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Bundesinstitut empfiehlt Kommunen mehr Stadtgrün

In einem Hintergrundpapier für die Kommunen hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn noch einmal seine Forschungsergebnisse zur Klimaanpassung in den Städten zusammengefasst. Das Bundesinstitut nennt 15 verschiedene Ansatzpunkte, um Städte widerstandsfähiger gegen Hitze und Starkregen zu machen. Die meisten davon plädieren für mehr Grün und Sickerbereiche zum Regenwasserrückhalt.

Um die sommerliche Hitze zu verringern, empfehlen die Wissenschaftler Grün- und Freiflächen zu sichern und zu entwickeln. Innerstädtische Grünflächen, Parkanlagen und ausgedehnte Kleingartenanlagen wirken insbesondere in sommerlichen Hitzeperioden mit geringer nächtlicher Abkühlung ausgleichend auf eine dicht bebaute, aufgeheizte Umgebung. Landschafts- und Grünordnungs-, Freiraumentwicklungs-, Flächennutzungs- und Regionalpläne seien dafür eine Grundlage.

Vor allem schattenspendende Bäume sorgten für Kühlung, so das BBSR. Sie sorgten dafür, dass Wasser verdunstet. Das verringere die Wärmebelastung. Besonders geeignet seien hitze- und trockenheitstolerante Bäume und Sträucher, die wenig Wasser benötigen und sommerliche Trockenperioden gut überstehen. Gesichert werden sollten auch Grün- und Freiflächen am Stadtrand. Wiesen, Weiden, Äcker oder Brachen am Stadtrand erfüllten eine wichtige Funktion. Sie kühlen in der Nacht sehr viel stärker ab als die innerstädtischen Bereiche und sorgten dort für Abkühlung, wenn die Luft von außen in die inneren Stadtbereiche gelange. Dabei könne ein System von kleinen über das Stadtgebiet verteilten Grünflächen helfen, ergänzt um Parks in den Stadtteilen. Sie sollten von einer Bebauung freigehalten werden.

Begrünungen von Dächern und Fassaden könnten in der Summe das städtische Klima positiv beeinflussen und Temperaturspitzen abmildern, heißt es im Hintergrundpapier. Auch die Bepflanzung von Fassaden wirke sich hitzemildernd aus, da durch sie weniger Wärme an die Umgebung abgegeben werde. Dachbegrünungen sorgten dafür, dass sich die Dächer nicht so stark aufheizen. Vor einer Nachverdichtung von Innenhöfen warnt das Bundesinstitut. Sie seien häufig "grüne Oasen" innerhalb stark bebauter Quartiere. Sie sollten daher - wenn überhaupt - nur behutsam bebaut werden.

Grünflächen und künstlich angelegte Sickerbereiche wie Mulden, Sickergruben oder Rigolen eigneten sich für die dezentrale Versickerung von Regenwasser. So würden das Kanalnetz und die Gewässer entlastet. Auch Dachbegrünungen sorgten dafür, dass weniger Wasser in kurzer Zeit abfließt. Je nach Bauart und Begrünung würden 50 bis 90 Prozent der Niederschläge auf den Dachflächen zurückgehalten. Um im Fall der Fälle Wasser zeitweilig zurückzuhalten, seien tiefer liegende Sportflächen, Parkplätze und Schulhöfe sehr geeignet. Offene Mulden und Gräben eigneten sich als "Notwasserwege".

"Es gibt noch große Potenziale, um die Städte robuster gegenüber Klimarisiken zu machen", sagt BBSR-Experte Dr. Fabian Dosch. "Stadtgrün mindert die Hitze und die Folgen von Starkregen - und macht unsere Städte schöner, gesünder und damit noch lebenswerter." cm/BBSR

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