Peter Altmaier hält Festrede zum 50-jährigen BGL-Jubiläum

Bundeskanzleramtschef weist dem GaLaBaBau eine wichtige gesellschaftspolitisch Rolle zu

Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL)
Peter Altmaier, bescheinigte dem Berufsstand der Landschaftsgärtner eine "eminent wichtige gesellschaftspolitische Rolle". Fotos: Laurence Chaperon/BGL
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL)
Nach seiner Rede nahmen BGL-Präsident August Forster und BGL-Hauptgeschäftsführer Dr. Hermann J. Kurth den Kanzleramtschef in die Mitte.

Der Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier, hat dem Berufsstand der Landschaftsgärtner eine "eminent wichtige gesellschaftspolitische Rolle" bescheinigt.

In einer Festrede zum 50-jährigen Jubiläum des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) im Allianz Forum am Brandenburger Tor in Berlin machte der frühere Umweltminister den GaLaBau-Unternehmern zugleich Mut, auf ein dauerhaftes Wachstum der grünen Branche zu setzen.

Jeder Landschaftsbau-Euro ist gut investiert

"Jeder Euro, den Sie verdienen, ist ein Euro, der unser Land und unsere Innenstädte lebenswerter und lebensfreundlicher macht", sagte Altmeier unter dem Beifall des Publikums aus Landschaftsgärtnern und Ehrengästen, "und deshalb ist es gut investiertes Geld." Für Millionen Menschen die Städte zukunftsfähig zu entwickeln, sie nachhaltig auszurichten, sei eine komplexe Herausforderung, die von vielen Akteuren Beiträge abfordere. Dazu gehöre nicht nur der Garten- und Landschaftsbau, "aber eben auch der Garten- und Landschaftsbau".

Altmaier, der als Kind gerne Gärtner geworden wäre, verwies auf innovative Beispiele der vergangenen Jahre, in denen Kommunen und Unternehmen gemeinsam Begrünungsaktionen starteten, die dazu beitrugen, dass Sonneneinstrahlung in Luftfeuchtigkeit umgewandelt wurde, Verdunstungskälte entstand, Hitzstress durch Schattenwurf reduziert und UV-Licht abgeschirmt und abgemildert wurde. Deshalb sei er immer wieder deprimiert, wenn Investoren ihre Neubauten direkt am Bürgersteig platzierten, statt vor dem Gebäude eine Reihe von Bäumen zu pflanzen und einen Grünstreifen anzulegen.

Öffentliche Auftraggeber für Grün stärken

Zwar habe die Politik "keine riesengroßen Spielräume", weil die Bundesregierung auch in Zukunft eine nachhaltige Finanz- und Haushaltspolitik betreiben wolle, doch sei es in den letzten Jahren gelungen, die öffentlichen Auftraggeber für Grün zu entlasten und wichtige Akzente im Klima- und Umweltschutz zu setzen, sagte Altmaier. Die Regierung beabsichtige, die Kommunen weiter zu entlasten. Ab dem kommenden Jahr werde es für sie 1 Mrd. Euro zusätzliche Entlastungen geben. Ab 2018 seien vier weitere Milliarden für Städte und Gemeinden vorgesehen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass leistungsstarke Kommunen dazu beitragen, dass Spielräume für öffentliches und privates Grün neu entstehen."

Zusätzlich habe die Regierung die Finanzhilfen bei der Städtebauförderung ab 2014 auf 700 Mio. Euro aufgestockt. Im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung mit den Bundesländern zur Städtebauförderung solle das Thema städtisches Grün noch einmal gestärkt werden. "Und wir wollen im Jahr 2015 vorsehen, dass wir die Umsetzung von Grün- und Freiräumen als Fördertatbestand in die einzelnen Städtebauförderprogramme selber ausdrücklich mit aufnehmen, damit auch dieser politische Schwerpunkt nach außen sichtbar ist."

Alternative Finanzierungs-modelle nutzen

Der Kanzleramtschef zeigte sich überzeugt, dass künftig auch über "neue und alternative Finanzierungsmodelle für öffentliches Grün" nachgedacht werden muss. Wenn es möglich sei, Rathäuser und Schulen in Public Private Partnership zu bauen, warum solle es dann nicht möglich sein, einen Park oder eine Grünanlage auf diese Weise zu finanzieren, fragte Altmaier: "Sie sind genauso wichtig, wie die großen Kubikmetermassen in Beton, die wir an anderer Stelle errichten."

Altmaier, der sich immer wieder von einer "Epoche der Stadtentwicklung, die vor allen Dingen durch Betonwüsten, durch Häuser ohne Grün, durch Plätze ohne Bäume gekennzeichnet war" distanzierte, plädierte auch gegen die immer weiter voranschreitende Flächenversiegelung in Deutschland. Die Politik müsse sich überlegen, wie man verdichtete Lebensräume wieder entsiegeln könne, wie dort, wo Gebäude nicht mehr benötigt werden, Raum für Grünanlagen zu schaffen sei.

Der Politiker forderte die anwesenden GaLaBau-Unternehmer auf, ihm kreative Vorschläge und gute Ideen zukommen zu lassen. Er verspreche: "Wir werden sie überprüfen, ich werde sie als Kanzleramtsminister dem Bundesfinanzminister und der Umwelt- und Bauministerin übersenden." Es könnten nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden, doch habe die Bundesregierung den guten Willen.

cm

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Landschaftsplaner (m/w/d), Elmshorn  ansehen
Gärtner:in (w/m/d) mit Funktion als..., Bremen  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen