Ökonomisch betrachtet

Arbeitskosten

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Bereits Ende August letzten Jahres haben sich der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Nachdem die Löhne zunächst zum September letzten Jahres um 2,9 % gestiegen sind, sollen sie im kommenden Juli erneut um 2,8 % angehoben werden. Angesichts der Entwicklung der Materialpreise fragt sich der eine oder andere Betrieb, ob diese Kostenentwicklung noch gesund für die Unternehmen und die Branche sind.

Diese Frage lässt sich mit Blick auf die Entwicklung der Arbeitskosten und der Wertschöpfung der letzten Jahre beantworten. Während die Arbeitskosten um deutschlandweit überdurchschnittliche, fast 4% gestiegen sind, wuchs die Wertschöpfung pro Stunde um annähernd 5% jährlich. Allerdings ist der Anstieg nicht so kontinuierlich wie bei den Arbeitskosten. Insbesondere von 2019 auf 2020 ließ sich der Wert deutlich steigern (+11,7%). Dafür verantwortlich wird die reduzierte Mehrwertsteuer, aber auch die eine oder andere Preiserhöhung gewesen sein, die die Betriebe zu ihrem Glück recht problemlos an die Kunden weitergeben konnten. Mit Blick auf die Wertschöpfung war 2020 damit das beste Jahr seit 2015.

Die extreme Erhöhung der Bau- bzw. Materialkosten zieht im letzten Jahr allerdings mit 13,5% nach, wodurch die Wertschöpfung pro Stunde nur noch bei etwas über 2,5% und damit ein halbes Prozent unter der allgemeinen Inflation liegt (siehe Indizes unten). 2022 muss sie daher unbedingt steigen, sonst wird es eng. Die moderat steigenden Personalkosten sind da, wie sagt man so schön: "Peanuts".

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen

h.meinen@kullmann-meinen.de

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Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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