Berufsbildungsexperten betrachten Studienaussteiger skeptisch

Studien Ausbildung und Beruf
Dass Azubis älter sein können, wissen im GaLaBau alle. Nun wird auch über Studienabbrecher nachgedacht. Foto: Moritz Lösch/Neue Landschaft

Die unter Nachwuchsmangel leidenden Branchen, Betriebe und Berufe werden von Studienaussteigern, die in die duale Berufsausbildung einsteigen wollen, bislang gemieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter 306 Experten der beruflichen Bildung. Die Befragten sind mehrheitlich der Auffassung, dass junge Erwachsene, die ihr Studium vorzeitig beenden, die aktuellen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt nicht lösen können.

Studienabbrecher zieht es danach gegenwärtig meist in Großbetriebe, Betriebe aus Industrie und Handel, kaufmännisch-verwaltende Berufe oder Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Klein- und Handwerksbetriebe sowie Gastronomieberufe, die händeringend Nachwuchskräfte suchen, gehen dagegen meist leer aus. Die Experten stufen die Erfolgsaussichten, zurzeit Studienaussteiger für diese Betriebe und Berufe als Auszubildende zu gewinnen, als "sehr gering" ein.

Drei von vier Befragten (72 %) rechnen damit, dass Berufe, die zurzeit besonders notleidend sind, auch langfristig von einer Erschließung der Zielgruppe Studienabbrecher nicht profitieren können. 61 Prozent der Experten bezweifeln generell, dass sich der Studienabbruch als Zugangsweg zur dualen Ausbildung etablieren wird. Trotzdem halten vier von fünf Fachleuten (82 %) die duale Qualifizierung von Studienabbrechern für unverzichtbar, um den Fachkräftebedarf zu sichern. Drei von vier Befragten (72 %) unterstreichen, dass die Gruppe der vorzeitig Exmatrikulierten viel früher hätte in den Blick genommen werden müssen.

Das BIBB will nun mit Modellen eingreifen, die eine Vermittlung von Kontakten zwischen Betrieben und Studienaussteigern zum Ziel haben. "Wichtig ist hierbei, die Kammern, Wirtschaftsverbände, Hochschulen, Berufsschulen und die Arbeitsagenturen frühzeitig mit einzubeziehen", sagt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Ab diesem Monat wird ein neues BIBB-Programm mit dem Namen "Jobstarter" Projekte fördern, die darauf angelegt sind, Studienaussteiger für die Berufsausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen zu gewinnen. Den jungen Erwachsenen sollen die attraktiven Möglichkeiten und Karrierechancen der dualen Berufsausbildung aufgezeigt werden. Betriebe sollen sensibilisiert und bei der Ausbildung unterstützen werden.

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