Jahresgespräch mit dem BGL-Präsidenten

August Forster: Aus- und Weiterbildung wird zum Schwerpunkt der BGL-Arbeit im neuen Jahr

Ausbildung und Beruf
Zwar sei es verlockend, vor allem Einser-Kandidaten als Azubis einzustellen, sagt Forster, doch etwas schwächere Azubis hätten den Vorteil, dem Betrieb treu zu bleiben. Foto: Moritz Lösch/Neue Landschaft

Die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften wird in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Arbeit des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) werden. Das kündigte BGL-Präsident August Forster im Jahresgespräch mit der Neuen Landschaft an. Der demografische Wandel werde auch am GaLaBau nicht vorbei gehen. Ob aber die Branche den Wandel bestehen werde, liege auch in der Hand der Unternehmer.

Fachkräfte immer schwerer zu gewinnen

Innerhalb der Branche wie zwischen den Branchen wird es zukünftig für die Betriebe immer schwieriger, geeignete Auszubildende oder Fachkräfte zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden“, sagt Forster. Der BGL und das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau (AuGaLa) versuchten mit ständig neuen Projekten, die auf das Kommunikationsverhalten der Jugendlichen eingehen, dagegen zu steuern.
Das zu Beginn des laufenden Ausbildungsjahres eingeführte Online- Berichtsheft soll deshalb weiter optimiert werden. Auch ist geplant, eine eigene App zu entwickeln. Mit viralen Werbespots, die sich an den Berufsnachwuchs richten, sei es gelungen, über 57.000 Klicks zu erzielen, erläutert Forster. Im Frühjahr soll ein neuer Spot veröffentlicht werden. Zum 1. Januar kommenden Jahres erhält die Nachwuchswerbekampagne der Landschaftsgärtner ein an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiertes Facelift. Der BGL-Präsident: „Die Vorstellung der Kampagne soll auf der GaLaBau im September erfolgen.“

Etwas schwächere Azubis in Fokus stellen

"Doch auch die GaLaBau-Unternehmer werden zukünftig mehr denn je gefordert sein, Auszubildende betriebsindividuell zu fördern", unterstreicht Forster. Weil es in der Zukunft weniger Auszubildende und Fachkräfte geben werde, seien die Betriebe gefordert, Mitarbeiterbindungskonzepte zu entwickeln und eine Arbeitgebermarke aufzubauen. Stärker als bisher rät Forster, sollten die etwas schwächeren Auszubildenden in den Fokus gestellt werden: "Sie bilden für die Betriebe ein großes Potenzial." Zwar sei es sehr verlockend, vor allem die sogenannten Einser-Kandidaten einzustellen, doch bestehe bei ihnen immer die Gefahr, dass sie den Betrieb nach zwei oder drei Jahren wieder verlassen, um zu studieren. Die schwächeren Azubis dagegen blieben meist.

Wer sich um diese Gruppe richtig kümmere, investiere in den Betrieb. Dabei ginge es nicht nur um Geld, sondern vor allem um die erforderliche Zeit, um die Stärken und Schwächen der jungen Mitarbeiter zu erkennen und sie dann gezielt zu fördern. Dies sei eine Aufgabe des Chefs. Und es gelte: "Je früher man mit der Förderung anfängt, desto besser ist es". Wenn es dann an das Ausbildungskonzept ginge, sagt Forster, täten die Unternehmer gut daran, sich nicht nur mit den Anforderungen des Betriebs an den Azubi zu beschäftigen, sondern auch mit den individuellen Fähigkeiten der Auszubildenden.

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Ausbildung und Beruf
BGL-Präsident August Forster will mit dem Verband helfen, GaLaBau-Azubis zu gewinnen. Ob aber das Nachwuchsproblem gelöst werde, liege auch in der Hand der Unternehmer. Foto: BGL

Was macht einen attraktiven Betrieb aus?

Unter dem Strich kommt es für den BGL-Präsidenten darauf an, "dass man sich als Unternehmer darüber Gedanken macht, was einen attraktiven Betrieb ausmacht, welche Anforderungen ein Auszubildender an den Betrieb hat und welche Möglichkeiten der Förderung es für ihn gibt". So könne die Personalführung zur Entwicklung einer Arbeitgebermarke beitragen und ein wichtiger Baustein für den Unternehmenserfolg werden. Forster: "Mitarbeiterbindung beginnt bei guter Führung, die partnerschaftlich und fair ist." Es gelte, "eine Unternehmenskultur aufzubauen, die die Vorstellungen und Erwartungen der jungen Mitarbeiter zu berücksichtigen".

Eine große Bedeutung für die Nachwuchsgewinnung misst Forster den sogenannten Schnupperpraktika bei: "Sie entscheiden oft darüber, ob ein junger Mensch die Ausbildung zum Landschaftsgärtner beginnen möchte." Ein "Nullachfünfzehn-Praktikum", das dem Praktikanten keine Aufmerksamkeit widme, lohne den Aufwand nicht. Damit verliere das Unternehmen einen potenziellen Azubi und gerate schlimmstensfalls in den sozialen Medien unter Druck. Nämlich dann, wenn der Ex-Praktikant bei Facebook, Twitter und Co. negatives über das Unternehmen postet. Der Chef, so Forster, müsse sich deshalb "überlegen, was der Garten- und Landschaftsbau dem potenziellen Auszubildenden alles bieten kann und ein abwechslungsreiche Programm entwickeln". cm

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