Ökonomisch betrachtet

Blick zurück und nach vorn

Ökonomisch betrachtet GaLaBau
Foto: Lothar Johanning

Es gab Erkenntnisse, aber es änderte sich nichts. Der Fachmann staunt und der Landschaftsgärtner wundert sich. Schon in den 80er Jahren verwies Prof. Alfred Niesel auf eine Untersuchung der Niederländischen Bauindustrie im Institut für Arbeitstechnik. In der Studie kam man zu der Erkenntnis, dass zehn Prozent der aufgewandten Zeit in Baubetrieben unproduktiv ist. Was für das Baugewerbe gilt, könnte auch für den Garten- und Landschaftsbau zutreffen. Der Löwenanteil von 85 Prozent ist auf Fehler in der Ressourcenplanung der Bauleitung zurückzuführen und 15 Prozent der produktiven Arbeitszeit werden von den Mitarbeitern "vernichtet". Natürlich ist es schwer, einen objektiven Wert für den Verlust der Wirtschaftlichkeit zu definieren. Vielleicht macht die folgende Annahme den Schaden deutlich. Ein GaLaBau-Betrieb mit zehn Mitarbeitern arbeitet im Jahr 16000 Stunden produktiv. Dann wären 1600, also zehn Prozent aus der Studie, unproduktiv. Mal angenommen, wir würden die Stunde mit 40 Euro bewerten, dann würden 64000 Euro pro Jahr gemeinsam von Bauleitung und Baustellenleitung verwirtschaftet und der betriebswirtschaftliche Schaden verteilt sich auf 54400 Euro und 9600Euro. Das sind durchaus Größenordnungen, die mehr als ernst zu nehmen sind.

Das Institut für Produktivitäts-Management, Kybernetische Organisation, Planung und Führung (kurz KOPF-System) geht davon aus, dass 30 Prozent des Lohnkostenaufwandes für unproduktive Zeit verschwendet wird und schließt sich in der Beurteilung dem vorgenannten Wert von 85 Prozent an und bestätigt in Studien, dass dieser auf Organisationsmängel zurückzuführen ist. Durch eine bessere Organisation lässt sich der Anteil an direkt produktiver Zeit um neun Prozent steigern, von 70 Prozent auf 79 Prozent. Gleichzeitig steigt der Anteil für Ruhe und persönliche Bedürfnisse auf Seiten der Beschäftigten um zwei Prozent auf zehn Prozent.

Neben einer deutlich höheren Produktivität entwickelt sich auch höhere Arbeits- und Lebensqualität. Bessere Arbeitsvorbereitung und Steuerung und ein grundsätzlich proaktives Verhalten der Verantwortlichen würde dem Unternehmen ein hohes Potential zur Produktivitätssteigerung eröffnen. Reaktives Handeln ist häufig zu spätes Handeln und endet in Aktionismus, der sich aus Führung und Steuerung zumeist entfernt hat. Die gewünschte sinnhafte ergebnisorientierte Teamleistung ist deutlich eingeschränkt. Würde man das Potential aus dem Zusammenspiel aller Aktivitäten, Ressourcen und Abläufen erkennen und nutzen, dann könnten Optimierungen "gehoben" werden.

Lothar Johanning

johanning@ljmarketing.de

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