Alternative Hybridrasensystem

Belastbar, ökologisch sinnvoll und selbst für Teilflächen geeignet

Eurogreen Hybridrasen
Kräftige Wurzelbildung durch die Matte. Foto: Eurogreen
Eurogreen Hybridrasen
Schema Hybridrasen "CombiGrass". Fotos: Eurogreen

Die Eurogreen-Rasenforschung hat das Hybridrasensystem "CombiGrass" entwickelt. Es ist eine Kombination aus Gräsern und Kunststofffasern, welche die Rasennarbe armieren und ihr so eine bessere Scherfestigkeit und höhere Stabilität geben. Bei dem System wird eine speziell entwickelte Hybridrasenmatte in die Rasentragschicht eingebaut, so dass der fertige Spielfeldbelag aus Gräsern und Kunststofffasern besteht. Da die Fläche eine hohe Belastbarkeit aufweisen muss, werden hohe Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften des Aufbaus gestellt. Daher bildet ein Schichtaufbau gem. DIN 18035 Teil 4 mit flächiger Drainschicht die Basis. Damit entspricht das Hybridrasensystem der Norm und ist auch förderungswürdig. Auf der Drainschicht werden circa 10,0cm Rasentragschicht eingebaut, darauf die Hybridrasenmatte verlegt, diese wiederum schichtweise mit etwa 3,0 cm Rasentragschichtmaterial verfüllt und dann eingesät.

90 % Gräser und 10 % Kunststofffasern

Besondere Anforderungen werden an die Hybridrasenmatte gestellt. Sie muss gute Wachstumsbedingungen für die Gräser bieten, gut durchwurzelbar sein und auch langfristig eine ausreichend hohe Wasserdurchlässigkeit gewährleisten. Diese Anforderungen werden am besten durch eine gewebte Matte erfüllt, da diese größere Zwischenräume als zum Beispiel ein Vlies aufweist. Eine gewebte Matte mit eingewebten Kunststofffasern ist weiterhin durch die feste Verankerung der Fasern im Trägergewebe von Vorteil.

Nach der Verfüllung der Matte mit Tragschichtmaterial und der Einsaat entwickelt sich die Rasennarbe mit den Sportrasengräsern. In der Auflaufphase der Gräser bietet die Matte Schutz vor Abschwemmung des Saatgutes beispielsweise bei starken Regenfällen und auch einen gewissen Schutz vor Austrocknung. In Versuchen konnte ein schnelleres Auflaufen und eine bessere Etablierung im Vergleich zu Flächen ohne Matte beobachtet werden. Die Fertigstellungspflege erfolgt wie bei einer herkömmlichen Sportrasenfläche. Wenn sich die Gräser etabliert und eine dichte Rasennarbe gebildet haben, besteht die Hybridrasennarbe zu circa 90 Prozent aus Gräsern und zu ca. 10 Prozent aus Kunststofffasern.

Höhere Nutzungsdauer als Rasen

Die Anlage einer Fläche mit "CombiGrass" ist jedoch nicht nur durch das Verlegen und Verfüllen der Matte mit anschließender Ansaat möglich, sondern auch durch das Verlegen von Fertigrasen als Dicksoden. Dazu wird wie bei der normalen Produktion von Fertigrasen auf geeigneten Flächen der Hybridrasen angezogen, nach Bildung einer dichten Rasennarbe unter der Hybridrasenmatte abgeschält und dann anschließend auf dem zu erstellenden Fußballplatz verlegt. Aufgrund des Gewichtes der Dicksoden und der hohen Stabilität kann die Rasenfläche schon kurze Zeit nach dem Verlegen bespielt werden. Damit ist der Austausch des kompletten Rasens auch außerhalb der Spielpause möglich.

Der Hybridfertigrasen bietet sich jedoch auch für den Austausch des Rasens in stark belasteten Teilbereichen wie zum Beispiel im Tor- und Strafraum und im Mittelachsenbereich an. Er ist damit eine Alternative zu Fertigrasen ohne Armierung, der häufig bereits nach kurzer Zeit wieder abgespielt ist. Die Armierung der Rasennarbe mit Kunststofffasern verbessert die Scherfestigkeit der Rasennarbe erheblich und stabilisiert sie. Dadurch werden auch bei intensiver Nutzung keine Stücke aus der Rasennarbe herausgetreten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass auch bei hoher Punktbelastung die Ebenflächigkeit erhalten bleibt. Selbst wenn die Gräser aufgrund einer sehr hohen Belastung geschädigt werden, wird das Tragschichtmaterial durch die Kunststofffasern fixiert, so dass dieses nicht herausgespielt wird und so Vertiefungen entstehen. Zusätzlich bleibt durch die Kunststofffasern der Grünaspekt erhalten. Aus Versuchen mit standardisierter Belastung durch eine Stollenwalze und aus der Nutzung durch intensiven Trainingsbetrieb wie beispielsweise bei Borussia Mönchengladbach, lässt sich eine um ein bis zwei Stunden höhere tägliche Nutzungsdauer im Vergleich zum normalen Rasen ableiten.

Dr. Rainer Albracht

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