Pflanzenverwendung: New German Gardening

Akeleien

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New German Gardening Pflanzenverwendung
Aquilegia vulgaris Clematidea-Gruppe. Im Mai bevölkert die Welt der Akeleiengerne rudelweise die verschiedensten Gartenpartien.

Akelei! Schon der deutsche Name klingt verheißungsvoll wie ein Zauberspruch und wahrlich zauberhaft wirkt das über die Nordhalbkugel verbreitete Hahnenfußgewächs mit seinen charakteristisch gespornten Blumen. Ein Teil der Kronblätter bringt sie zu Liebe ihrer Bestäuberinsekten in diese spezielle Form. Die bei uns heimische, meist in Blauviolett-Tönen blühende Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) mit ihren verschiedenen Varietäten und Standortformen zielt, wie allgemein viele blaue Blumen, auf Hummeln als Bestäuber. Mit Hilfe ihrer, im Vergleich etwa zu Schwebfliegen und Bienen längeren Rüssel, erwischt die Hummel den leckeren süßen Nektar im tiefen Sporn. Manche Arten entwickeln kaum sichtbare, andere haben unglaublich lange Sporne, was etwa der gelben A. chrysantha ein sehr apartes Aussehen verleiht. Gerne lohnt sie Faltern und Schwärmern die kolibrigleich vor der Blüte "stehen" ihre Dienste. Rote Arten gibt es ebenfalls, aber nur dort wo auch tatsächlich Kolibris leben. Die aparte A. canadensis wäre ein Beispiel. Keine Bange, auch bei uns gibt es Befruchter für sie, etwa Ameisen, aber die Nachkommenschaft ist tatsächlich geringer. Bei historischen und modernen Zuchtformen aus der sogenannten "Stellata"-Gruppe sind die Sporne zu gefüllt wirkenden "normalen" Kronblättern verändert.

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Aquilegia vulgaris, rote Form. Wahrliche zauberhaft wirkt das über die Nordhalb kugel verbreitete Hahnenfußgewächs mit seinen charakteristisch gespornten Blumen. Fotos: Til Hofmann

Im Mai bevölkert die Welt der Akeleien gerne rudelweise die verschiedensten Gartenpartien. Die Wildstauden scheren sich dabei kaum um ihren Lebensbereich, der ihnen am Gehölzrand zugewiesen wurde. Ohne mit der Wimper zu zucken, legen sie ihre reichlich produzierte Saat erfolgreich auch in so gut wie allen anderen Gartenbereichen ab. Man könnte die Jungpflanzen leicht mit dem Unkrautstecher entfernen, wenn man es denn übers Herz brächte, diese Zauberwesen zu dezimieren. Es macht Spaß, die Vielzahl der erhältlichen Sorten und Rassen zu sammeln, allerdings wird man schnell merken, dass die Sorten mit ihren spezifischen Aussehen einen Teufel tun, sich an ihren Pflanzplatz zu halten oder auch nur über die Jahre ihre Gestalt zu bewahren. Es geht nämlich wild zu. Zumindest innerhalb eines Großteils der zahlreichen der Eurasischen Arten kann Jede mit Jedem Nachkommen in die Welt setzen, wobei sich die Merkmale lustig mischen. Die amerikanischen Arten verhalten sich puritanisch züchtig und mischen sich da mal nicht ein. Es ist daher besser möglich, sie sortenrein im Garten zu erhalten.

Generell gehört die Akelei zu den mäßig langlebigen Stauden, das heißt ein paar Jahre entwickeln sie sich, um dann das Feld ihrer reichen Nachkommenschaft zu überlassen. In kühl-feuchtem Klima bildet sie dabei eine leicht unterschätzte Konkurrenzkraft aus, so dass man oft nicht umhinkommt das muntere Völkchen gelegentlich zu reduzieren. Die Pflege besteht sonst in erster Linie im Rückschnitt nach der Blüte, also im Juni. Eher unschön nämlich wirkt dann ihr im Frühjahr sehr attraktives Laub, meist wird es vom Mehltaupilz heimgesucht. Wer etwas gegen viele Sämlinge hat schneidet vor der Samenreife, andernfalls gibt's Gratis-Jungpflanzen.

In der Verwendung sollte die sympathische Akelei in dynamischen, wiesenähnlichen Pflanzungen als wertvoller Beitrag für das späte Frühjahr nicht fehlen.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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