Ausbildungsmarkt: Geflüchtete brechen den Negativtrend

BIBB Ausbildung und Beruf
Während immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, bricht das Ausbildungsinteresse geflüchteter Menschen den Negativtrend bei der Nachfrage. Foto: Karin Oswald, AELF Fürth

Im Jahr 2017 hat auf dem Ausbildungsmarkt sowohl die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze als auch die Zahl der jungen Menschen zugenommen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten. Allerdings ist zum achten Mal in Folge die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze gestiegen. Mit 48 900 (+ 5500 bzw. +12,6 %) gab es so viele zum 30. September noch offene Ausbildungsstellen wie seit 1994 nicht mehr. Das sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2017. Sie basieren auf einer BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September sowie auf der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Dass erstmals seit dem Jahr 2011 der Negativtrend bei der Ausbildungsplatznachfrage gebrochen werden konnte (+ 2600 bzw. + 0,4 % gegenüber dem Vorjahr auf 603 500), ist Folge des zunehmenden Ausbildungsinteresses der nach Deutschland geflüchteten Menschen. Die BA registrierte 26 400 Personen im Kontext von Fluchtmigration, die 2017 eine Berufsausbildung aufnehmen wollten und auch die Voraussetzungen hierfür mitbrachten. Von diesen konnten schließlich 14 700 der offiziellen Ausbildungsplatznachfrage zugerechnet werden, da sie ihr Interesse bis zum Stichtag 30. September aufrechterhielten. Dies waren rund 9000 mehr als im Jahr zuvor.

Da das Ausbildungsplatzangebot bundesweit noch stärker zunahm (+ 8500 bzw. + 1,5 % auf 572 200) als die Nachfrage, verbesserten sich die Marktverhältnisse aus Sicht der Jugendlichen. Gleichwohl gab es weiterhin beträchtliche regionale Unterschiede: Standen 2017 zum Beispiel in den bayerischen Arbeitsagenturbezirken Schwandorf und Regensburg mehr als 118 Ausbildungsplatzangebote je 100 Ausbildungsplatznachfrager zur Verfügung, waren es im nordrhein-westfälischen Oberhausen nur 76. Als Folge der immer noch starken regionalen, aber auch beruflichen Ungleichgewichte auf dem Ausbildungsmarkt halten die Schwierigkeiten, Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage zusammenzuführen, weiterhin an. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg bundesweit deshalb im Jahr 2017 nicht so stark, wie es anhand des Zuwachses beim betrieblichen Ausbildungsplatzangebot möglich gewesen wäre.

Insgesamt wurden bundesweit 523300 neue Ausbildungsverträge registriert, 3000 beziehungsweise 0,6Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings nahm nur die Zahl der Verträge zu, die mit jungen Männern abgeschlossen wurden (+ 9500 bzw. +3,0% auf 325 600). Die Zahl der mit jungen Frauen abgeschlossenen Verträge sank dagegen zum neunten Mal in Folge (diesmal um -6500 bzw. -3,2 % gegenüber dem Vorjahr). Mit 197 600 lag sie erstmals unter der 200000er-Marke.

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