16. Steinforum von braun-steine

Gute Freiraumplanung braucht "intelligente Komplizenschaft"

braun-steine GmbH Stadtentwicklung Freiraumplanung
Mehr als 200 Planer und Bauentscheider waren nach Neu-Ulm gekommen, um sich beim 16. Steinforum über klimagerechte Stadtentwicklung zu informieren. Foto: braun-steine

Das 16. Steinforum der Firma braun-steine widmete sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Freiraumplanung. Mehr als 200 Planer und Bauentscheider waren daher im April nach Neu-Ulm gekommen, um sich über klimagerechte Stadtentwicklung zu informieren. Wie drängend das Thema ist, belegen aktuelle Prognosen der UN, laut derer bereits bis 2025 knapp 70 Prozent der Menschen weltweit in Städten leben werden.

Recycling-Potenzial bei Gebäuden

Bei Gebäuden ist nachhaltiges Bauen bereits angekommen, wie Stephan Anders von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) aufzeigte. Die DGNB hat ein eigenes Zertifizierungssystem entwickelt, das den gesamten Lebenszyklus eines Projekts betrachtet und bewertet. Dabei spielen auch die verwendeten Materialien eine Rolle. Da rund 53 Prozent des Abfallaufkommens in Deutschland aus Bau- und Abbruchabfällen besteht, liege dort ein großes Recycling-Potenzial. "Wir müssen die Materialien in Kreisläufen halten", sagte Anders. Nutzen, was schon da ist – das gelte auch für Gebäude. Besser als neu zu bauen sei es, im Bestand zu sanieren und zu optimieren. "Der Neubau eines Gebäudes erhöht die CO2-Emmissionen massiv."

Dass klimagerechtes Planen und Bauen ein wichtiger Baustein ist, um Städte zukunftsfähig zu gestalten, ist seit Jahren bekannt. Doch der Weg von der Theorie zur Praxis, von der Vision zur konkreten Umsetzung, ist mitunter holprig. Dabei ist man sich sowohl über den Handlungsbedarf als auch über die Konzepte seit Jahrzehnten einig. "Es scheitert nicht am Wissen, sondern am Tun", weiß Jan Dieterle, der als Professor für Nachhaltige Freiraum- und Stadtgestaltung an der Frankfurt University of Applied Science tätig ist.

Kommunikation und Konsens

Auch wenn Stadtumbau nicht von heute auf morgen geschieht, ist das laut braun-steine kein Grund, nicht anzufangen. Wo eine Straße ohnehin erneuert werden müsse, ließe sich die Umgestaltung in einen Retentionsraum gleich integrieren. Das Scheitern von Projekten habe allerdings oft banale Ursachen: Es fehle an Kommunikation, Konsens und Verantwortlichkeiten.

Ein Beispiel dafür, was mit Kommunikation und Konsens möglich ist, ist die Umgestaltung der historischen Mitte in Leinfelden-Echterdingen, wie Sabine Martin, Fachberaterin bei braun-steine, in ihrer Präsentation darstellte. Dort wurde der vorhandene Porphyr ausgebaut. Anstatt den wertvollen Rohstoff zu zerkleinern, in der Tragschicht zu verarbeiten und durch einen Betonstein mit Recyclinganteil zu ersetzen, entwickelte man bei braun-steine daraus einen völlig neuen Stein, der in der Stadt wieder eingebaut wurde. Projekte wie dieses tragen dazu bei, die theoretischen Anforderungen an zukunftsfähiges Bauen und klimagerechte Stadtentwicklung praxisnah umzusetzen.

Erfolgreiche Umbauprojekte, egal ob es sich um einen Ortskern in Echterdingen oder Leuchtturmprojekte wie die Transformation Kopenhagens zur Schwammstadt oder die nachhaltige Stadtentwicklung Bilbaos handelt, haben eins gemeinsam, wie der abschließende Vortrag von Andreas Reiter, Leiter des ZTB Zukunftsinstituts in Wien beim Steinforum zeigte. Sie basieren auf einer "Intelligenten Komplizenschaft" aus Betrieben, Behörden, Bürgern sowie Bildung und Wissenschaft. Wo Menschen sich vernetzen und gemeinsam ein Ziel verfolgen, bleibt die Stadt der Zukunft nicht nur Vision, sondern wird Realität.

hb/braun-steine

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