Panoramasteg, Seilbahn, Unterwasserwelt und Wärmepumpen

Bauarbeiten für BUGA Mannheim 2023 schon weit gediehen

BUGA 2023 Bundesgartenschauen
Noch sind die Flächen auf Spinelli kahl, auf denen im kommenden Jahr der Wechselflor blühen wird. Foto: DBG

Im April kommenden Jahres öffnet die BUGA Mannheim 2023 ihre Tore. Zwei ganz unterschiedliche Gelände werden Schauplatz der Bundesgartenschau: Der Luisenpark, wo bereits 1975 eine BUGA stattfand, sowie das Spinelli-Gelände im Nordosten der Stadt. Insgesamt 104 Hektar Fläche stehen zur Verfügung. Eine Seilbahn wird die beiden Areale miteinander verbinden. Großes ist geplant. Doch wie sieht es auf den Geländen derzeit aus?

Das Spinelli-Gelände

Auf Spinelli wandelt sich das Bild fast täglich. Hier wird an vielen Stellen gleichzeitig gearbeitet - im Willkommensbereich, der U-Halle, auf dem Experimentierfeld, an der Parkschale und am Panoramasteg.

Das ehemalige Militärgelände im Nordosten Mannheims gehört zum Grünzug Nordost und wird künftig einen entscheidenden Beitrag zum innerstädtischen Klima leisten. Denn die 62 Hektar große "offene Mitte" fungiert nach dem Abbruch der ehemaligen Militärgebäude als Frischluftschneise für die City. Ausschließlich die Randbereiche werden bebaut, hier entstehen Wohnungen für 4500 Menschen. Weite Flächen des Geländes bleiben dauerhaft frei, was das Stadtklima besonders in heißen Sommern positiv beeinflussen wird. Außerdem gibt es dort Rückzugsorte für Flora und Fauna, was dem Natur- und Artenschutz dient. Zum sechsmonatigen BUGA-Fest gibt es allerdings intensiv gestaltete Bereiche um die U-Halle, dort sind zum Beispiel die 17 Zukunftsgärten zu finden. Die Planung der BUGA-Flächen stammt von RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten.

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Gärtnerisch interessant ist vor allem das "Experimentierfeld" mit den Themengärten. Die Flächen sind vorbereitet und erste Aussteller, darunter der Naturgarten e. V., sind auf dem Gelände aktiv und haben ihre Beiträge fast fertig gestellt. Außerdem wird der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg zusammen mit seinen Mitgliedsbetrieben zehn nachhaltige Schaugärten und eine Aktionsfläche für Auszubildende aus dem Garten- und Landschaftsbau präsentieren. Die Arbeiten dazu haben begonnen.

In diesen Wochen kommt eine Million Blumenzwiebeln in die Erde, die den Wechselflor im kommenden Frühjahr bereichern. Bereits eingewurzelt sind die Rosen in der Nähe der historischen Heizzentrale, sie haben in diesem Sommer schon ihre zweite Blüte erlebt. In der Heizzentrale wird ebenfalls gearbeitet, denn dort wird der i-Punkt GRÜN angesiedelt sein, zur BUGA-Zeit das Info-Zentrum für Besucherinnen und Besucher rund um alle gartenbaulichen Themen. Längst gepflanzt sind auch die 2023 Zukunftsbäume auf Spinelli. Sie bereichern die Bundesgartenschau, ehe sie dann an ihre endgültigen Standorte in Mannheim umsiedeln. Die temporäre Pflanzung setzt Akzente im Gelände, zudem werden die jungen Bäume an heißen BUGA-Tagen ein wenig Schatten spenden können. Zu den insgesamt 79 verschiedenen Arten und Sorten zählen unter anderem der Europäische Zürgelbaum (Celtis australis), ein Feldahorn (Acer campestre 'Elsrijk') und eine Hainbuchensorte (Carpinus betulus 'Fastigata').

Daueranlagen

Die Parkschale Käfertal bietet Spiel- und Sportplätze, die schnell und fußläufig von den neuen Wohnquartieren erreichbar sind. Sie werden nach der Bundesgartenschau erhalten bleiben. Inzwischen ist ein Großteil der Geräte angekommen, die nun nach und nach montiert und aufgebaut werden. Über das BUGA-Gelände führt auch ein Teil des Radschnellwegs, der Mannheim, Viernheim und Weinheim miteinander verbinden wird. Die Teilstücke auf Spinelli sind fertiggestellt, ebenso eine damit verbundene Unterführung an der Parkschale.

Die spektakulärste Baustelle der vergangenen Wochen war jedoch der Panoramasteg. Die Aussichtsplattform ragt 12 m hoch über das Gewässer der Feudenheimer Au und ermöglicht den Blick gen Innenstadt. Insgesamt 2200 Einzelbleche wurden den Sommer über zu drei Montagegruppen zusammengeschweißt, die schließlich mit schweren Kränen an ihren vorgesehenen Platz gehoben wurden. 250 Tonnen wiegt der Panoramasteg, dessen Teile zentimetergenau eingepasst wurden und jetzt nach und nach zusammengeschweißt werden. Dabei muss immer wieder die Statik überprüft werden. Dann wird noch eine Geländer-Konstruktion angebracht.

Vom Steg aus öffnet sich der Blick ins Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au, das im Zuge der BUGA Mannheim 2023 ökologisch aufgewertet wird. Ein 4300 m² großer Schilfgürtel reinigt als natürlicher Bodenfilter den naturnahen See der Au. Er wurde mit rund 50.000 Schilfen bepflanzt. Sie wachsen in einer 60 cm dicken Schicht aus sandigem Substrat, das gereinigte Wasser fließt über einen Bachlauf in den See. Zunächst wird mit Grundwasser gearbeitet, ab 2024 soll das Gewässer an den Neckar angeschlossen werden. In der Feudenheimer Au wurde zudem ein Fledermausturm gebaut - der zweite auf dem Spinelli-Gelände.

Auch die Restrukturierung des Neckars läuft. An den Uferzonen sollen Lebensräume für Pflanzen und Tiere aufgewertet oder neu geschaffen werden. Totholz- und Steinhaufen sowie mehr als 90 neue Nisthilfen werden der Fauna zugutekommen. Auf beiden Seiten des Ufers wird gearbeitet. Insgesamt sollen im Zuge der Neckar-Restrukturierung auf der linken Neckarseite 3040 m bearbeitet werden, am rechten Ufer 2650 m. Die Arbeiten laufen derzeit, bis zur BUGA werden planungsgemäß 1500 auf der linken und 1400 m auf der rechten Seite fertiggestellt, etwa zwischen dem Fernmeldeturm und der Riedbahnbrücke Ost.

Die Seilbahn

Die Stützen stehen, der Bau der Stationen ist so gut wie fertig und auch das Seil wurde bereits eingezogen. Fehlen nur noch die Kabinen. Im Juli wurde mit den Arbeiten zur Seilbahn begonnen, insgesamt zehn Stützen wurden gebaut, die Seil und Gondeln tragen werden.

Das Seil für die gut 2 km lange Strecke ist 4,3 km lang und 48 mm dick. Es wird 64 Kabinen transportieren, in die jeweils zehn Passagiere passen. Bis zu 2800 Menschen können pro Stunde zwischen den BUGA-Geländen pendeln. Die beiden Stationen befinden sich im Südwesten von Spinelli und auf der großen Wiese im Nordosten des Luisenparks, die Fahrt soll sieben bis acht Minuten dauern. Dabei geht es hoch über den Neckar, Kleingartenanlagen und die Feudenheimer Au. Angetrieben wird die Seilbahn mit Ökostrom.

Ina Sperl, Deutsche
Bundesgartenschau-Gesellschaft

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