Wirtschaft verabschiedet sich von Papier und analoger Kommunikation

86 Prozent der Geschäftsführer wollen keine Briefpost mehr

Papierstapel, Briefe und Aktenordner haben ausgedient: Die deutsche Wirtschaft digitalisierte ihre Verwaltungsprozesse in diesem Jahr gewaltig. So sagten fast neun von zehn Geschäftsführern und Vorständen in Deutschland (86 %), ihr Unternehmen habe das Ziel, Briefpost durch digitale Kommunikation zu ersetzen. Das sind doppelt so viele wie 2018 (43 %).

Umgesetzt haben diesen Trend fast zwei Drittel der Unternehmen (63 %). 2018 waren es nur 30 Prozent. So das Ergebniss einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom, die unter 1104 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland im Mai und Juni 2020 durchgeführt wurde.

"Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren bereits entscheidende Weichen gestellt. Die Corona-Pandemie hat dem Digital Office einen weiteren Boost verliehen", sagt Peter Collenbusch, Vorsitzender des Kompetenzbereichs Digital Office im Bitkom.

Corona-Pandemie führt zu digitalen Investitionen

2020 ist auch der Anteil jener Unternehmen deutlich gestiegen, die eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels verfolgen: von 68 Prozent im Jahr 2018 auf 75 Prozent im Jahr 2020. Das geht bei vielen auch mit gesteigerten Investitionen in die Digitalisierung einher. Fast 4 von 10 Unternehmen (38 %) wollen im laufenden Jahr grundsätzlich mehr Geld in die Digitalisierung ihrer Büro- und Verwaltungsprozesse investieren als in 2019. Bei 31 Prozent bleibt die Höhe der Investitionen gleich.

Jedes vierte Unternehmen (25 %) fährt den finanziellen Ausbau des Digital Office 2020 allerdings zurück. "Angesichts der wirtschaftlichen Lage ist die Zurückhaltung mancher Unternehmen nachvollziehbar. Allerdings muss jedem klar sein, dass mit einer konsequenten Digitalisierung die eigene Widerstandsfähigkeit steigt - insbesondere vor dem Hintergrund dieser herausfordernden Zeit", betont Collenbusch.

Öffentliche Verwaltung ist Vorreiter bei E-Rechnungen

Die E-Rechnung ist in diesem Jahr Top-Thema im Bereich Digital Office: Vom 27. November 2020 an müssen Unternehmen, die im Auftrag des Bundes tätig sind, Rechnungen in einem strukturierten elektronischen Format übermitteln. Doch erst 30 Prozent aller Unternehmen tun dies aktuell. 2018 lag dieser Wert noch bei 19 Prozent und ist damit deutlich gestiegen. Vorreiter ist mit 82 Prozent die Öffentliche Verwaltung.

"Durch die E-Rechnung wird die Rechnungsstellung und -verarbeitung einfacher und schneller, die Unternehmen sparen Kosten und schonen vor allem die Umwelt, weil weniger Papier verbraucht wird und Transportwege entfallen", sagt Linda Oldenburg, Vorsitzende des Arbeitskreises Digitale Geschäftsprozesse im Bitkom. Aber: "Die Einführung der E-Rechnung geht über ein simples Update der Rechnungssoftware hinaus". Es seien viele Geschäftsprozesse von dem Vorgang betroffen und auch die Arbeitsinhalte von Mitarbeitern verändern sich dadurch deutlich, so Oldenburg. Insbesondere kleine Unternehmen haben bei der E-Rechnung Nachholbedarf; erst 22 Prozent machen davon Gebrauch. Bei Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 58 Prozent und bei Großunternehmen ab 500 Angestellten sogar 68 Prozent.

Am 12. und 13. November diskutieren 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der "Digital Office Conference 2020" über die Automatisierung von Geschäftsprozessen, Mensch-Maschinen-Interaktion und Wertschöpfungspotenziale des Digital Office. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Informationen: https://www.office-conference.com/ev/bitkomwww.office-conference.com/ev/bitkom

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