Auswirkungen invasiver Arten zielgerichtet bekämpfen

Die Verschleppung von Tier- und Pflanzenarten ist eine der massivsten, von Menschen verursachten, globalen Veränderungen. Wie sich die Auswirkungen gebietsfremder Arten erfassen und bewerten lassen, untersucht eine internationale Forschungsgruppe, um daraus zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten. Ihre Vorschläge gewannen nunmehr an Relevanz, denn mit 1. Januar 2015 trat die neue EU-Verordnung zu gebietsfremden Arten in Kraft. Von diesem Zeitpunkt an, müssen EU-Mitgliedstaaten Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung problematischer, gebietsfremder Arten ergreifen.

Mehr als 13000 gebietsfremde Arten sind in Europa bekannt, in Österreich sind es rund 2000. Das Team um Franz Essl und Wolfgang Rabitsch, beide Biodiversitätsforscher an der Universität Wien und Experten für Artenvielfalt und Naturschutz im Umweltbundesamt, hat eine Checkliste für das Studium jener Auswirkungen erarbeitet. Die Auswirkungen auf die Biodiversität und auf den Menschen sind vielfältig. Manche Arten verändern naturnahe Lebensräume massiv, wie beispielsweise die Robinie, eine Baumart aus Nordamerika, die Magerwiesen zuwachsen lässt und mit Nährstoffen anreichert. Andere sind allergieauslösend, wie etwa das bekannte Ragweed, eine ebenfalls aus Nordamerika stammende Pflanze mit hoch allergenen Pollen, die sich in tiefen Lagen Österreichs derzeit rasch ausbreitet. Um effektive Regelungen und zielgerichtete Maßnahmen zur Kontrolle invasiver Arten entwerfen zu können, ist es wichtig, die Größe der Auswirkungen quantifizieren zu können. Denn dadurch lässt sich klären, welche Arten auch in Zukunft zu den schädlichsten gehören und welche keine großen Auswirkungen haben.

"Eine besondere Herausforderung ist es, die enorme Palette an möglichen Schäden, die sich in ihrer Komplexität sowie in ihrer räumlichen und zeitlichen Ausdehnung stark unterscheiden können, vergleichbar zu machen", erklärte Franz Essl. Nötig sei dafür, die Auswirkungen einzelner Arten vergleichbar zu machen. Dafür misst man, wie stark heimische Arten durch das Eindringen unterschiedlicher invasiver Arten verdrängt werden.

Das Wissen um die Arten, die denn größten Schaden verursachen, helfe bei der zielgerichteten Verteilung knapper Mittel, erläuterte Essl die Bedeutung der Empfehlungen für die Praxis. Sie basieren auf der jahrelangen Erfahrung der Forscher und behandeln gezielt Themen, bei denen noch immer große Wissenslücken existieren. Zum Beispiel widmen sie sich der Frage, wie sich Erkenntnisse aus kleinflächigen Experimenten verallgemeinern lassen.

Universität Wien/brs

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