlungen der 1960er und 1970er Jahre würden von den Kindern der Häuslebauer in Scharen verlassen. Der BBSR-Direktor forderte, die betroffenen Kommunen mit den Herausforderungen jetzt nicht allein zu lassen. Sie benötigten mehr institutionalisierte und finanzielle Hilfen, um nicht noch stärker zurückzufallen.

Für BBSR-Direktor Herrmann steht jedoch zugleich fest: Die Schrumpfung der Städte und Gemeinden lässt sich bremsen. Es genüge, Einwanderer ins Land zu holen. "Das verursacht erst einmal Kosten, aber dann überwiegen die Vorteile", so der frühere persönliche Referent des CDU-Politikers Klaus Töpfer, "die Alternative Schrumpfung, verursacht nur Kosten." Wolle man Deutschlands Bevölkerungszahl langfristig konstant halten, brauche das Land jährliche Wanderungsgewinne von rund 400.000 Menschen. cm

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