Berlin: Neue Koalition will Flüchtlingsintegration verbessern

Geflüchtete Ausbildung und Beruf
Berlins rot-rot-grüne Koalition will Flüchtlingen unabhängig von ihrer statistischen Bleibeperspektive frühzeitig Integrations- und Deutschkurse anbieten (v. l. n. r.): Michael Müller (SPD), Ramona Popp (Grüne), Klaus Lederer (Linke). Foto: SPD Berlin

Berlins neue Landeskoalition aus SPD, Linken und Grünen will den Spracherwerb der Flüchtlinge verbessern, unabhängig von ihrer statistischen Bleibeperspektive oder ihrem Aufenthaltsstatus. Auch Afghanen und Pakistaner, die bisher von den Angeboten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bis zur Anerkennung ihres Asyls ausgeschlossen waren, sollen frühzeitig Integrations- und Deutschkurse erhalten.

Auf Bundesebene will sich die Rot-rot-grüne Koalition für eine Öffnung der Integrationskurse des BAMF einsetzen, heißt es im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag. Auf Landesebene sollen für jene Flüchtlinge, die bisher von den Angeboten des BAMF ausgeschlossen waren, Sprachkurse angeboten und bedarfsdeckend ausgebaut werden.

Außerdem wollen die Koalitionspartner prüfen, ob Angebote für besondere Zielgruppen geschaffen werden können. Dabei stehen die positiven Erfahrungen mit "Mütter-/Elternkursen" für Frauen im Mittelpunkt. Ähnliche Maßnahmen sollen auch im Zusammenhang mit den Willkommensklassen entwickelt werden. Bis Mitte 2017 will die neue Koalition ein umfassendes Konzept zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen vorlegen. Es soll in enger Zusammenarbeit mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern, den Stadtbezirken und den Beratungsstellen entstehen. Dabei wird es vor allem um die notwendige Begleitung der Flüchtlinge von der Erstberatung bis zum Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag gehen. Geflüchtete Frauen sollen besonders beraten und unterstützt werden, um ihren Zugang zu Arbeit und Ausbildung zu fördern.

Unmittelbar nach ihrer Ankunft erhalten Flüchtlinge in Berlin künftig eine Erstberatung über den Zugang zu Bildung, Erwerbsarbeit und Ausbildung. Für die Erstberatung werden verbindliche Mindeststandards entwickelt. Unterschiedliche Angebote sollen so besser bekannt gemacht, vernetzt und weiterentwickelt werden.

An die Erstberatung wird sich eine Erfassung von Kompetenzen und die zukünftige berufliche Orientierung der Flüchtlinge anschließen. Erfasst werden auch nicht-formale Kompetenzen und für Arbeitgeber nachvollziehbar zertifiziert. In Kooperation mit Kammern und Berufsschulen wird dazu ein Kompetenzzentrum gegründet. Es soll auch allen bereits in Berlin lebenden Geflüchteten Arbeits- und Bildungsberatung anbieten.

Verbessert werden soll die Qualifizierung von Flüchtlingen im betrieblichen Umfeld, vor allem in Branchen, die unter Fachkräftemangel leiden und deshalb ein besonders hohes Ausbildungsinteresse haben. Die Rot-rot-grüne-Koalition will prüfen, inwieweit berufs- und ausbildungsvorbereitende und -begleitende Maßnahmen der Jobcenter genutzt und mit welchen Maßnahmen sie an der Beschäftigung von Flüchtlingen interessierte Berliner Unternehmen unterstützen kann. Fördern wollen die Koalitionäre auch die Nachqualifizierungen von Flüchtlingen, voraussichtlich mit landeseigenen Coaching- und Qualifizierungsmaßnahmen, um reguläre Beschäftigungsverhältnisse nicht zu verdrängen. cm

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