9 Prozent der Beschäftigten gehen trotz Corona zur Arbeit

Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben bei Krankheit zu Hause. Demgegenüber erscheinen 9 Prozent selbst bei einem positiven Corona-Test auf der Arbeit. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Pronova BKK vom vergangenen September hervor, aus der die Funke-Mediengruppe zitierte. Befragt wurden bundesweit rund 1200 Arbeitnehmer.

Demgegenüber arbeiten 17 Prozent der mit COVID-19 infizierten Arbeitnehmer von zuhause aus weiter, heißt es in der Pronova-Umfrage. Ebenfalls 17 Prozent bleiben so lange Zuhause, bis die schlimmsten Krankheitssymptome abgeklungen sind. 8 Prozent der Befragten machten ihre Entscheidung über eine Rückkehr in den Betrieb davon abhängig, wieviel Arbeit dort erledigt werden muss. Lediglich 33 Prozent der Beschäftigten bleiben bei einem leichten Corona-Verlauf so lange zuhause, bis sie wieder gesund sind.

Der Umfrage zufolge zeichnet sich dieses Verhaltensmuster auch bei anderen Krankheiten ab: So gehen etwa 49 Prozent der Beschäftigten trotz Rückenschmerzen zur Arbeit und 38 Prozent trotz Allergien. Bei psychosomatischen oder psychischen Beschwerden erscheint rund ein Drittel der Mitarbeiter im Betrieb.

"Manche haben Sorge, als faul zu gelten oder den Kolleginnen und Kollegen die Vertretung zuzumuten", erklärte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK, gegenüber der Funke-Mediengruppe. Doch wer sich nicht in Ruhe auskuriere, riskiere, dass Viruserkrankungen das Herz oder andere Organe angriffen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmerten. Zudem könnten Kollegen angesteckt werden. cm