Pflanzenverwendung

Baptisia - Die wunderbare Welt der Färberhülsen

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Noch vor nicht so langer Zeit führte diese nordamerikanische Präriestaude bei uns ein Schattendasein. Sie war schwer zu bekommen, vielen Pflanzenliebhabern war sie sogar noch gänzlich unbekannt und man verwendete eher ihre Verwandte, die Lupine.

Lupinen entwickeln sich in der Anfangszeit sehr schnell, teilweise kommen sie im ersten Jahr bereits zur Blüte. Bei den Baptisien sieht das ganz anders aus. Baptisien, auch "Färberhülsen" genannt, wachsen in den ersten Jahren eher zögerlich, sie beginnen sich erst etwa im Alter von drei Jahren richtig zu entfalten. Sie benötigen die Zeit unter anderem für das Wachstum ihrer Pfahlwurzeln. Im Gegensatz zu den Lupinen sind sie sehr langlebig und werden von Jahr zu Jahr stattlicher. Auch im Jahresverlauf sind die Baptisien attraktiver. Während sich die Lupinen nach ihrer Blüte eher zurückziehen, bleiben die Färberhülsen noch bis in den Winter hinein als Strukturpflanzen erhalten.

Mit ihrem späten Austrieb entwickeln Baptisien im Mai bis Juni ihre imposanten Blütenstiele. Es gibt einige Wildarten im Handel, die sehr unterschiedliche Blütenfarben haben. Die verbreitetste ist B. australis, sie blüht in blauviolett und wird etwa 1,20 m hoch. Ihre kleinere, wertvolle Verwandte B. australis var. minor bleibt dagegen um einiges kleiner, sie erreicht eine Höhe von etwa 70 cm. Eine weiße Art ist unter anderen B. alba var. Macrophylla, sie entwickeln sich etwas zögerlicher, werden aber dagegen etwas höher als B. australis und überzeugen durch ihre dunklen Stiele mit ihren weißen Schmetterlingsblüten.

Selten im Handel sind gelbe Arten, zum einen die frühste, zarteste mit seitlichen Blütentrieben B. bracteata var. Leucophaea, sie werden etwa 50 cm und blühen hellgelb bereits im Mai. Eine aufrechte, leuchtend gelbe Art ist B. sphaerocarpa, sie wird etwa 90 cm hoch und hat im Gegensatz zu den anderen Arten als einzige runde Samenhülsen. Alle Arten werden züchterisch verwendet und ließen wertvolle Hybriden wie zum Beispiel 'Starlite Prairieblues', 'Twilite Prairieblues', 'Purple Smoke' entstehen.

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Baptisien blühen zu einer Zeit, in der viele Pflanzen im Lebensbereich der Gehölze und Gehölzränder am Abblühen sind und die Hauptblüte der Beetstauden noch auf sich warten lässt. Die Prägnanz ihrer Gestalt währt noch im eingezogenen Zustand bis in Winter hinein. Dann stehen sie grau-schwarz da und halten noch dazu ihre dekorativen Samenstände lange Zeit bis sie später durch Schneelast oder Sturm rasselnd zu Boden sinken. In den Weiten der Prärien werden sie anschließend durch den Wind über die Landschaft getragen und verbreiten so ihre Samen.

Einmal eingewachsen sind Baptisien anspruchslose, sehr dauerhafte Stauden. Sie wachsen sowohl in Sand- und Lehmböden bei mehr oder weniger hohen oder niedrigen PH-Werten. Sie vertragen keine Staunässe. Aufgrund ihrer tiefen Pfahlwurzel und der harten Struktur ihrer graugrünen Blätter sind sie sehr trockenresistent und sicher eine wertvolle Pflanze in Zeiten des Klimawandels. Sie eignen sich hervorragend, um Steppenpflanzungen und Beeten einen Rhythmus zu geben. Ein weiterer lobenswerter Aspekt: sie sind ein Magnet für Bienen und Hummeln.

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