Was tut Deutschlands Gärten gut?

Baumschuler plädieren für eine Mischung von Region und Exotik

Gartengestaltung
"Heimische und exotische Gehölze vertragen sich sehr gut miteinander", sagt Hans-Olaf Schröder vom Bund deutscher Baumschulen. Foto: BdB
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Eine große Pflanzenvielfalt bringt ganz nebenbei den Vorteil mit sich, dass der Schädlingsbefall minimiert ist, so der BdB. Foto: BdB

Im Angebot von Baumschulen findet man neben heimischen Gehölzen auch echte Exoten. Ginkgobäume stammen aus China, Bambusse kommen nur in Asien, Australien, Nord- und Südamerika natürlich vor. Tut es der hiesigen Landschaft gut, wenn wir Bäume und Sträucher aus der ganzen Welt in den Garten pflanzen? Hans-Olaf Schröder vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) rät zu einer ausgewogenen Vielfalt. "Heimische und exotische Gehölze vertragen sich sehr gut miteinander. Wer beides kombiniert, unterstützt damit einerseits, die Pflanzen zu erhalten, die für die Region typisch sind, und setzt mit ungewohnten Pflanzen interessante Akzente im Garten."

Das Wichtigste ist die Gartentauglichkeit

Die Geschichte der Gartengestaltung zeige, dass Gärtner zu allen Zeiten neue Pflanzen aus teils weit entfernten Regionen eingeführt, auf ihre Eigenschaften geprüft, selektiert und gezüchtet haben, so der BdB. Einige dieser Pflanzenneuheiten hätten sich etablieren können und inspirierten häufig zu neuen Bepflanzungs- und Gestaltungskonzepten. Ob sich eine neue Pflanze durchsetze, hänge auch heute in erster Linie von ihrer Gartentauglichkeit ab. Von den alten Ägyptern bis zur Gegenwart: Immer wieder habe es Pflanzen gegeben, die sich an neue Standorte im Garten anpassen konnten. Meist brauchen sie dabei jedoch sachkundige Unterstützung, durch die sie robuster und attraktiver werden. "Baumschulen bieten ein breites Sortiment an Bäumen und Sträuchern aus aller Welt an, die aufgrund ihrer Eigenschaften von Experten ausgesucht wurden", sagte Schröder. "Diese Gehölze sind auf das deutsche Klima abgestimmt und kommen häufig sogar besser mit den aktuellen, klimatischen Veränderungen zurecht."

Vielfalt statt Einfalt

Der BdB rät Gartenbesitzern, jetzt zu pflanzen. Sie könnten die Vielfalt im Garten dann schon im Sommer genießen. Duftende Blüten, farbenfrohe Beeren, unterschiedliche Formen des Blattwerks - die Kombination ganz unterschiedlicher Bäume und Sträucher brächten Abwechslung in den Garten. Ein Ahorn zum Beispiel setze mit seiner intensiv roten Herbstfärbung zum Ende der Saison ein echtes Highlight im eigenen Garten; der Schneeball-Ahorn, Acer opalus. Er stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum. Einen weiten Weg hat auch der japanische Ahorn, Acer japonicum, zu uns zurückgelegt. Der niedrige Baum oder Strauch passe auch in kleinere Gärten.

Ein weiterer Exot ist die Stechpalme. Bei uns ist nur eine Art heimisch: die Europäische Stechpalme, Ilex aquifolium. Weltweit gebe es jedoch unzählige Arten, von denen einige von Pflanzensammlern erfolgreich in Europa eingebürgert worden seien. Die immergrünen Sträucher mit ihren roten Beeren sei nicht nur zu Weihnachten sehr beliebt. Mittlerweile würden verschiedene Arten auch in unseren Gärten wachsen, zum Beispiel die Gelbbunte Stechpalme, Ilex altaclarensis 'Golden King', deren Blätter einen hellgelben Rand haben. Eine große Pflanzenvielfalt bringt ganz nebenbei den Vorteil mit sich, dass der Schädlingsbefall minimiert ist, meint der BdB. Werde ein Baum von einem Schädling befallen, breite er sich rasch von einem zum nächsten aus. Ist der nebenstehende Baum jedoch gegen den Schädling resistent, ist die Verbreitung zumindest erschwert. Nützlinge hingegen fühlten sich in einem vielfältig bepflanzten Garten sehr wohl. "Eine Mischung aus heimischen und neuen Pflanzen bietet Insekten und Kleintieren einen vielseitigen Lebensraum", sagt Schröder.

"Mit einer geschickten Pflanzenwahl lässt sich zum Beispiel erreichen, dass fast zu jeder Zeit im Garten etwas blüht: Bienen und Hummeln ernähren sich vom Nektar der Blüten, Vögel finden Nahrung und Nistplätze."
cm/BdB

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