Ärzte für Impfung trotz sinkender FSME-Erkrankungen

Zecken

An der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird, sind 2014 in Deutschland weniger Menschen erkrankt als im Jahr zuvor. Während es 2013 noch 420 Fälle gab, waren es 2014 nur noch 261 gewesen. In Baden-Württemberg, fast flächendeckend ein FSME-Risikogebiet, hat sich die Zahl der an FSME erkrankten Menschen im Vergleich zu 2013 etwa halbiert. Auch in anderen Bundesländern sind die gemeldeten Fälle zurückgegangen. Dies zeigen vom Robert Koch-Institut erhobene Daten.

FSME-Gefahr nicht gesunken

Dennoch gilt: Die FSME-Gefahr an sich ist nicht gesunken. Denn weniger Erkrankungen bedeuten keineswegs ein geringeres Risiko, sich mit FSME zu infizieren. Um sich vor einer FSME-Infektion zu schützen, ist eine Impfung jetzt, noch vor Beginn der Zeckensaison, sinnvoll. Dr. Wolfgang Hautmann vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit empfiehlt einen rechtzeitigen Impfschutz für Personen, die in Risikogebieten leben und arbeiten. Nur in bestimmten Regionen Deutschlands sind Zecken mit FSME-Viren infiziert. Insgesamt wurden 142 Landkreise vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft. In Deutschland besteht ein Risiko für eine Infektion vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Zudem gibt es einzelne Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und seit 2014 mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen.

Bayern fast flächendeckend Risiko-Gebiet

Bayern ist fast flächendeckend FSME-Risikogebiet. Dort habe es im vergangenen Jahr mit 124 FSME-Fällen zwar etwa ein Drittel weniger als 2013 gegeben (175). "Deswegen ist die Gefahr aber nicht geringer", erklärt Hautmann. "Man darf nicht davon ausgehen, dass die Fälle grundsätzlich weniger werden." Auf ein Jahr mit nur wenigen Erkrankten folge oft eines mit mehr Betroffenen. Auch klimatische Bedingungen spielen eine Rolle für die Häufigkeit der Infektionen. So halten sich etwa bei schlechtem Wetter viele Menschen seltener im Freien auf und sind den Zecken entsprechend kürzer ausgesetzt. War der Winter lang und kalt, verringert sich beispielsweise die Anzahl der Wirtstiere. "Das sind sehr komplexe Zusammenhänge", so Hautmann. "Eine Voraussage für 2015 zu treffen, ist daher schwierig."

Bei den FSME-Fällen in Bayern sei ein deutliches Ost-West-Gefälle zu erkennen, so Hautmann. In Niederbayern und Oberbayern gebe es beispielweise deutlich mehr Erkrankte als in Schwaben. Eine Impfempfehlung gegen FSME gibt es in Bayern für die Risikogebiete. In Bayern sind 80 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte Risikogebiete (3, 4). Aber auch wer sich dort nur kurzfristig aufhalte oder in anderen Teilen Bayerns besonders exponiert sei, solle sich impfen lassen, empfiehlt Hautmann. "Dazu gehören etwa Berufsgruppen wie Förster oder Privatpersonen wie Pilzsammler und Wanderer."

90 Prozent der Erkrankten im Krankenhaus

Die Fälle aus Bayern zeigen, dass FSME keine harmlose Krankheit ist, erläutert Hautmann. "2013 hatten wir sogar einen Todesfall, 2014 war bei mehr als der Hälfte der Erkrankten das zentrale Nervensystem beteiligt. 90 Prozent der Erkrankten mussten im Krankenhaus behandelt werden." Dennoch sind die Impfquoten in Bayern laut Hautmann noch zu gering. Zwar seien rund 40 Prozent der Kinder gegen FSME geimpft, je nach Wohnort sogar bis zu 70 Prozent. Mehr Sorge bereiteten ihm aber die Erwachsenen, von denen nur 25 bis 30 Prozent geimpft seien. "Sie haben ein höheres Risiko, schwer an FSME zu erkranken, haben aber einen schlechteren Impfstatus. Sie müssten sich beim Arzt intensiver beraten lassen", so der Experte.

Neben der Impfung gegen FSME empfiehlt Dr. Hautmann das Tragen langer Kleidung im Freien und das schnelle Entfernen der Zecke nach einem Stich. Wer dennoch von einer Zecke gestochen wurde, sollte genau auf mögliche Symptome achten: Die FSME beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer Sommergrippe. Beim Auftreten dieser Beschwerden nach einem Zeckenstich sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Jetzt, rechtzeitig vor dem Frühling, ist der richtige Zeitpunkt zum Impfen, da die Zeckengefahr gering ist und der Impfschutz rechtzeitig für die anstehende Saison aufgebaut werden kann.

Volljährige Waisen erhalten ab 1. Juli 2015 unabhängig von ihrem Einkommen die Waisenrenten in voller Höhe ausgezahlt. Außerdem wird der Kreis der Freiwilligendienste erweitert. Für Waisen entfällt zukünftig die Anrechnung des eigenen Einkommens auf die Waisenrente. Die Gesetzesänderung tritt am 1. Juli in Kraft. Alle derzeit gekürzt gezahlten Waisenrenten der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und Alterskasse werden mit der Rentenanpassung zum 1. Juli 2015 neu berechnet und ungekürzt weitergezahlt. Eine Antragstellung ist dafür nicht erforderlich.

In Angleichung ans Kindergeldrecht wird darüber hinaus der Kreis volljähriger Waisen mit Anspruch auf Hinterbliebenenrente ausgeweitet: Neben dem freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr sowie dem Bundesfreiwilligendienst werden zukünftig weitere nationale und internationale Freiwilligendienste zum Waisenrentenanspruch führen. Volljährige Waisen, die von diesem erweiterten Kreis profitieren können und einen Anspruch auf Halb- oder Vollwaisenrente haben, müssen diese beantragen. Waisenrente wird grundsätzlich längstens bis zum 27. Lebensjahr gezahlt. SVLFG

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