Nachrichten und Aktuelles

Brandenburg: BUND kritisiert Alleenpolitik der Landesregierung

Alleen Straßenbäume
Sind die grünen Tunnel an Brandenburgs Bundes- und Landesstraßen bald Geschichte? Diese Roteichen-Allee an der L 71 steht noch. Foto: Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

Scharfe Kritik an der Alleenpolitik der Brandenburger Landesregierung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geübt. Trotz des erklärten politischen und gesetzlich verankerten Ziels, den Alleenreichtum in Brandenburg zu schützen, werden die Alleen dort immer lückiger. Gab es im alten preußischen Kernland vor 14 Jahren noch 2300 km Alleen, so waren es 2020 nur noch 1700.

Die Ursache der Veränderungen im Brandenburger Alleenbestand ist eine große Anzahl von Baumfällungen, die vor allem in den 2010er Jahren nicht durch Neupflanzungen ausgeglichen wurden. Der bisherige Tiefpunkt wurde im Jahr 2019 erreicht als laut offizieller Statistik 5001 Alleebäume gefällt, aber nur 2128 nachgepflanzt wurden.

Für die Alleebaumfällungen in Brandenburg verantwortlich ist der Landesbetrieb Straßenwesen in Hoppegarten. Der verweist auf die Altersstruktur der Alleebäume. Mit 70 Prozent Bäumen, die älter als 80 Jahre sind, sei die Struktur "überaltert" und müsse ausgeglichen werden. Hindernisse für die Neupflanzung von Alleen bestünden in den Anforderungen der Verkehrssicherheit: Der Pflanzabstand zum befestigten Fahrbahnrand betrage für Neupflanzungen in der Regel 4,5 m mit zusätzlichen 1,5 m bis 2 m für eine ungestörte Baumentwicklung und eine Minimierung von Konflikten mit angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzungen. "Der notwendige zusätzliche Grunderwerb lässt sich oft nicht umsetzen, da Eigentümer:innen und Pächter:innen [sic] nicht bereit sind, Land für Baumpflanzungen abzugeben", so der Landesbetrieb.

Der BUND kritisiert die 4,5-Meter-Regel. Wenn die Alleebäume ausgewachsen seien, berührten sich die Kronen nicht mehr über der Straße: "Der für die Alleen charakteristische grüne Tunnel ist damit Geschichte." Die Abstandsregel sei eine Norm der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Sie sei ein Zusammenschluss von Fachleuten der Straßenbaubranche und spiegele allein deren Sicht wider. Der BUND fordert, die 4,5-Meter-Norm nicht länger über die gesetzlichen Bestimmungen des Landes Brandenburg zu stellen, sondern "fahrbahnnahe Nachpflanzungen zuzulassen". Der geringere Abstand zur Fahrbahn stelle kein besonderes Risiko dar, vorausgesetzt, die Autofahrer passten ihre Geschwindigkeit so an, dass ein Aufprall an Bäumen ausgeschlossen sei. cm/BUND Brandenburg

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Fachkraft für Baumkontrolle (m/w/d), Stuttgart  ansehen
Mehrere Baumpfleger m/w/d, Frankfurt/Main  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen