Scheidender Vorstandsvorsitzender appelliert an GaLaBau-Betriebe

Baden-Württemberg: Martin Joos ist neuer VGL-Vorsitzender

Neuer Vorstandsvorsitzender beim VGL Baden-Württemberg ist Martin Joos. Die Mitgliederversammlung wählte ihn am 15. März 2019 mit großer Mehrheit. Seit 1999 ist er ehrenamtlich tätig. Bis 2017 war er Mitglied im VGL-Vorstand, kümmerte rsich dort um die Aus-, Fort und Weiterbildung. Der scheidende Vorstandsvorsitzende, Thomas Heumann, berichtete über eine glänzende Performance der grünen Branche, und rief dazu auf, jetzt für schlechtere Zeiten vorzusorgen.

GaLaBau-Umsatzplus beträgt 70 Mio. Euro

Nach Angaben von Heumann betrug das Umsatzplus des baden-württembergischen Garten- und Landschaftsbaus 2018 rund 70 Mio. Euro. Der Gesamtumsatz stieg um 4,6 Prozent auf insgesamt 1,59 Mrd. Euro. Hausgärten waren dabei mit 61 Prozent das begehrteste Produkt und nach wie vor die Wachstumslokomotive. Doch auch das gewerbliche und öffentliche Grün zogen mit jeweils 18 Prozent nach. Die von der Bundesregierung ausgewiesenen Förderprogramme, wie "Zukunft Stadtgrün", der neue "Masterplan Stadtnatur" sowie die aus dem Energie- und Klimafonds zur Verfügung gestellten 100 Mio. Euro für die kommenden vier Jahre zur Sanierung und Erhaltung von Landschaftsgärten, Parks und Grünanlagen, ließen auf ein urbanes Umdenken hoffen, sagte Heumann.

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"Somit gehen wir davon aus, dass auch die in Anspruch genommenen Dienstleistungen in der Pflege von Grün weiter steigen. Sehr glücklich sind wir indes über unseren immerhin noch kleinen Zuwachs bei den Ausbildungszahlen. Im Vergleich zu vielen Handwerksberufen sind wir hier top aufgestellt", freut sich Heumann. "Und wir sind so stark wie noch nie mit inzwischen 765 Mitgliedsbetrieben."

Warnung vor Verschlechterung der Konjunktur

Sorge bereitet den Verbandsvertretern vor allem die Entwicklung auf der politischen Bühne, und zwar weltweit. "Wenn sich die Gesamtkonjunktur verschlechtert, dann bekommen wir als Dienstleister das gleichermaßen zu spüren", gibt Thomas Heumann zu bedenken. Dieselfahrverbote treffen nach seiner Auffassung "absolut die Falschen". Wichtiger denn je seien wegen des Fachkräftemangels Investitionen in die Bildung. Es sei dringend erforderlich, sowohl die Berufsschulen im Gartenbau als auch die Meisterschulen personell und technisch auf den neuesten Stand zu bringen. "Hier liegt auch bei uns im Land einiges im Argen", bedauerte Heumann. Viele GaLaBau-Betriebe klagen darüber, dass sie angesichts knapper Gewerbeflächen keinen Betriebsstandort finden. Das treibt mittlerweile ziemlich kuriose Blüten. "Da reisen dann GaLaBau-Betriebe durch die halbe Republik, um beispielsweise in Stuttgart Baumpflegearbeiten auszuführen, nur weil es in diesem Großraum keine Betriebsflächen zu erwerben gibt", berichtete Heumann. Das sei auch aus umweltpolitischer Sicht eine völlige Fehlentwicklung.

Heumann plädierte für mehr Flexibilität beim Arbeitszeitgesetz. "10 Std. maximale Arbeitszeit mit An- und Abfahrt zu den Baustellen reichen für Spezialbetriebe in den saisonalen Spitzenzeiten einfach nicht immer aus", bemängelte der scheidende Vorstandsvorsitzende. "Wir haben Stundenkonten für den Ausfall in der Winterzeit zu füllen, sind ein sehr witterungsabhängiges Gewerk und müssen unsere Leistungen erbringen, wenn die Arbeiten im Frühling und im Herbst anfallen. Dies betrifft insbesondere unsere Spezialbetriebe, die beispielsweise im Sportplatzbau arbeiten und nur extrem kurze Zeitfenster für die Instandsetzung von Fußball- und Tennisplätzen zur Verfügung haben."

Heumann appelliert an die Betriebe, das Produkt Garten nicht unter Preis zu verkaufen. Jetzt sei es an der Zeit, Vorsorge für die kommenden Jahre zu treffen. Finanzielle Polster müssten in der Hochkonjunktur angelegt werden. "Die meisten Fehler in Unternehmen werden gemacht, wenn es ihnen gut, vielleicht auch zu gut geht", mahnte er. "Wir müssen unser Produkt attraktiv halten, Betriebsabläufe optimieren, mit realistischem Weitblick in die Digitalisierung investieren und unseren Mitarbeitern interessante Arbeitsplätze mit Aufstiegschancen in unseren TOP-Unternehmen bieten", ergänzt Heumann.

cm/ VGL Baden-Württemberg

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