Landschaftsgärtner-Cup 2017

Blum und Fehl holen den Titel beim zweiten Anlauf nach Hessen

Landschaftsgärtner-Cup 2017 GaLaBau
So sehen Sieger aus: Bendix Fehl (l.) und Moritz Blum vom FGL Hessen-Thüringen sind die besten GaLaBau-Azubis 2017. Foto: BGL

Beim zweiten Versuch hat es geklappt: Nachdem sie im Vorjahr bereits Zweite geworden waren, haben Moritz Blum und Bendix Fehl aus dem hessischen Schlüchtern-Wallroth nun den Landschaftsgärtner-Cup 2017 gewonnen. Auf dem IGA-Gelände in Berlin setzte sich das Duo des FGL Hessen-Thüringen Anfang September gegen elf Mitbewerber-Teams durch. Ebenfalls aufs Treppchen schafften es in der Hauptstadt Vincent Heumann und Philipp Schäfer für Baden-Württemberg sowie Albert Schiele und Dominik Girstenbrei für den Vorjahressieger Bayern.

Natursteinmauer spielte eine Schlüsselrolle

An zwei Wettbewerbstagen mussten die Lehrlinge eine Bauaufgabe bewältigen, die vom Landschafsarchitekten Michael Epple entworfen worden war. Für die Gestaltung des landschaftsgärtnerischen Gesamtwerks auf einer Fläche von 4 mal 4 Metern hatten die Teams 15 Stunden Zeit. Als Zünglein an der Waage erwies sich der Bau der Natursteinmauer, wie mehrere Teilnehmer übereinstimmend berichteten. Tobias Löding und Maurice Junge, die für den FGL Hamburg auf Platz Elf landeten, bezeichneten diesen Bauabschnitt als "echtes Malochen". Eine Einschätzung, die der Vorsitzende des gastgebenden Fachverbandes Garten,- Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Berlin-Brandenburg, Matthias Lösch, vollends teilte: "Wenn man den jungen Leuten bei der Natursteinbearbeitung zusieht, wirken sie schon fast wie Steinmetze," gab er lachend zu Protokoll. Nicht nur die kräftezehrende Bearbeitung des Natursteins selbst, auch die unterschiedlichen Vorerfahrungen der Teams mit dem Baustoff ließen den Mauerbau wettbewerbsentscheidend werden. Marsha-Lena Jamrath, die mit ihrer Partnerin Lea-Michelle Lorenz für Sachsen-Anhalt Rang Neun belegte, sagte: "Beim Landschaftsgärtner-Cup Sachsen-Anhalt kam kein Naturstein zum Einsatz, von daher fehlte uns die Erfahrung. Zwar konnten wir uns drei Tage vor Wettbewerbsbeginn mit dem Baustoff vertraut machen, aber eine längere Vorbereitungszeit wäre schon gut gewesen."

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Landschaftsgärtner-Cup 2017 GaLaBau
Zupacken wie die Steinmetze: Philipp Schäfer (l.) und Vincent Heumann (r.) aus Baden-Württemberg zeigen höchsten Körpereinsatz. Foto: Hendrik Behnisch, Neue Landschaft

Kein Pflanzplan am zweiten Wettbewerbstag

Während Tag Eins phasenweise zum Härtetest für die jungen Leute geriet, stieg der Spaßfaktor am zweiten Tag für die meisten deutlich an. Den Nordlichtern vom FGL Hamburg gefiel es besonders, dass sie sich beim Teichbau und der Bepflanzung kreativ austoben konnten. Das war laut Lösch genauso beabsichtigt. Die Organisatoren hatten im Vorfeld bewusst beschlossen, dass bei dem kleinen Teich einen Bereich geben solle, der von den Wettbewerbern frei ausgestaltet werden kann. Zudem hatte man auf einen Pflanzplan verzichtet - dadurch, dass den jungen Landschaftsgärtnern nicht millimetergenau vorgegeben wurde, wo gepflanzt werden muss, sollte ihre Kreativität befeuert werden. Die Freiheit der individuellen Gestaltung trug bei dem Duo des VGL Rheinland-Pfalz und Saarland auch über die Bepflanzung hinaus charmante Blüten. In dessen fertigem Gartenausschnitt stand ein Holztischchen mit einer Flasche Weißwein und zwei Gläsern, flankiert von einem Schild, das dem Betrachter ein "Herzlich Willkommen" entgegenschickte.

Diszipliniertes Gastspiel in der Party-Hauptstadt

Das Wetter war den jungen Landschaftsgärtnern nur bedingt hold - immer wieder einsetzender Nieselregen prüfte die Wetterfestigkeit der Teilnehmer. Dominik Schnelle, der zusammen mit Thomas Draek Rang Vier für den VGL Nordrhein-Westfalen errang, zeigte sich von den Wetterkapriolen unbeeindruckt: "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es geregnet hat, ich war die ganze Zeit in meiner Wettbewerbsblase." Diese fokussierte Haltung sei bei den Teilnehmern laut Lösch die Regel gewesen:"Am Vorabend des ersten Wettbewerbstages waren die jungen Leute allesamt sehr früh im Bett, so zwischen 20 und 21 Uhr." Die Rahmenbedingungen dafür, gemeinsam einen draufzumachen, hätte es dabei durchaus gegeben: Der gesamte Wettbewerbs-Tross, zu dem neben den zwölf Zweierteams noch jeweils ein Nachwuchsreferent und ein Juror pro Landesverband kamen, war im selben Hotel untergebracht. Die Lehrlinge zeigten sich in der Party-Hauptstadt allerdings absolut diszipliniert. Zwar hatten sie für die vom FGL Berlin-Brandenburg organisierten Programmpunkte - eine Spree-Schifffahrt am zweiten Abend sowie den Besuch des Fernsehturms nach der Siegerehrung - viele nette Worte übrig. Im Fokus stand bei den Azubis jedoch zu jedem Zeitpunkt ein möglichst gutes Abschneiden beim Wettkampf.

Landschaftsgärtner-Cup 2017 GaLaBau
So wird\'s gemacht: Sven Lehnhardt (m.) gibt seiner Teampartnerin Kassandra Eißrich (FGL Mecklenburg-Vorpommern) Tipps zur Bearbeitung des Natursteins. Foto: Hendrik Behnisch, Neue Landschaft

Faire Startbedingungen und großer Sportsgeist

Akribische Wettkampfvorbereitungen trugen ihren Teil dazu dabei, dass durch faire Startbedingungen von Anfang an ein gesunder Sportsgeist in Berlin herrschte. Dazu zählte etwa, dass die Startplätze ausgelost und nicht einfach zugewiesen wurden. Außerdem wurden die Baumaterialien so angeordnet, dass alle Teilnehmer immer den exakt gleichen Weg für die Materialbeschaffung zurücklegen mussten. Selbst den von Marsha-Lena Jamrath angesprochenen Nachteil, keine Vorerfahrungen mit Naturstein zu haben, haben die Organisatoren des Cups abzumildern versucht.

Die Bauaufgabe erhielten die Teilnehmerteams drei Wochen vor dem Landschaftsgärtner-Cup. Das in Berlin zu verwendende Material war darin beschrieben, sodass die jeweiligen Landesverbände die Option ziehen konnten, es zu kaufen um ihren Teams Testläufe zu ermöglichen.

Warme Worte von der IGA-Geschäftsführerin

Zur Siegerehrung war auch der Vizepräsident des Bundesverbandes Garten,- Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), Erich Hiller, angereist. Außerdem nahm die IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann an der Abschlusszeremonie teil und überhäufte die Lehrlinge mit Lob. Die Ausbildungsbetriebe, die ihre Azubis für den Landschaftsgärtner-Cup freigestellt hatten, würdigte sie als diejenigen, die den jungen Leuten "Menschenkenntnis, Kenntnis vom Handwerk und die Wichtigkeit ihres Berufsstandes" vermittelt hätten. Dass die Landschaftsgärtner so hofiert werden, sei bisher eher die Ausnahme als die Regel gewesen, so BGL-Vize Hiller: "Auf den Bundesgartenschauen sind wir mit unserem Wettbewerb oft auf die hintersten Plätze verbannt worden. Hier im Märkischen Garten hingegen durften wir den Landschaftsgärtner-Cup an prominenter, gut sichtbarer Stelle austragen." Der FGL-Vorsitzende Lösch ergänzte: "Es freut uns, dass Sie es als Ehre empfinden, uns hier zu haben."

Hendrik Behnisch

Die Platzierungen

  • 1. Hessen-Thüringen (Moritz Blum & Bendix Fehl)
  • 2. Baden-Württemberg (Vincent Heumann & Philipp Schäfer)
  • 3. Bayern (Dominik Girstenbrei & Albert Schiele)
  • 4. Nordrhein-Westfalen (Thomas Draek & Dominik Schnelle)
  • 5. Sachsen (Jakob Fleischer & Rik Gerhardt)
  • 6. Niedersachsen-Bremen (Axel Baune & Bob Eppe)
  • 7. Schleswig-Holstein (Till Stracke & Sanja Koszlat)
  • 8. Rheinland-Pfalz-Saarland (Patrick Bruns & Domenik Kuhn)
  • 9. Mecklenburg-Vorpommern (Kassandra Eißrich & Sven Lehnhardt)
  • 0. Sachsen-Anhalt (Marsha-Lena Jamrath & Lea-Michelle Lorenz)
  • 1. Hamburg (Maurice Junge & Tobias Löding)
  • 2. Berlin-Brandenburg (Matthias Lewerenz & Christian Neumann)

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