4,3 Kilometer lange Grünfläche auf ehemaliger Hochbahn

Chicagos neuer High Line Park ist ganz anders als erwartet

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Im Juni vergangenen Jahres wurde der Bloomingdale Trail in Chicago offiziell eröffnet. Fotos: Victor Grigas, CC BY-SA 4.0

Auf den Schienen der ehemaligen Bloomingdale Line in Chicago ist ein rund 4,3 km langer Park entstanden. Die Anlage namens "The 606", angelehnt an die ersten drei Ziffern der Postleitzahl Chicagos, verbindet vier lokale Parks in verschiedenen Teilen der Stadt miteinander, zwei weitere sollen noch gebaut werden. Das etwa 95 Mio. Dollar schwere Projekt entstand in Zusammenarbeit der Stadt Chicago, dem Chicago Park District und The Trust for Public Land, einer Organisation die sich für die Etablierung sowie den Erhalt von Parkanlagen einsetzt.

Das Konzept eines Parks auf den Schienen der ehemaligen Hochbahn stieß von Anfang an auf positive Resonanzen bei den Einwohnern Chicagos. Die Mitglieder der Initiative "Friends of the Bloomingdale Trail" setzten sich für eine Verwirklichung von "The 606" ein, unterstützten das Projekt auch finanziell. Mit etwa 40 Mio. Dollar wurde laut Beth White, der regionalen Direktorin von The Trust for Public Land, ein großer Teil der Kosten des Projekts durch private Spenden gedeckt.

Die Parkanlage soll den Einwohnern Chicagos nicht nur einen Ort zur Ruhe und Erholung bieten, sie soll auch dabei helfen, soziale Grenzen zu sprengen. Auf der Website des Projekts heißt es übersetzt: Der Eisenbahndamm, der früher Gemeinden voneinander trennte, wird sie jetzt zusammenbringen. Zudem sollen laut White Schulen aus der Umgebung die Möglichkeit haben, die Grünanlage für akademische Projekte oder zur Erholung zu nutzen.

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Mit 40 Mio. Dollar wurde fast die Hälfte der Kosten der Parkanlage durch private Spenden gedeckt.

Der Bloomingdale Trail ist auch als umweltschonende Verkehrsalternative gedacht. "The 606" ist für Fußgänger und Radfahrer wohl der angenehmste Weg, um in Chicago von A nach B zu gelangen. Und auch an Barrierefreiheit ist gedacht: 17 Rollstuhlrampen sind rund um den Park errichtet worden.

Das Konzept, einen Park auf den nicht mehr befahrenen Zugschienen in einer Großstadt zu errichten, ist durchaus nicht neu. In Paris wurde mit der Coulée verte René-Dumont bereits 1993 eine ehemalige Eisenbahnstrecke zu einem begrünten Fußgängerüberweg umgestaltet und auch die 2014 eröffnete High Line in New York City erregte zuletzt viel öffentliche Aufmerksamkeit und stieß auf zahlreiche positive Resonanzen. Ähnliche Projekte in Rotterdam, Philadelphia und St. Louis sind bereits in Planung.

New Yorks hochgelobte High Line war in vielerlei Hinsicht ein Vorbild für die Planung des Bloomingdale Trails. Dabei wurde in Chicago jedoch deutlich weniger Geld in die Hand genommen. So beliefen sich die Kosten des Bloomingdale Trails mit 95 Mio. Dollar fast auf die Hälfte des New Yorker Vorzeigeprojekts (187 Mio. Dollar) und das obwohl Chicagos High Line mit 4,3km fast doppelt so lang ist (New York: 2,33 km). In Chicago wurden dabei etwa 42 Prozent durch private Spenden finanziert, in New York waren es rund 24 Prozent.

Patrick Thieme-Hack

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