Pflanzenverwendung: New German Gardening

Anspruchslose Vernonia

New German Gardening Pflanzkonzepte
Vernonia arkansana, besiedelt problemlos Trockenstandorte. Foto: Til Hofmann
New German Gardening Pflanzkonzepte
Vernonia novaeboracensis, niedriger Typ. Die zwischen 1,5 bis 2,0 Meter hohe Pflanze wächst straff aufrecht. Foto: Til Hofmann

Scheinastern der Gattung Vernonia werden selten verwendet, dabei gehören sie zu den anspruchslosesten Großstauden. Die aus Nordamerika stammenden Korbblütler gedeihen in ihrer Heimat überwiegend in Flussauen und feuchtem Grasland. Bei uns gehören sie zum erweiterten Inventar der Gärten und Gärtnereien.

Am überzeugendsten wirken Vernonia in Einzelstellung, größere Gruppen verbrauchen nicht nur zu viel Platz, sie wirken in der Masse durch ihr dichtes, tief dunkelgrünes Blattwerk etwas düster. Sie überzeugen am besten im Hintergrund von Staudenbeeten, gemeinsam mit anderen Hochstauden und hohen Gräsern wie Chinaschilf (Miscanthus), hohem Pfeifengras (Molinia arundinacea) oder Rutenhirse (Panicum). Gute Partnerschaften sind auch mit anderen Präriestauden möglich. So kontrastieren die purpurvioletten, in Doldentrauben angeordneten Blütenstände gut mit den in der Sommerzeit reichlich vorhandenen gelben Blüten der "Heli-Stauden". Sonnenauge (Heliopsis), Stauden-Sonnenblumen (Helianthus) und Sonnenhut (Rudbeckia) ergänzen Vernonien farblich bestens. Gut dazu wirkt das filigrane Hohe Mädchenauge (Coreopsis tripteris), auch so ein zu wenig gewürdigtes Allroundtalent. Mit den ersten Vernoniablüten harmoniert gut sommerblühender Phlox amplifolia, nach und nach gesellen sich die vielen Astern hinzu, die bereits vom Herbst künden.

Am häufigsten erhältlich ist Vernonia novaeboracensis. Die zwischen anderthalb bis zwei Meter hohen Pflanzen wachsen straff aufrecht, ihre Blütenstände hängen zuweilen etwas über. Souverän überragt alles die manchmal bis zu drei Meter hohe V. gigantea (syn. altissima). Nicht so hoch, also nur 100-130 cm, werden die selten angebotenen Wildarten V. lettermannii mit ihrem dekorativ weidenartigen Laub und kompakter Wuchsform. Etwas darüber steht V. arkansana, die ebenso wie die breitlaubige V. baldwinii sogar echte Trockenstandorte problemlos besiedelt. Scheinastern wachsen fast überall, ob trocken oder feucht, sonnig oder, notfalls, ein bisschen halbschattig - auf Vernonia ist Verlass. Gar nicht zu vergleichen mit all den Unpässlichkeiten der verwandten Astern. Mehltau, Blattflecken, Welke? Noch nie beobachtet! Schnecken? Die fressen lieber was anderes.

Der Austrieb erfolgt spät, meist erst in der zweiten Maihälfte. Das macht sie zu idealen Deckpflanzen für Blumenzwiebeln, welche die Wochen davor denselben Standort ungestört für ihre kurze Show nutzen können und niemand kommt sich in die Quere. Erst mit der Sommerwärme wachsen die Neuengland-Scheinastern richtig los, es sind Temperaturzeigerpflanzen. Im raueren Bergklima ist man daher froh, wenn im Oktober noch Blüten erscheinen, im Weinbauklima dagegen blühen sie schon Anfang August. Dort machen sie anschließend reichlich Samen und sähen sich mäßig aus: Gestalten durch Wegnehmen ist dann angesagt. Das geht recht einfach, ähnlich wie überzählige Asternsprosse lassen sich die Triebe der Scheinastern bei feuchtem Boden gut ausreißen, wozu kein Werkzeug nötig ist, außer guten Handschuhen. Sollte es bei der Entnahme klemmen, hilft der gute alte Spaten. Nachdem ihre Fruchtstände im Winter zusammen mit Gräsern noch eine gute Figur gemacht haben, wird der Rest erst im Frühjahr abgeräumt.

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