Genetische Schätze von der Bundesgartenschau für den Klimawandel

Alte Obstsorten für unsere Hausgärten

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Wenn man heute über Obstbäume für den Hausgarten redet, taucht schnell die Frage nach der passenden Obst-Sorte und den richtigen Baumtyp auf. Die Autoren plädieren für den Hochstamm und nennen verschiedene Gründe wie Resistenz, genetische Vielfalt und Klimagunst. Die BUGA 2019 in Heilbronn hat mit der Ausstellung "Genetische Schätze-Achtung Genpool BW" richtungsweisend auf die Bedeutung der Erhaltung des Genpools von Streuobstsorten hingewiesen.

Schon Charles Darwin berichtete im 19. Jahrhundert in seinem Werk "Über die Entstehung der Arten" von der unglaublichen Vielfalt von Haustieren und Kulturpflanzen, die durch Selektion und Züchtung durch den Menschen entstanden sind. Weltweit zeugen tausende von Obstsorten von dieser natürlichen Sorten-Auslese durch den Menschen. Grund für diese hohe biologische Vielfalt beim Obst ist die Fremdbefruchtung durch Wind und Insekten. Da Obst für den Menschen schon immer lebensnotwendig ist, fand die Nutzbarmachung der genetischen Ressourcen, zunächst von Wildobst und dann von ausgewählten Obstsorten unterschiedlicher Art, Größe und Farbe, an verschiedenen Stellen auf unserem Planeten gleichzeitig statt.

Bedeutender Genpool

Die wilden Vorfahren unserer heutigen Apfelsorten stammen ursprünglich aus dem Tienschan-Gebirge in Asien und aus dem Kaukasus. Sie gelangten durch die Völkerwanderung nach Europa und wurden von den Griechen, Römern und der Kirche in Kultur genommen, gezüchtet und bei der Gebietserweiterung der europäischen Großmächte über den ganzen Kontinent verbreitet. In den Obstbauregionen entstanden dann durch Auslese und später durch Züchtung speziell angepasste Landsorten. Baden-Württemberg ist durch seine Klimagunst für den Obstbau prädestiniert. Hier beginnt der Obstbau mit den Römern. Wildobstverzehr in jungsteinzeitlichen Siedlungen ist schon ca. 5000 Jahre vor Christus nachgewiesen worden. In ganz Baden-Württemberg werden heute noch Sortenraritäten von Äpfeln, Birnen, Zwetschgen oder Kirschen in Hausgärten Obstwiesen und Erhaltungsanlagen gehegt und gepflegt und für den häuslichen Verzehr, aber auch für den Obstverkauf und die Herstellung vielfältiger Obstprodukte genutzt.

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Die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn interessierte sich für diese Sortenraritäten aus Baden-Württemberg, um mit Ihrer Gartenausstellung auch in diesem Punkt getreu ihrem Ausstellungsmotto "Nah bei den Menschen" zu sein. Außerdem stellen die Landsorten aus dem "Ländle" ein lebendes Reservoir, einen bedeutenden Teil des Genpools des süddeutschen Obstbaus dar und sind ein Abbild der Geschmäcker und Klimate der verschiedenen Regionen. "Die Streuobstwiesen sind der schwäbische Amazonas" war das Leitmotiv des Bundesgartenschau Chefplaners Oliver Toellner für das "Genetische Schätze" genannte Gartenkabinett im sogenannten "Inzwischenland". In dem von einer hohen Hecke aus Gehölzschnitt eingefassten Gartenquartier wurden 41 Obstsorten stellvertretend für fast alle Stadt- und Landkreise rdes Landes als Hochstamm auf engstem Raum in einer Wiese ausgepflanzt (s. Tabelle 1 und Foto 1). Die Sorten-Auswahl trafen die Experten vom Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e. V. (LOGL), der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) und des Grünflächenamts der Stadt Heilbronn in Abstimmung mit Streuobstexperten bei den Landratsämtern und Stadtkreisen des süddeutschen Bundeslandes.

Für die BUGA2019-Planer vom Büro sinai in Berlin stand bei der Planung des "Genetische Schätze"-Quartiers eindeutig die hohe genetische Vielfalt beim Obst im Vordergrund. Genetische Vielfalt im Genpool des Obsts ist der natürliche Rohstoff für die Evolution stand auf dem Banner, das die Gäste beim Betreten des Obstgartens begrüßte. Ein Warnschild "Achtung Genpool BW" inmitten der dreijährigen Obstbaumhochstämme von Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen wies allerdings auch die aktuelle Bedrohung dieses Genpools hin (Foto 2). Auch Hinweise zur Bedeutung des traditionellen Streuobstbaus für den Naturschutz und die Artenvielfalt fehlten nicht. Besucher sollten für die Erhaltung genetischer Vielfalt sensibilisiert werden.

Als Kopfveredelung auf dreijährigen Hochstämmen in Töpfen waren an 173 Tagen Bundesgartenschau Heilbronn in dem Quartier teilweise sehr seltene, in einer Blumenwiese eingegrabene Streuobstsorten zu bewundern. Darunter der dauerhafte, gelbschalige Frankenbacher Feldschütz Apfel, die vielblütige und kleinfrüchtige Handschuhsheimer Frühbirne oder die transportfähige und haltbare Unteröwisheimer Glanzkirsche, um nur einige der Raritäten zu nennen. Typische, in ganz Baden-Württemberg angebaute, bewährte Streuobstsorten waren auch unter den 41 Obst-Sorten des Genpools vertreten, wie der Brettacher aus dem Landkreis Heilbronn (Foto 6) oder der Kardinal Bea Apfel aus dem Landkreis Esslingen. Neben den Hochstämmen wurden unter Glashauben deren Früchte ausgestellt (Foto 3), die im Jahr zuvor mittels 3-D-Druck von echten Früchten hergestellt wurden. Eine Ruhe-Bank diente der Kontemplation. Das ganze ca. 20 x 30 m große Schatz-Gelände wurde von einer hohen Schichtholz-Mauer eingefasst und mit aufgespannten, mit Mottotexten bedruckten Stoffbahnen als Sichtschutz und Werbebanner zugleich von den umgebenden Kabinetten und Wegen der Gartenschau abgeschottet. 2,3 Mio. Besucher der BUGA 2019 hatten so die Möglichkeit, die Bedeutung des Streuobstbaus für die Erzeugung von wertvollem Obst, für den Erhalt der genetischen Vielfalt, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und als Rohstoff für Evolution und Züchtung neuer klimaangepasster Obstsorten kennenzulernen.

Der Frankenbacher Feldschütz-Apfel, auch Frankenbacher Dauerapfel genannt, aus dem Heilbronner Stadtteil, ist ein Beispiel für eine nur lokal verbreitete Apfelsorte älterer Herkunft, die Mitte September abgeplattete, überwiegend gelbe Äpfel von langer Haltbarkeit und vielseitiger Verwertbarkeit hervorbringt (Foto 4). Über die Entstehung der Sorte war wie so oft wenig bekannt und Dokumentationen Mangelware. Die Recherche über die Herkunft des äußert gesunden und stark wüchsigen Apfel-Landsorte beim Vorsitzenden des Frankenbacher Obst- & Gartenbauvereins und einem ortsansässigen Landwirt ergab, dass die Kenner vermuteten, der Frankenbacher Feldschütz sei ein Zufallssämling, entstanden aus Trestersämlingen. Er sei nach dem desaströsen Hagel im Jahr 1897, bei dem alle Obstbäume im Leintalort im Gartacher Gäu zerstört wurden, von Baumwarten gefunden und vermehrt worden. Nicht nur die Bäume seien 1897 von dem Hagel vernichtet worden, sondern auch alles Niederwild, erzählten die beiden Frankenbacher Baumexperten im Gespräch. Der über hundertjährige Stammbaum steht heute noch am Weg zum Hipfelhof im Stadtteil Frankenbach und wird vom Eigentümer auch mit Unterstützung der Stadt Heilbronn gehegt und gepflegt (Foto 5).

Ein weiteres Raritäten-Beispiel stellt die Unteröwisheimer Glanzkirsche aus dem Kraichgauort in der Nähe von Bruchsal dar. Hassler et. al. haben 2004 die Geschichte der nur lokal begrenzt vorkommenden Glanzkirsche mit ihren in der dritten Kirschenwoche reifen, tiefschwarzen und haltbaren Früchten (s. Foto 3: Glasvitrine mit 3-D-Druck der Glanzkirschen aus dem "Genetische Schätze"-Garten) in ihrem Werk "Obstwiesen im Kraichgau" (verlag regionalkultur, Ubstatt-Weiher) aufgeschrieben. Im 20. Jahrhundert war der Kirschenanbau eine lukrative Einnahmequelle für die Unteröwisheimer Landbevölkerung. Bis zu 10.000 Pfund Kirschen verließen pro Tag den Ort, aufgekauft von Kirschenhändlern. Die Unteröwisheimer Glanzkirsche gelangte zu Kirschliebhabern in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland. Im Jahre 1928 gab es in Unteröwisheim (heute ein Stadtteil von Kraichtal in Baden-Württemberg) die fast unglaublich hohe Zahl von 12.000 blühenden Kirschbäumen. Die Kraichgau-Landschaft war im Frühling schneeweiß. Bis zum Jahre 1990 war davon allerdings nur noch ein Restbestand an Bäumen von 5 Prozent vorhanden. Aus der früher wirtschaftlich als Marktobst wichtige Obstsorte ist heute eine sehr seltene und zu schützende Obstrarität geworden.

Nach Ende der Bundesgartenschau wurden die mit Fertigation in Töpfen gezogenen Hochstämme mit Kopfveredelungen der jeweiligen Edelreisser auf einem städtischen Wiesengrundstück ausgepflanzt und werden weiterhin von der Stadt Heilbronn als genetische Schätze betreut. Die Stuttgarter Zeitung schreibt zu dieser Aktion im Oktober 2019 "Bundesgartenschau lebt in Apfelbäumen weiter" und schwärmt von dem Ansatz zur Bewahrung eines Teils der Obstkultur des Landes. Das Vorhaben "Streuobstsorten für die BUGA 2019", das von 2013 bis 2019 von vielen beteiligten Expertinnen konzipiert und realisiert wurde, ist ein echtes Nachhaltigkeitsprojekt.

Der Obstbaumhochstamm im Privatgarten

Im Zeitalter des Klimawandels macht es doch Sinn, sich seinem Grün im Garten wieder mehr anzunähern. Steingärten sind heute keine Option mehr! Warum nicht einen Baum pflanzen. Die Frage lautet aber, welchen? Wie wäre es mit einem Obstbaum-Hochstamm (Foto 7)? Dabei ist es besonders wichtig, sich vor der Pflanzung über die passende Obstsorte zu informieren. Die Tabelle "Genetische Schätze aus Baden-Württemberg" in diesem Artikel mit 41 Landkreissorten bietet hier eine gute Grundlage zur Auswahl. Weitere Informationen über die historischen Obstsorten erhält man zum Beispiel in den ausgezeichneten Homepages der Beratungskräfte Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (vbogl.de) und des BUND Lemgo (bund-lemgo.de).

Bei der Pflanzung eines regionalen Obstbaumhochstammes kann man davon ausgermit den örtlichen Bodenbeschaffenheiten und dem Klima besser zurechtkommt. Durch die Robustheit alter Obst-Landsorten gelingt der Hochstamm-Anbau auch ohne großen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bewässerung. Natürlich braucht man hierfür trotzdem genügend Platz, damit sich der Hochstamm mit seiner Krone und Wurzel artgerecht ausbreiten kann. Ein durchwurzelungsfähiger Standraum von mindestens 8 x 8 m mit gutem Boden ist Voraussetzung für den Anbauerfolg. Auf die Einhaltung von Grenzabständen nach dem Nachbarrecht ist ebenfalls zu achten.

Der Hochstamm im Hausgarten bietet viele Vorteile gegenüber dem Halb- oder Niederstamm und auch anderen Laubbäumen. Durch ihre starke Wurzel-Unterlage (in der Regel vom Bittenfelder-Sämling bei Äpfeln) ist dieser Obstbaumtyp besonders gesund und wachstumsfreudig. Höhen von 6 bis 7 m und ein beachtliches Alter von 50 und mehr Jahren können die Obstbaumhochstämme erreichen. Sie sind daher im Garten ökologisch besonders wertvoll. Ebenso haben sie eine große Resistenz gegenüber Krankheiten. Beim Hochstamm ist im Falle einer Infektion durch Kronen- und Stammpflege eine Sanierung möglich. Obstbäume auf schwachwüchsigen Unterlagen, wie die Nieder- und Mittelstämme, müssten bei Befall gerodet werden.

Ein weiterer Vorteil des Obstbaumhochstamms ist der Schatten, den er im Garten spendet. Und nicht zu vergessen, das gute Obst, das er liefert! Vor der Pflanzung kann man frei entscheiden, welche Obstart und Sorte man anbaut. Möchte man die Früchte lieber frisch vom Baum essen oder doch lieber einlagern oder einmachen? Auch kann man einen Teil des Obsts am Baum hängen oder das Fallobst am Boden liegen lassen für die Tierwelt im ökologischen Garten.

Nach gelungener Pflanzung, mehreren Jahren Anwuchs- und Erziehungspflege steht nach geraumer Zeit ein groß gewordener Laubbaum im Garten. Ein unbedachter, vielleicht rabiater Rückschnitt würde jetzt das Leben des Baumes zerstören. Auch hier sollte man sich bei Obstbauexperten (Obstbauberater, Gartenbauvereine oder Obstbaumfachwarte) über die richtige Erhaltungspflege eines Obstbaumes erkundigen. Alles in allem gibt die Hochstammerziehung dem Baumbesitzer die Möglichkeit, sich mit dem klassischen Obstbaumschnitt und der Obstbaumpflege vertraut zu machen. Dabei lernt der Obstbaumliebhaber über die Jahre auch viel über den Zyklus der Obsterzeugung und die Lebensphasen von Bäumen.

Klimawandel und alte Obstorten

"Artenschutz in Städten und Siedlungsbereichen" ist ein aktueller Tagesordnungspunkt der staatlichen Eckpunktepapiere zur Verbesserung des Insektenschutzes und der biologischen Vielfalt. Privatgärten innerorts bieten eine große Chance für die Artenvielfalt. Jeder Privatgarten und öffentliche Anlage sollte heute bienen- und insektenfreundliche Komponenten aufweisen.

Unsere biologische Vielfalt bedroht auch der Klimawandel. Prognosen zum Klimawandel gehen von einer Erhöhung der Jahrestemperatur bis 2050 um 1,1 °C aus.

Bis zum Jahr 2100 verschlimmern sich die Werte drastisch, so die Vorhersagen. Heute ist anerkannt, Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Pflanzung von Hochstämmen alter Landsorten, wie sie die 41 Streuobstsorten in Tabelle 1 "Genetische Schätze" darstellen, bietet jedem, der einen entsprechenden Garten besitzt, die Chance für einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und zur Förderung der innerörtlichen Lebensräume für Bienen und Insekten.

Der Schatz liegt in den Erbanlagen der alten Obstsorten. Dadurch, dass unsere Vorfahren die regionalen Landorten über Jahrhunderte in den jeweiligen Regionen durch Anbau und Selektion optimiert haben, ist die genetische Anpassung der Landsorten an die regionalen Bedingungen, sprich den Boden und das Klima, sehr groß. Wählen Sie einfach die in Ihrer Region traditionell verbreitete Obstsorte als ihren Hausbaum. Gleichzeitig schlummert in den Landsorten von Kern- und Steinobst ein genetisches Zukunftspotential zur Adaptation an wärmere und trockenere Klimate. Grund ist der Ursprung des Obsts aus Wildobstsorten, die heute noch in trockenen Gebirgsregionen gedeihen. Im Tienschan-Gebirge, von Taschkent bis China auf der Nordseite des Himalaja gelegen, mit trockenen Sommern (Niederschläge 220 bis 300 mm jährlich) mit hohen Temperaturen (bis 36 °) und mageren Steppen-Böden, wachsen heute noch Wildapfelarten und andere Wildobstgehölze. Hier wurden vom Mensch vor Jahrtausenden die ersten Essäpfel ausgelesen. Über die Seidenstraße gelangten diese genetischen Ressourcen dann nach Europa.

Natürlich reicht nicht jeder Hausgarten für die Anpflanzung eines hochstämmigen Obstbaums, der beim Apfel einen minimalen Standraum von 8 x 8 m braucht und sich zu einer Höhe von bis zu 6 m entwickeln kann. Wo die Grundstücksgröße dies erlaubt, ist ein Obstbaum auf Sämlingsunterlage der Obstbaum der Wahl für Neueinsteiger in den privaten Obstbau. Grund ist die robuste Sämlingsunterlage auf die das Edelreis mit der spezifischen Sorte veredelt wurde. Die Sämlingsunterlage als Wurzelunterlage, in der Regel der robuste Bittenfelder Mostapfel aus Baden-Württemberg, bietet die Gewähr für Trocken- und Frostresistenz und ein Baumwachstum zu einem stattlichen Baum mit ansprechendem, großem Stamm und Krone. Durch die Wahl von Apfelsorten mit dreifachem Chromosomensatz, sogenannte Triploide, wie dies der Brettacher Gewürzapfel (Foto 6) darstellt, ist ein starker Baumwuchs mit einer großen Krone und einer Höhenentwicklung bis mindestens sechs Meter gewährleistet. Den richtigen Schnitt und Jahre des Wartens auf die ersten Früchte vorausgesetzt, liefern die Hochstämme ihren Besitzerinnen auch in Zeiten des Klimawandels gesundes Obst, das in der Regel wegen der genetischen Robustheit ohne Spritzung erzeugt werden kann und das besondere Geschmackseigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten aufweist.

Mit der Pflanzung eines hochstämmigen Obstbaums in seiner Erziehung zu einem gesunden großkronigen Baum mit Pyramidenkrone leistet der Hobbyobstbauer einen wichtigen, messbaren Beitrag zur Klimaverbesserung in der Stadt. Durch Beschattung und Transpiration (Wasser und Sauerstoff) tragen Laubbäume und Obstbäume zu Temperaturabsenkung und Luftverbesserung bei. Außerdem sind Laubbäume aktiv gegen schädliche Emissionen, indem die Blätter Feinstaub aus der Luft filtern. Und natürlich sind die Obstbaumhochstämme durch die CO2-Aufnahme ihrer Laubblätter echte Klimaschützer.

Vieles spricht für die Obstbaumpflanzung von Hochstämmen auch in Krisenzeiten wie heute. Schon vor 500 Jahren wird dem Reformator Martin Luther der Satz zugesprochen "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen". Es war bestimmt ein Hochstamm, der damals in der Reformationszeit gepflanzt wurde, da nur Sämlingsunterlagen für die Edelreisser bekannt waren. Pflanzen Sie deshalb einen Hochstamm für den Klimaschutz, für die Sicherung des Obst-Genpools, für unsere Insekten und für Ihre persönliche, lange Jahre anhaltende Freude am Garten.

Literatur

Michael Hassler et al. 2004. Obstwiesen im Kraichgau. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher.
 Dominic Appenzeller
Autor

Grünflächenamt der Stadt Heilbronn

Grünflächenamt der Stadt Heilbronn
Dr. Jürgen Hetzler
Autor

Diplombiologe, Grünflächenamt der Stadt Heilbronn

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