Interview mit BGL-Präsident August Forster

"2016 wird wieder ein erfolgreiches Jahr für die GaLaBau-Branche"

Der Garten- und Landschaftsbau hat sich zu einer Vorzeigebranche entwickelt. August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), ist überzeugt, dass auch 2016 ein erfolgreiches Jahr für den GaLaBau wird. Er erläutert, wie sich das auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg widerspiegelt und was der Berufsverband tut, um genügend Fachkräfte zu finden, damit die vielen Aufträge auch in Zukunft bewältigt werden können. Das Gespräch führte Christian Münter.

Frage: Der GaLaBau hat 2015 die 7-Milliarden-Umsatzmarke geknackt. Wie sieht es in diesem Jahr in der Branche aus?

Forster: Die Bestmarke aus dem Jahr 2015 spiegelt den unveränderten Trend zum Bauen mit Grün wider. Schon seit Jahren konnten wir einen stetigen Anstieg der Nachfrage nach landschaftsgärtnerischen Dienstleistungen verzeichnen und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht - was uns natürlich sehr freut. Dies bestätigt auch unsere Konjunkturumfrage aus dem Frühjahr, nach der 98,52 Prozent auch für 2016 mit einer positiven Konjunktur rechnen. Deshalb bin überzeugt, dass auch 2016 wieder ein erfolgreiches Jahr für die GaLaBau-Branche wird.

Frage: Gleich zwei prominente Minister haben sich zum Besuch der GaLaBau in Nürnberg angesagt. Ein Zeichen für ein neues Gewicht der grünen Branche?

Forster: Ich glaube, dass wir in den letzten Jahren unsere Positionen und politischen Botschaften aber auch die Bedeutung des GaLaBau-Sektors im politischen Raum - sei es auf Landes- oder Bundesebene - erfolgreich kommuniziert haben. Gerade bei den Themen Klimawandel und Grün in der Stadt suchen die politischen Entscheidungsträger mittlerweile gezielt unser Know-how. Das hat auch die große Resonanz auf unsere Parlamentarischen Veranstaltungen in Berlin gezeigt. Darüber hinaus sind wir aktiv im Weißbuch-Prozess zu Grün in der Stadt eingebunden. Auch die Tatsache, dass Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks unsere Roadshow "Grün in die Stadt" eröffnet hat, zeigt, dass wir mit unserer politischen Arbeit erfolgreich sind. Der Besuch der bayerischen Landesministerin Ilse Aigner zur Eröffnung der Messe und der Messerundgang mit Landwirtschaftsminister Christian Schmidt unterstreicht die Bedeutung, die die GaLaBau-Branche im politischen Raum genießt - eindrucksvoll. Zumal sich für die GaLaBau in Nürnberg auch der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft angekündigt hat.

Frage: Der Messestand des BGL in Halle 3A erhält ein neues Gesicht. Auf einer Riesenfläche präsentieren Sie das Areal "Garten[T]Räume". Was steckt dahinter?

Forster: Wachstumstreiber im Garten- und Landschaftsbau ist der Privatgartenbereich. Rund 60 Prozent des Umsatzes - also knapp 4,3 Mrd. Euro - erzielt die Branche im Privatgartensegment. Aus diesem Grund haben wir für die GaLaBau in Nürnberg ein ganz besonderes Highlight entwickelt - das Areal "Garten[T]Räume". Auf über 2000 m² präsentiert der BGL eine Traumgarten- und Parklandschaft, die das gesamte Dienstleistungsspektrum des Garten- und Landschaftsbaus vom öffentlichen über das gewerbliche Grün bis hin zum Privatgartenbereich abbildet. Dabei liegt der Schwerpunkt im Privatgartenbereich. Ziel ist es hier, die unterschiedlichen Trends im Garten, wie zum Beispiel Lichtinstallationen, Outdoor-Cooking, Designmöbel, Automatisierung - aber auch im öffentlichen und gewerblichen Grün - zu präsentieren und gleichzeitig den verschiedenen Ausstellern aus diesen Bereichen eine Plattform zu geben, auf der sie ihre Innovationen und Produkte live präsentieren können. Eine solche Präsentationsfläche für Aussteller und Anbieter von Produkten aus dem Privatgartenbereich hat es bisher noch nie gegeben und wird sicherlich eines der Highlights der GaLabau 2016.

Frage: Mit Flüchtlingslotsen und einen Fachkongress im Oktober gehen Sie den Fachkräftemangel an. Wie stehen die Chance der grünen Branche das Problem zu bewältigen?

Forster: Die Branche des Garten- und Landschaftsbaus reagiert gezielt auf die Auswirkungen des Fachkräftemangels. So steuern der BGL und das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa) mit ständig neuen Projekten, die auf das Kommunikationsverhalten der Jugendlichen eingehen, dagegen. Es ist geplant, eine eigene Berichtsheft-App zu entwickeln. Auch unsere viralen Werbespots oder die Anzeigen in Jugendmedien, die sich gezielt an den Berufsnachwuchs richten, entsprechen dem Kommunikationsverhalten der jungen Menschen. Überdies erhält die Nachwuchswerbekampagne der Landschaftsgärtner zum 1. Januar 2017 ein an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiertes Facelift. Aber auch im Bereich der Fort- und Weiterentwicklung sind wir ständig aktiv. Unsere kluge Tarifpolitik ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Gleiches gilt für das aktuelle Flüchtlingslotsen-Modell. Wichtig ist, dass wir unsere Maßnahmen ständig weiterentwickeln und uns auf dem Erreichten nicht ausruhen. Denn wer aufhört, besser sein zu wollen, hat aufgehört, gut zu sein.

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