Berlin: Grüne verlangen Gründachstrategie für die Hauptstadt

Dachbegrünung
Die umweltpolitische Fraktionssprecherin Silke Gebel sieht in dem Vorhaben einen "ersten Schritt hin zu einer sauberen Spree". Foto: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin

Nach Hamburg, Bremen und München soll auch Berlin eine Gründachstrategie verfolgen. Das hat die Fraktion der Grünen im Landesparlament beantragt. Mindestens 70 Prozent der Neubauten in der Hauptstadt mit Flachdach und flachgeneigten Dächern aber auch geeignete Flachdachsanierungen sollen begrünt werden. Herzstück des Vorhabens ist ein auf fünf Jahre angelegtes Förderprogramm für private Bauherren.

Wenn das Berliner Abgeordnetenhaus dem "1000-Grüne-Dächer-Programm" zustimmte, könnten Hauseigentümer 20 bis 30 Prozent der Kosten für den Bau grüner Dächer von der Landesregierung erstattet bekommen. Zusammen mit einem KfW-Kredit aus dem Programm "Energieeffizient Sanieren" zu einem Zinssatz von nur einem Prozent pro Jahr sowie einem Tilgungszuschuss, ließe sich daraus ein finanziell attraktives Paket schnüren. Zudem sollen öffentliche Gebäude eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Strategie spielen.

Berlins grüne Fraktion verspricht sich von dem Vorhaben vor allem eine Entlastung der städtischen Kanalisation. Weil in Berlin sehr viele Flächen versiegelt sind, fließe das Regenwasser vor allem in die Mischkanalisation und lasse sie immer wieder überlaufen, sagte die umweltpolitische Fraktionssprecherin Silke Gebel. Damit gelangten Fäkalien in die Berliner Gewässer, die teilweise auch als Badegewässer ausgewiesen sind. Mit der Gründachstrategie ließe sich viel Regenwasser zurückhalten, was ein Überlaufen verhindere. "Die Gründachstrategie ist der erste Schritt hin zu einer sauberen Spree", versprach Gebel. Die Dächer sollen deshalb so gebaut werden, dass sie eine durchschnittliche Regenwasserrückhaltung von 60 Prozent erzielt wird. Sie könnten zugleich das Stadtrklima kühlen und die Artenvielfalt stärken, das Stadtbild aufwerten und die Lebensqualität der Menschen fördern. Von den neu begrünten Dachflächen müssten rund 20 Prozent von Bewohnern oder Beschäftigten als Freiräume genutzt werden können, heißt es in dem Antrag. Gedacht ist auch an begehbare Pflanzgärten oder Sportflächen auf Gewerberäumen, die von benachbarten Wohngebäuden genutzt werden können. cm

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