Blumen im "Inzwischenland"

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Blumen Gartengestaltung
Am Ostrand des Inzwischenlandes ist es eher beschattet, so klingen hier sanfte rosa Töne mit viel Weiß. Lange Driftformen ermöglichen im Vorbeigehen stets neue Blicke. Foto: Christine Orel

Das "Inzwischenland", ein großes, vielfach untergliedertes Caree, umgeben von rasterförmig aufgepflanzten Zitterpappeln, zeigt eine an städtische Blockbebauung der Jahrhundertwende erinnernde Struktur. Nach Innen hin wird alles immer dichter und nach außen liegen die großen Promenaden.

Und so säumt nun diese große Promenade an allen vier Seiten ein opulenter Wechselflor von bis zu 8 m Breite. Weder die enorme Dimension der Situation, noch die Vielfalt der im Inzwischenland präsentierten Themen erlauben hier eine Pflanzung, die, wie sonst von Orel+Heidrich oft zu sehen, auf die Umgebungssituation weiterführend reagiert. Vielmehr übernimmt hier die Pflanzung die Aufgabe, das ganze beruhigend aber nicht minder prächtig zu fassen.

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Auf der sonnigen Westseite leuchten starke Gelb- und Orangetöne. Mit Dahlien erhalten die Pflanzungen eine opulente Höhe. Foto: Christine Orel

Blumen wollen prächtig sein

Hier gibt es keine intellektuell interpretierte Planung, sondern Blumen, die schlicht und einfach aber sicher nicht minder wohltuend für den Besucher prächtig sein wollen.

Die Farbigkeit der Flächen richtet sich nach den sich an den Außenseiten des Carrées ergebenden Belichtungsverhältnissen. So sind die Südwest- und die Westseite ausgesprochen sonnig, die Südostseite an der Stelle einiger größerer Robinien (der einzige nennenswerte ursprüngliche Baumbestand dieses Gartenschauabschnittes) eher schattig. Auch im Osten, wo die Blumen recht nahe an dem Pappelraster wachsen werden, ist es durchaus schattig.

Schaut man die Sortimente der Sommerblumen an, so merkt man sehr rasch, dass es für schattige Standorte überwiegend Pflanzen in Rosa Violett und Weiß gibt, gelbe Pflanzen sind hier eher selten. So ergibt sich rasch eine logische Farbverteilung. Westen und Südwesten leuchten somit in strahlendem Gelb, Südwesten und Osten zeigen sich in Rosa, Lavendel und Weiß.

Farbkonzept: Wiedererkennung während der ganzen Schau

Auch wenn es im Frühjahr laubbedingt noch keinen Unterschied in der Belichtung gibt, so wird dieses Farbkonzept durchgängig eingehalten, um damit für den Gartenschaubesucher durchaus einen gewissen Wiederkennungswert zu vermitteln.

Im Frühjahr liegen nun in diesem Farbkonzept weich geschwungene Bänder, die, um möglichst farbintensiv zu sein mit Stiefmütterchen (Viola) mit überwiegend kleinblütigen Sorten (Abkömmlinge von Viola cornuta) bepflanzt sind. Hier wird dem Gartenschaubesucher ein sehr großer Ausschnitt an Stiefmütterchen, die aktuell in den Sortimenten der Gärtnerischen Betriebe sind, gezeigt, wobei einer Ruhe in der Pflanzfläche zuliebe auf die unruhige wirkenden zwei- oder mehrfarbigen neuen und nicht mehr ganz neuen Sorten vaerzichtet wird.

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Stauden erweitern den Frühjahrsflor und bringen mit der Laubfarbe zusätzlichen Rhythmus in das Beet. Foto: Christine Orel

Wechselnde Gartenbilder für die Gäste

Solch ein Frühjahrsflor lebt von seiner Farbigkeit und auch Vielfalt. Und um über die Stiefmütterchen einen Schleier in zweiter Ebene zu legen, ziehen sich hier die verschiedensten Goldlacksorten (Erysimum) über die Flächen. Dazu kontrastierend sind noch etliche Blattschmuckpflanzen wie Heuchera und Gräser wie buntlaubige Segge (Carex) locker auf den Flächen und an den Rändern verteilt. Und nicht zuletzt schweben großzügig Blumenzwiebeln über alledem. Nicht nur Tulpen, auch späte Narzissen, großer Zierlauch, Bulgarischer Lauch und Camassien sorgen hier für einen sehr abwechslungsreichen Zwiebelflor.

Der Sommerflor greift dieselbe Farbgebung auf. In allen Farben und auf allen Beeten zeigen sich dabei Löwenmäulchen (Antirrhinum) und Zinnien (Zinnia), außer in Blau, das übernimmt der Salbei (Salvia farinacea) konsequent.

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Bestimmte Lichtverhältnisse lassen sortimentsbedingt bestimmte Farbgebungen zu, die den Wechselflor um das Inzwischenland prägen. Grafik: Orel+Heidrich

Um den Beeten viel Höhe zu verleihen sind Sonnenblumen (Helianthus) und Dahlien (Dahlia) großzügig verteilt. Die Flächeneinteilung ähnelt übrigens sehr der des Frühjahrsflors mit lang gezogenen Drifts. So eröffnen sich dem vorbei wandelnden Besucher stets neue Blickbeziehungen in das Beet mit anderen Gruppierungen. Dabei ist stets das Spiel von Horizontale und Vertikale. Von runden Blütenformen und Blütenkerzen eingebunden. Auch mit der Art der Verzweigungen der jeweiligen Pflanzen wird hier gespielt. Auch wenn die Flächen ,nur' ganz streng das Inzwischenland umsäumen, sie sollten, wenn alles so wächst, wie geplant, nie Langeweile und Monotonie versprühen, sondern an dem markanten Ort, an dem sie liegen, dem Besucher immer wieder neue und erfrischende Gartenbilder bieten.

Dipl.-Ing. Christine Orel
Autorin

Landschaftsarchitektin

Orel + Heidrich Landschaftsarchitekten

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