Banzhaf fordert, Stadtgrün ins Grundgesetz aufzunehmen

Urbane Grünräume sollen als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankert werden. Das hat Thomas Banzhaf, Präsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), auf dem jährlichen Kongress seines Verbandes im September in Berlin gefordert. "Grün rettet Leben", betonte er mit Verweis auf eine aktuelle Langzeitstudie der Universität Melbourne, nach der eine Erhöhung der städtischen Vegetation um 30 Prozent mehr als ein Drittel aller hitzebedingten Todesfälle weltweit verhindern könnte.
Urbanes Grün Stadtklima
BGL-Präsident Thomas Banzhaf will Grünräume im Grundgesetz verankern. Foto: Rottenkolber/BGL

Banzhaf sieht die Politik trotz einzelner Fortschritte noch nicht ausreichend aufgestellt. So würden Mittel für den Klimaschutz nach wie vor gekürzt, Bauvorhaben oft ohne Blick auf Klimaresilienz umgesetzt und die grüne Infrastruktur in vielen Städten zu selten als Priorität behandelt. Er wies darauf hin, dass Bauentscheidungen vorangegangener Jahrzehnte die Stadträume bis heute negativ beeinflussen. "Versiegelung statt Vielfalt. Verwaltung statt Vision." Hinzu komme ein Mangel an Kompetenzen in Planungsprozessen, so der BGL-Präsident.

Angesichts von Klimawandel, Urbanisierung und gestiegenem gesellschaftlichem Druck sei die Stärkung von Parks, Stadtgrün, Schulhöfen und weiteren Freiräumen keine Kür, sondern "existenzielle Pflicht". Spätestens seit der Pandemie sei klar, wie sehr öffentliche Grünflächen zur Lebensqualität, zum gesellschaftlichen Miteinander und zur Gesundheit beitragen würden. "Unsere Städte müssen sich verändern – und sie müssen es schnell tun", mahnte Banzhaf.

Grünräume seien nicht nur Grundversorgung, sondern besäßen auch eine wirtschaftliche Bedeutung, so Banzhaft. Er wies nicht nur auf die Millionensummen hin, die durch Schäden in Folge von Extremwetterereignissen für die Infrastruktur entstanden sind, sondern auch auf die Kostenexplosionen für die Krankenkassen durch hitzebedingte Erkrankungen. Er betonte die Bedeutung des GaLaBaus bei der Umsetzung aller Maßnahmen, die benötigt werden, um grüne Stadtentwicklung in der Praxis voranzutreiben. Viele Betriebe verlagerten inzwischen ihre Auftragsschwerpunkte vom Privatgarten zu gewerblichem und kommunalem Grün. Die grüne Branche mit ihren Fachkräften besäße die Expertise anzupacken, Räume lebenswerter zu machen und die "Zukunft zu bauen". Das Bewusstsein dafür müsse nun von Seiten der Politik eingefordert werden. ph/BGL

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