50 Jahre Gartenbaubücherei an der Technischen Universität Berlin

Mit einem Festakt hat die Gartenbaubücherei an der Technischen Universität Berlin im Dezember ihr 50. Jubiläum begangen. Sie ging 1965 aus der "Bücherei des Deutschen Gartenbaus" hervor. Die größte Spezialbibliothek für Gartenliteratur in Deutschland wurde damals als Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek der Hochschule übergeben. Sie beherbergt rund 60.000 Medieneinheiten. Das älteste Buch stammt von 1529, die älteste Zeitschrift von 1783.

In ihrem Festvortrag stellte die Gartenhistorikerin Dr. Isabelle Van Groeningen die Gartenbaubücherei in eine Reihe mit den Bibliotheken der Royal Horticultural Society in London und der University of Oxford. Die dort aufbewahrten Bücher seien eine große Inspiration. Nur durch sie könne das enorme Wissen der grünen Branche über viele Generationen sicher erhalten werden.

Gegründet wurde die Bücherei auf Initiative des Botanikers Dr. Robert Zander 1936. Sie verfügt über einen herausragenden Bestand seltener historischer Quellen. Ihr Kern ist eine Schlagwortkartei mit etwa 240.000 Karten, die Aufsätze der wichtigsten deutschen Gartenbauzeitschriften im Zeitraum von 1783 bis 1920 erschließt. Der biografische Teil verzeichnet 7600 Literaturnachweise zu Biografien von Gärtnern und Gartenbauwissenschaftlern aller Sparten des Gartenbaus. Der Altspeicher Obstbau umfasst eine Steilkartei mit etwa 170.000 Literaturnachweisen zum Obstbau vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1980.

Die Bücherei wurde seit ihrer Gründung als Freihandbibliothek geführt. Besonders wertvolle Werke können jedoch nur in einem Archivraum der Uni-Biblitothek eingesehen werden. In den vergangenen 25 Jahren wurden viele Zeitschriften der Bücherei digitalisiert. Große Teile der biografischen Sammlung stehen online zur Verfügung. Im "Wissensportal Primo" der TU-Universitätsbibliothek können alle vorhandenen Titel abgefragt werden. Kommentierte Einträge finden sich in der Freitext-Datenbank Garden Cult.

Zum Jubiläum wurde eine Plakatausstellung mit ausgewählte Raritäten und Sonderbeständen der Bücherei eröffnet. Neben Gartenschau- und gartenbaulichen Werbeplakaten wird auch das Plakat der ersten GaLaBau-Messe gezeigt, die 1974 auf dem Berliner Messegelände stattfand. Die Schau ist noch bis zum 13. Februar im Ausstellungsforum der Uni-Bibliothek im Volkswagen-Haus an der Fasanenstraße 88 in Berlin-Charlottenburg zu sehen. cm