Ökonomisch betrachtet

CO2-Fußabdruck

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Welchen CO2-Fußabdruck hinterlässt eigentlich der GaLaBau? Schwierige Frage? Vielleicht nicht, wenn man bedenkt, dass im Wesentlichen zwei Faktoren zu den CO2-Emissionen der Branche beitragen:

1. Das Bauwerk, durch die verwendeten Materialien (inklusive Logistik und Entsorgung), wobei Pflanzen auch zur Kompensation beitragen können.

2. Die Betriebe, durch den Maschinen- und Fahrzeugeinsatz, der im Wesentlichen auf fossilen Energieträgern basiert. Dazu kommen dann noch geringere Anteile durch die Herstellung der Maschinen, den Betriebshof, Entsorgung etc.

Während Punkt eins stark von den Auftraggebern abhängt, kann Punkt zwei aktiv von den Betrieben gesteuert werden, sofern Alternativen zur Verfügung stehen. Viele Betriebe setzen hier bereits akkubetriebene Kleingeräte wie Laubbläser und Heckenscheren ein. Bei den Maschinen und dem Fuhrpark wird es dann schon schwieriger, da alternative Antriebe bislang nur bei kleineren Maschinen und Fahrzeugen mit geringer Zuladung sinnvoll einsetzbar sind. Dazu kommt die Frage der Wirtschaftlichkeit und der Ladeinfrastruktur.

2019 haben die Betriebe rund 150 Millionen l Diesel verbraucht. Das entspricht in etwa 400.000 t CO2. Zur Kompensation müssten etwa 40 Millionen Bäume gepflanzt oder 26.000 ha Wald aufgeforstet werden. Das entspricht in etwa 3 Prozent der Waldfläche von NRW, jährlich! Insofern sind Alternativen zum Diesel für den GaLaBau dringend erforderlich, wenn die Branche klimafreundlicher werden will.

Allen, die sich in Sachen CO2-Fußabdruck verbessern wollen, können folgende Kennzahlen zur regelmäßigen Verfolgung empfohlen werden. Sie lassen sich einfach aus dem Rechnungswesen ermitteln:

Energieeffizienz operativ [%] = Treibstoffkosten/(AfA + Miete + Leasing) x 100

Energieeffizienz allgemein [%] = Energiekosten allgemein/Gesamtleistung x 100

Wichtig ist, dass die Kennzahlen in Zusammenhang mit dem Erfolg des Betriebs betrachtet werden (bspw. der Umsatz-rendite), da es sonst zu Fehlinterpretationen kommen kann. Geringer Energieverbrauch ist beispielsweise nicht gleichbedeutend mit hoher Effizienz, wenn Maschinen nicht ausgelastet sind. Der Branchenmittelwert der obigen Kennzahlen liegt übrigens bei knapp 60 Prozent beziehungsweise gut 0,3 Prozent.

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen

h.meinen@kullmann-meinen.de

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Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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