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Brandenburg: Vandalismus in Historischen Gärten nimmt zu

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) beklagt seit Beginn der Corona-Pandemie eine Zunahme des Vandalismus. "Während des Logdowns waren alle Parks in Potsdam gesperrt. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Anlagen offen zu lassen. Das hat natürlich den Druck auf sie erhöht ", erläutert Frank Kallensee, Pressesprecher der SPSG.

Besonders im Sommer seien die Parks um die Schlösser Sanssouci, Babelsberg, Charlottenburg und Schönhausen häufig zum Fahrrad fahren, für freilaufende Hunde oder als Treffpunkt für Partys fehlgenutzt worden, so Kallensee: "Das Müllaufkommen hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie um mehr als 20 Prozent erhöht". Verpackungen von ToGo-Essen oder Flaschen wurden einfach in den Grünanlagen liegen gelassen.

Während der Sommermonate wurde zudem in den Fontänen der Schlösser Schönhausen und Charlottenburg, sowie am Ufer der Parkanlage um Schloss Babelsberg gebadet, wodurch Uferlinien ausbrachen und viele Nachpflanzungen nötig waren. Schon in den vergangenen zehn Jahren hat der Vandalismus in den Parkanlagen deutlich zugenommen. Corona hat die Situation noch einmal verschärft.

Das Problem des Vandalismus wurde Mitte Oktober auch in der per Livestream übertragenen Potsdamer Tagung "Historische Gärten und Gesellschaft. Kultur - Natur - Verantwortung" angesprochen. Die Diskussion schlug den Bogen von der Fehlnutzung und Vandalismus in diesem Sommer zu weiteren großen Herausforderungen, die sich europa- und weltweit an die historischen Gärten stellen.

Die Kultivierung von Gärten und Gartenlandschaften in Zeiten des Klimawandels und sich verändernder Nutzungsansprüche, stellt neue Anforderungen an den Schutz und die Bewahrung der Gartenkulturgüter. "Weil die Schlösser und Gärten nicht für die gesellschaftlichen Erwartungen des 21. Jahrhunderts geschaffen worden sind, bedarf es einer ständigen Abwägung zwischen den Ansprüchen unserer heutigen Besucherinnen und Besuchern und dem, was diese historischen Gärten an Möglichkeiten bieten können. Dieser Herausforderung stellen wir uns", sagt SPSG-Generaldirektor Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr.

Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Tagung fand im kleinen Rahmen im Orangerieschloss im Potsdamer Park Sanssouci statt. Das Publikum konnte per Livestream teilnehmen und über einen Chat Fragen stellen. Behandelt wurden Fragestellungen, zu denen in den vergangenen zwei Jahren geforscht wurde und die im Austausch mit dem Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) weiterentwickelt werden konnten.

Als erstes Ergebnis wurde das Handbuch "Historische Gärten und Gesellschaft. Kultur - Natur - Verantwortung" vorgestellt. Mehr als 60 Beiträge von Autoren aus 13 Ländern rücken interdisziplinär und im Dialog mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft Aspekte der Bewahrung und Nutzung historischer Gärten in den Fokus. ev

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