Studierende für Nachnutzungs-Entwurf mit Schinkelpreis ausgezeichnet

Berliner Flughafen Tegel: Ein Rollfeld wird zum Naturerlebnisraum

Bäume säumen die einstige Startbahn, die sich als graues breites Band mehr als 2 km durch den Wald zieht. Wo einst Flugzeuge beschleunigten und in die Lüfte abhoben, könnten bald Spaziergänger und Skater das Rollfeld erobern. So oder ähnlich könnte es in einigen Jahren am Flughafen Tegel im Nord-Westen Berlins aussehen. Für ihren Entwurf "Urbane Wälder TXL" zur Nachnutzung des Geländes wurden die Studierenden Niklas Mayr und Martin Schmitz mit einem 2500 Euro dotierten Schinkelpreis des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Berlin (AIV) ausgezeichnet.

Landschaftliche Weite soll erhalten bleiben

Nach der Schließung von Tegel wird eine Fläche von rund 460 ha frei zur Nutzung. Konzentriert sich der vorliegende Masterplanentwurf der Senatsverwaltung auf die Entwicklung eines Forschungs- und Industrieparks im Umfeld des Flughafengebäudes, rückt die Aufgabenstellung des AIV-Schinkel-Wettbewerbs ergänzende Aspekte ins Blickfeld. Das Flugfeld bietet Raum für kostengünstigen Wohnungsbau und Wirtschaftsbetriebe.

"Es entsteht ein besonderer und eigenständiger Freiraum, der sowohl Naturerlebnisräume bietet, durch den Kontrast zu den Landebahnen die ehemalige Nutzung des Flughafens spüren lässt und verschiedenste Spiel- und Sportmöglichkeiten erlaubt", würdigte die Jury die Arbeit. Als besondere Auszeichnung für ihre hervorragende Leistung haben die angehenden Landschaftsarchitekten der Technischen Universität Berlin außerdem ein Reise-Stipendium der Hans-Joachim-Pysall-Stiftung in Höhe von 2500 Euro erhalten. Es ermöglicht ihnen einen Italien-Aufenthalt auf den Spuren Karl-Friedrich Schinkels.

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366 Teilnehmer aus dem In- und Ausland

Architektonisch galt es, neue Gebäudetypologien zu entwickeln für ein gemischtes Nutzungsprogramm von Produktion, Arbeiten und Wohnen. Im Norden und Westen laden Naturräume zur Erholung ein. Im Sinne einer ökologisch, ökonomisch und sozial anspruchsvollen Lebensraumentwicklung sollten Themen wie Mobilität und Nachhaltigkeit und die Entwicklung von Perspektiven für den Schutz der landschaftlichen Weite bearbeitet werden, so die Vorgaben.

"Auf originelle Weise zeigen die ausgezeichneten Entwürfe auf, wie sich weitere dringende Aufgaben für die Nachnutzung von Tegel lösen lassen, die der AIV als ergänzende Überlegungen zu den Masterplanungen der Senatsverwaltung mit der Entwicklung eines Forschungs- und Technologieparks versteht", sagte Dr. Melanie Semmer, Vorsitzende des Schinkel-Ausschusses.

Für den 158. AIV-Schinkel-Wettbewerb zum Thema "Transformation TXL - Vom Flugfeld zum Lebensraum" werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 18.000 Euro vergeben. Mit 154 Arbeiten beteiligten sich rund 366 Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb in den sieben Fachsparten Städtebau, Landschaftsarchitektur, Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Freie Kunst, Verkehrswesen Straßenbau und Verkehrswesen Eisenbahnbau.

Der Schinkel-Wettbewerb des AIV wird jährlich seit 1855 ausgeschrieben und ist der größte Ideen- und Förderwettbewerb für junge Planer und Ingenieure im deutschsprachigen Raum.

msch/AIV

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