Pflanzenverwendung - New German Gardening

Arznei-Engelwurz: Ein Vagabund unter den Hochstauden

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Angelica archangelica am Naturstandort im Spühlsaum des Kalmarsunds in Schweden. Foto: Ulrike Battmer

Sie sind die wohl imposantesten, heimischen Wildstauden. Ihre einfach gefiederten, hellgrünen Blätter duften sehr aromatisch und setzen sich herrlich von den purpurroten Stängeln ab. An den Stängelenden entwickeln sich in bis zu zwei Meter Höhe besonders beeindruckenden, wohl geformte, kugelförmigen Dolden. Mit ihren zahlreichen grünlich-gelben Einzelblüten locken sie von Juni bis August ihre kleinen Bestäuber, vor allem Käfer und Fliegen, an.

Die Pflanzen haben einen eher skulpturalen Wert, im Austrieb legen sich die Stängelblätter mit dem bauchigen Blattgrund schützend um die Knospen, die Blüten- und Samenstände stehen sehr elegant auf ihren Stängeln und selbst im Vergehen wirkt ihre Gestalt noch sehr ansehnlich. Ihre hohlen Stängel bieten noch dazu Winterquartiere für verschiedene Insekten.

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Angelica archangelica wächst in Nord- und Osteuropa in Hochstaudenfluren an zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Ufern. Foto: Ulrike Battmer
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Imposanter, kugelförmiger Samenstand. Foto: Ulrike Battmer

Angelica archangelica wächst in Nord- und Osteuropa in Hochstaudenfluren an zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Ufern. Sowohl im Bergland als auch im Brackwasser der Ostseeküste kommen die Wildstauden vor, sie sind salzverträglich. Der Engelwurz treibt im ersten Jahr eine Blattrosette, blüht in der Regel im zweiten Jahr und ist monokarp. Die Samen verbreiten sich über Wind und Wasser. Sie benötigen zur Keimung eine Kühlperiode und vor allem auch Platz für ihre Nachzucht.

Die Wikinger brachten diese Heilpflanze im 10. Jahrhundert nach Mitteleuropa, wo sie bald in Klostergärten angebaut wurde und von hier vermutlich auswilderte. Vielen Heilpflanzen sagte man eine schützende Wirkung gegen die Pest nach. Man kaute offenbar die aromatische Wurzel, um sich vor Ansteckung zu schützen. Alle Teile der Angelica archangelica sind genießbar, die Nordskandinavier essen noch heute die Stängel und Wurzeln als Gemüse zubereitet oder aber roh in Salaten. Pulverisiert lassen sich die Wurzeln als Gewürz verwenden. Kandierte Wurzeln und Stängel sind als Backzutat Spezialitäten in Bayern und der Schweiz. Außerdem wird Engelwurz oft in verschiedenen Kräuterlikören verwendet.

Angelica archangelica brauchen einen frischen Standort mit einer guten Nährstoffversorgung. In frischen Freiflächen, im Beetbereich oder aber am Gewässerrand können sie sich gut entwickeln. Wenn ihnen der Standort zusagt, verbreiten sie sich an offenen Flächen durch Versamung und können so langsam durch den Garten wandern.

In naturnahen Bepflanzungen sind unter anderem Eupatorium, Filipendula, Molinia, Sanguisorba passende Partner für Angelica archangelica.

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