Rückläufiges Interesse
Anzahl der Auszubildenden in Kleinstbetrieben sinkt ständig
Kleinstbetriebe mit höchstens neun Beschäftigten finden immer seltener beruflichen Nachwuchs: Während vor 15 Jahren noch 23,6 Prozent aller Auszubildenden in Kleinstbetrieben beschäftigt waren, ist dieser Anteil inzwischen auf 16,4 Prozent gesunken. Die Anzahl der Auszubildenden in diesen Betrieben ging um gut ein Drittel zurück.
Demgegenüber stieg die Anzahl der Auszubildenden in kleinen Betrieben (< 50 Beschäftigte) um mehr als 2 Prozent, in mittleren Betrieben (< 250 Beschäftigte) sogar um fast 8 Prozent. "Wir erleben aktuell eine besondere Situation für die Betriebe am Auszubildendenmarkt: In den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Auszubildenden insgesamt zwar wieder um 25 600 gestiegen", erklärte Prof. Dr. Friederike Welter vom IfM Bonn.
Dennoch habe es zu Beginn des vergangenen Ausbildungsjahres 2017/ 2018 erstmals seit 1994 mehr Ausbildungsstellen gegeben, die der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden, als Bewerber. Diese Entwicklung scheine vor allem die Kleinstbetriebe vor große Herausforderungen zu stellen. "So sind sie insbesondere für gut qualifizierte Bewerber weniger attraktiv, weil sie unter anderem im Durchschnitt geringere Ausbildungsvergütungen zahlen und auch für die Fachkräfte häufig schlechtere Verdienstmöglichkeiten als die größeren Betriebe bieten können", sagte Welter.
Wie das rückläufige Bewerberinteresse das Ausbildungsengagement der Kleinstbetriebe beeinflusst, lässt sich aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit nicht ablesen. Betriebe, die nur einen Auszubildenden aufnehmen wollen und keinen geeigneten Bewerber finden, fallen automatisch aus der Statistik heraus.
cm/IfM Bonn
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