Botanische Gärten bringen Wildpflanzen in die Stadt

Stadtbewohnern den Wert seltener Wildpflanzen nahe zu bringen, ist das Ziel eines neuen Projekts. Mit dem Vorhaben "Urbanität und Vielfalt" wollen die Botanischen Gärten in Potsdam, Berlin und Marburg sowie das Umweltzentrum Dresden die Vermehrung von 80 gefährdeten Arten nun auch in die Hände von Privatpersonen, Familien oder Kleingartenvereinen legen. Das Bundesamt für Naturschutz wird das Projekt fachlich begleiten. Das Bundesumweltministerium stellt dafür in den nächsten vier Jahren 1,1 Mio. Euro aus dem Programm Biologische Vielfalt zur Verfügung.

Mit der Pflege seltener Arten wie der Kartäusernelke oder des Heide-Günsels sollen das Interesse, Wissen und Verständnis für die biologische Vielfalt geweckt werden. Die beteiligten Botanischen Gärten und das Umweltzentrum Dresden werden dazu ausgewählte, gartenkompatible Jungpflanzen in großer Stückzahl aus regionalem Wildsaatgut vorziehen und sie an speziellen Ausgabetagen an interessierte Menschen ausgeben. Anschließend können die Wildpflanzen im Garten, auf dem Balkon oder einer "Arche-Fläche" wie in Berlin und Marburg ausgepflanzt und weitergepflegt werden. Nach Bedarf und in Absprache mit den Fachbehörden werden die vermehrten Pflanzen später wieder an den Standorten der Wildpopulationen angesiedelt. Mit dem Projekt kann der Bestand von rund 80 gefährdeten Wildpflanzenarten gestützt werden.

Das Projekt soll über handlungsorientierte Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit viele Menschen ansprechen und sie für den aktiven Naturschutz gewinnen. Geplant sind unter anderem Artensteckbriefe, Kultivierungsanleitungen, ein Internetauftritt und Projektfilme. An den Projektstandorten in Berlin, Potsdam, Marburg und Dresden werden zudem Schulungen, Exkursionen, Biotoppflegeeinsätze sowie Informations- und Abendveranstaltungen für Projektteilnehmende und für die Öffentlichkeit angeboten.

Auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung 2017 in Berlin wird eine öffentliche "Arche-Fläche" der Potsdamer und des Berliner Botanischen Gartens angelegt. Sie besteht aus 900 Kleinparzellen, auf dem die Projektteilnehmenden ihre Pflanzen aussetzen und pflegen. Das familienfreundliche Areal dient zugleich als Treffpunkt und Ort für weitere Umweltbildungsaktivitäten.

"Biologische Vielfalt findet sich nicht nur auf der grünen Wiese, sondern auch mitten in der Stadt", erläuterte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks das Vorhaben. Für BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel ist einer der Vorzüge, dass von den Teilnehmern nur wenig Platz verlangt werde, kein großes Vorwissen und nicht viel Zeit. Dafür bringe das Projekt "den botanischen Naturschutz direkt zu den Menschen nach Hause, in ihre Gärten und auf ihre Balkone". Zudem biete es viele Möglichkeiten, sich individuell oder in der Gemeinschaft zu engagieren. Das sei ein neuer Ansatz im freiwilligen Naturschutz.

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