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BUND findet Schadstoffe in Baumarkt-Gartenzubehör

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Maschinen und Produkte
Besonders bedenklich waren hohe Konzentrationen an hormonell schädlichen Phthalat-Weichmachern in einer Teichfolie und in einer Gartenschnur. (Symbolfoto) Foto: Ines Peters, pixelio.de

Ein vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Auftrag gegebener Test von zehn Gartenartikeln aus drei Baumärkten verschiedener Handelsketten hat ergeben, dass handelsübliches Gartenzubehör häufig mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet ist. In allen getesteten Produkten konnten gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien nachgewiesen werden.

Besonders bedenklich waren hohe Konzentrationen an hormonell schädlichen Phthalat-Weichmachern in einer Teichfolie und in einer Gartenschnur. Sie überschritten die für Innenräume oder Hautkontakt zugelassenen Grenzwerte um das 1,5 und 220-fache. Bereits ein dauerhafter Hautkontakt von zehn Minuten oder länger oder wiederholte Berührungen über einen Zeitraum von mehr als 30 Minuten pro Tag seien schädlich.

Phthalate dienten meist dazu, PVC biegsam zu machen, so der BUND. Im Körper wirkten die chemischen Stoffe wie ein Hormon. Mit teilweise gravierenden Folgen: Sie könnten die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und auch schon im Mutterleib die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Lediglich aufgrund einer rechtlichen Grauzone für Anwendungen im Außenbereich dürften diese Produkte noch verkauft werden.

Die in der Testreihe enthaltenen Artikel wiesen neben Phthalat-Weichmachern weitere schädliche Substanzen auf. Chlorparaffine mittlerer Kettenlänge (MCCP) wurden in drei Produkten nachgewiesen. Sie reichern sich in der Umwelt, in Tieren und im Körper an und sind sehr giftig für Wasserorganismen. Das fortpflanzungsschädigende Bisphenol A (BPA) steckte in drei Produkten. Schadstoffe wurden auch in zwei Gartenhandschuhen, einer weiteren Gartenschnur, Gartenschuhen, einem Gartenschlauch nachgewiesen. In einer Schaufel wurde Antimon nachgewiesen, das im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. Ein Gartenhandschuh enthielt Nonylphenole. Sie sind hormonell schädlich und in der Umwelt schlecht abbaubar. So kann Nonylphenol bei Fischen dazu führen, dass Geschlechtsorgane missgebildet werden und keine männlichen Fische mehr heranwachsen.

"Eine inkonsequente Gesetzgebung wird von Unternehmen ausgenutzt, um solche Schadstoffe weiterhin in Gartenartikeln zu verarbeiten", sagte Ulrike Kallee, BUND-Abteilungsleiterin Stoffe und Technologie. "Wir brauchen Produkte ohne Schadstoffe, egal ob sie drinnen oder draußen benutzt werden." Nur dann würden sie nicht über das Recycling immer wieder in neuen Produkten oder als Gifte in der Umwelt landen. Der BUND rief Hersteller und Baumärkte dazu auf, die schadstoffbelasteten Produkte vom Markt zu nehmen. Nach seiner Auffassung kann bei Teichen auf Plastik verzichtet werden: "Lehm, als natürlicher Baustoff, ist eine gute Alternative." Wenn es unbedingt eine Folie sein solle, sollten Produkte aus flexiblen Polyolefinen (FPO) oder Polyethylene (PE) verwendet werden, empfiehlt der BUND. cm/BUND

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