Halbzeit auf den Landesgartenschauen

Bayreuth und Öhringen über Plan, Nachholbedarf in Eutin

Mitte Juli war die Halbzeit für die drei diesjährigen Landesgartenschauen in Bayreuth, Eutin und Öhringen. Während die Auswertung der beiden Städte im Süden insgesamt äußerst positiv ausfiel, konnte die Stadt in der Holsteinischen Schweiz nur ein durchwachsendes Zwischenfazit ziehen. Das in den vergangenen Monaten doch sehr wechselhafte Wetter und die für die Jahreszeit zu geringen Temperaturen allein können nicht als Hauptgrund für mangelnde Besucherströme herangezogen werden. Schließlich war davon ganz Deutschland betroffen.

Die Wagnerstadt übertrifft eigene Prognosen

Eine erfreuliche Zwischenbilanz konnte die Landesgartenschau Bayreuth vermelden: Bis zur Halbzeit am 16. Juli waren bereits 500.000 Besucher an den rund 100 Ausstellungspunkten in der oberfränkischen Metropole gezählt worden. Kalkuliert hatte man insgesamt 750.000. Mit 25.000 Besuchern war das Sommerfest der Landesgartenschau am 23. Juli der bislang besucherstärkste Tag. Weitere beeindruckende Zahlen: Die großen wie kleinen Gäste verspeisten bislang über 100.000 Portionen Eis, 35.000 Stück Kuchen und etwa 5 t Bratwürste. Mit 6hl wurden weit über 100.000 Biere ausgeschenkt, an die Gäste, die aus nah und fern und von noch weiter weg nach Bayreuth gereist waren. Zum Beispiel aus den benachbarten Bundesländern Thüringen und Sachsen, aber auch aus Schweden, Polen, Tschechien, Österreich, den USA, Japan oder China.

Über den "Gewinn für Bayreuth und die gesamte Region" freute sich entsprechend Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Denn der Erfolg der Landesgartenschau wirke sich auch weit über die Stadtgrenzen hinaus positiv aus. So habe zum Beispiel die Zahl der Übernachtungen um bis zu 30 Prozent zugelegt. Neben der Hotellerie und der Gastronomie habe auch der Einzelhandel deutlich mehr Kundschaft gezählt. Alles in allem könne man "sehr zufrieden" sein, im Juli habe es "wirklich geboomt", so Dagmar Voß, Geschäftsführerin der Landesgartenschau Bayreuth GmbH. Auch die mehr als 20 500 verkauften statt der veranschlagten 13.000 Dauerkarten, deren Inhaber die das Gelände bereits regelmäßig für Spaziergänge, zum Spielen oder zum Joggen genutzt haben, werden die Besucherzahlen bis zum 9. Oktober weiter in die Höhe treiben.

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Öhringen auf der Erfolgsspur

Erfreulich fällt auch die Zwischenbilanz der Landesgartenschau im baden-württembergischen Öhringen aus. "Wir bleiben aber vorsichtig und wollen erst einmal sehen, was das Wetter noch so übrig hat", erklärt Silke Amann, die bei der Landesgartenschau Öhringen 2016 für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Schließlich habe das Wetter bereits heftige Kapriolen geschlagen in der rund 23.000 Einwohner zählenden Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Von Graupel im April, fast einer Flut auf dem Gelände nach den sintflutartigen Niederschlägen im Mai bis zu den Gewittern im Juni sei bereits alles dabei gewesen. All das hat aber die bis zur Halbzeit am 16. Juli gezählten 560000 Naturliebhaber nicht von einem Besuch der Landesgartenschau abhalten können. Damit sollte sich auch das gesteckte Ziel von insgesamt 750000 Besuchern bis zum 9. Oktober übertreffen lassen.

Das Konzept, die Einmaligkeit der ersten Landesgartenschau und die damit verbundenen Chance für die gesamte Region herauszustellen, ist bislang voll aufgegangen. Dafür spricht auch die hohe Anzahl von 36 300 verkauften Dauerkarten, kalkuliert waren es gerade einmal 10.000. "Hier ist ein ganz neues Wir-Gefühl entstanden, das ist vielleicht der schönste Effekt der ersten drei Monate". So lautete die Zwischenbilanz von Oberbürgermeister Thilo Michler zur Zusammenarbeit mit den unzähligen Beteiligten an der größten Veranstaltung, die es in Öhringen und dem gesamten Hohenlohekreis jemals gegeben hat.

Eutin bleibt unter den Erwartungen

Deutlich zurückhaltender fällt die Zwischenbilanz der Landesgartenschau in Eutin aus, wo am Samstag, den 16. Juli 2016, die Hälfte des grünen Großereignisses vorübergegangen war. Beim Start am 28. April wurde mit rund 600.000 Besucherinnen und Besuchern angepeilt. Bis Mitte Juli waren es aber erst 230.000 und damit rund ein Viertel weniger als erwartet. Dessen ungeachtet war Eutins Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz, der auch Vorsitzender des LGS-Aufsichtsrates ist, "stolz auf eine Gartenschau, die so hervorragend von den Gästen angenommen wird." Besonders positiv habe sich der Dauerkartenverkauf entwickelt. Mit mehr als 11 300 zur Veranstaltungsmitte seien die Erwartungen in diesem Bereich mehr als erfüllt worden. Damit liege man weit über Plan, so Schulz.

Als Ursache für die insgesamt doch enttäuschenden Besucherzahlen wurde das wechselhafte Wetter mit einem kühlen und nassen Start im April/Mai und einer heißen Phase im Juni mit teilweise starken Niederschlägen angeführt. LGS-Geschäftsführer Bernd Rubelt erklärte, dass man im Marketing entsprechend nachsteuern und die Bemühungen zur Ferienzeit an der Küste verstärken wolle. Es sei noch "Luft nach oben" vorhanden. Ob es aber den Veranstaltern der Landesgartenschau in Eutin gelingen werde, das gesteckte Ziel bis zum 3. Oktober noch zu erreichen, hielt der NDR Schleswig-Holstein zur Halbzeit für kaum noch machbar. Michael Decker

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