Bundesregierung: Konjunktureller Tiefpunkt ist durchschritten

Der konjunkturelle Tiefpunkt in Deutschland ist laut Bundesregierung durchschritten. Nach einem beispiellosen Einbruch im April gehe es seit Mai wieder aufwärts, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die aktuellen Konjunkturindikatoren sendeten zwei Signale: die deutsche Wirtschaft befinde sich in einem spürbaren Aufholprozess, die Kapazitäten seien aber noch stark unterausgelastet. Die Lockerungen von Infektionsschutzmaßnahmen im In- und Ausland ließen jedoch Nachfrage und Angebot wieder steigen.

Die Industrieproduktion befand sich laut Bundeswirtschaftsministerium im Mai erst bei etwa 75 Prozent des Niveaus vor Corona; in der Kfz-Branche waren es nur knapp 50 Prozent (laut VDA im Juni ca. 74 %). Mitentscheidend für den weiteren Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werde auch sein, wie schnell sich die Auslandsnachfrage nach deutschen Gütern erhöhe. Im Mai wurden die Warenexporte mit +11,6 Prozent (nominal) zwar kräftig gesteigert. Die Ausfuhren zu wichtigen Handelspartnern, die besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen seien, wie die Vereinigte Staaten und Großbritannien, entwickeln sich aber schwächer als andere Staaten, beispielsweise China. Auch bei den Auftragseingängen aus dem Ausland gebe es Unterschiede.

Auch in Teilen des Dienstleistungssektors habe die Erholung eingesetzt, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Dies zeige die Entwicklung im Einzelhandel (ohne Kfz), für den inzwischen die Umsatzzahlen für Mai vorliegen: Mit einem Plus von +13,9 Prozent fiele die Gegenbewegung zum April deutlich aus. In der zweiten Jahreshälfte entstünden weitere Anreize zum Konsum durch die befristete Senkung der Umsatzsteuer. BMWi