Zunahme von Dürrejahren in Mitteleuropa

Baumpflegekosten in historischen Parks steigen drastisch

In Deutschlands historischen Gärten sind die Kosten der Baumpflege in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Ursache dafür ist eine deutliche Zunahme aufeinanderfolgender Dürrejahre in Mitteleuropa seit 2018, teilweise mit historischen Bodenfeuchte-Minima. Meteorologen sprechen von einer Klimawandel-bedingten Verstärkung.
Baumpflege
In Thüringen, hier die Parkanlage von Schloss Altenstein, haben sich die verkehrssicherungspflichtigen Aufwendungen für Bäume seit 2017 auf rund 800.000 Euro vervierfacht. Foto: Schatzkammer Thüringen/Marcus Glahn

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) berichtet, dass sich die verkehrssicherungspflichtigen Aufwendungen für Bäume seit 2017 auf aktuell rund 800.000 Euro vervierfacht haben. Enorme Steigerungsraten verzeichnet auch der Freistaat Sachsen. Hatte die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen (SBG) für das Jahr 2017 noch Kosten in Höhe von 455.000 Euro verzeichnet, haben sie sich bis 2024 auf 968.000 Euro mehr als verdoppelt. Der Freistaat an der Elbe rechnet in diese Summe allerdings auch sein neu angeschafftes Grünflächeninformationssystem ein.

Eine beträchtliche Steigerung registrieren auch die Bayerische Schlösserverwaltung (BSV) und die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG). Die SPSG schätzt für dieses Jahr Gesamtkosten von 600.000 bis 800.000 Euro. Laut Pressesprecher Frank Kallensee ist das eine Erhöhung von rund 30 Prozent seit 2017. Ähnlich sieht es im Westen der Republik aus. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz bezifferte die Kosten für das Jahr 2024 auf etwa 330.000 Euro, was einer Steigerung von 57,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2017 (ca. 210.000 Euro) entspricht.

Aus Sicht der Parkverwaltungen verursachen die zunehmende Fällung verkehrsunsicherer Bäume, die umfangreicher gewordene Entfernung von Totholz, vor allem in den Baumkronen, die größten Kosten. So verweist der Staatspark Fürstenlager der Staatliche Schlösser und Gärten Hessen (SSGH) auf 600 Baumfällungen, die seit 2018 vor allem klimawandelbedingt durchgeführt werden mussten. Sie mussten nach Dürreperioden, vermehrten Stürmen und Starkregenereignissen durchgeführt werden. Der aktuelle Baumbestand beträgt inzwischen 2850 Bäume, was einen Baumverlust von 17,5 Prozent seit 2018 bedeutet.

Neben den Ausgaben für Fällungen, der Baumpflege und dem Baumerhalt machen sich in den historischen Gärten auch zunehmend indirekte Kosten bemerkbar, wie zum Beispiel Wiederherstellungsarbeiten von Wegedecken, Nachpflanzungen und Investitionen in das Wassermanagement. ph/mst

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