70 Prozent der Mitarbeiter auch im Urlaub erreichbar

Viele Berufstätige in Deutschland trennen ihr Privatleben auch im Urlaub nicht von ihrem Job. 70 Prozent derjenigen, die im Sommer 2019 verreisten, waren während dieser Zeit dienstlich erreichbar. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahren ergeben. Der Anteil der erreichbaren Mitarbeiter ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.

2018 waren noch 64 Prozent im Urlaub beruflich ansprechbar. 65 Prozent der Befragten geben an, per Kurznachricht wie WhatsApp, SMS oder iMessage für ihren Arbeitgeber, ihre Kollegen oder Geschäftspartner erreichbar zu sein. 58 Prozent gehen dafür auch ans Telefon und mehr als jeder Vierte (26 Prozent) ruft während des Urlaubs seine beruflichen E-Mails ab.

Trennlinie zum Beruf löst sich auf

"Durch die digitalen Technologien befindet sich die Arbeitswelt in einem radikalen Wandel", erläuterte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Die vormals zumindest bei abhängig Beschäftigten klare Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben löse sich zunehmend auf.

Viele Arbeitnehmer würden Vertrauensarbeitszeiten genießen und könnten auch von ihrem Arbeitsplatz aus private Dinge erledigen. Umgekehrt seien viele Arbeitnehmer bereit, auch im Urlaub dienstlich erreichbar zu sein.

Die Jugend setzt ein Zeichen

Vor allem Jüngere setzen demgegenüber bewusst auf Grenzen: 36 Prozent der 16- bis 29-Jährigen geben an, in ihrem Sommerurlaub nicht erreichbar zu sein. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 25 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 29 Prozent. "Eine rechtliche Verpflichtung zur Erreichbarkeit besteht in den meisten Fällen nicht", betonte Rohleder.

cm/Bitkom