Neue Befragung der Bertelsmann Stiftung

Corona: Jugendliche sehen ihre Ausbildungschancen skeptisch

Coronavirus Ausbildung und Beruf
Nicht mehr ganz so unbeschwert sehen Jugendliche ihrer Zukunft entgegen. Foto: Drobot Dean, Adobe Stock

Berufsausbildung ist nach wie vor hoch attraktiv für Jugendliche in Deutschland. Doch über 60 Prozent von ihnen finden, dass sich die Ausbildungschancen durch Corona verschlechtert haben und die Hälfte von ihnen ist der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für Ausbildungsplatzsuchende tut. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von iconkids & youth im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Besonders skeptisch blicken Jugendliche mit niedrigen und mittleren Schulabschlüssen in die Zukunft.

Ausbildungsperspektiven verschlechtert

1700 junge Menschen zwischen 14 und 20 Jahren befragte die Stiftung im Juli dieses Jahres. Dabei zeigten sie sich massiv verunsichert zu ihren Chancen am Ausbildungsmarkt. Viele sind skeptisch, dass sie einen adäquaten Ausbildungsplatz finden werden. 61 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich die Chancen auf Ausbildung durch Corona verschlechtert haben. Bezogen auf ein Studium teilen weniger als ein Viertel (23 %) der Befragten diese Befürchtung. Ein Drittel der jungen Leute hat den Eindruck, es gebe zu wenig Ausbildungsplätze, bei jungen Menschen mit niedriger Schulbildung ist das sogar fast die Hälfte (44 %). Diese Verunsicherung zeigt sich auch bei Jugendlichen mit niedrigerem Schulabschluss, die bereits einen Ausbildungsplatz haben oder sich in Ausbildung befinden: Gut jeder zweite Azubi mit niedriger oder mittlerer Schulbildung (53 %) macht sich Sorgen, die Ausbildung nicht abschließen oder im Anschluss nicht übernommen werden zu können. Die große Mehrheit der Azubis mit hohem Schulabschluss (72 %) macht sich dagegen keine Sorgen.

Trotzdem großes Interesse an Ausbildung

Die Befragung zeigt jedoch auch, dass trotz der Corona-Pandemie eine berufliche Ausbildung ein sehr attraktiver Bildungsweg ist. Rund zwei Drittel der Schüler mit niedriger und mittlerer Schulbildung möchten eine Ausbildung machen. Das sagen immerhin auch 22 Prozent derjenigen mit hoher Schulbildung, weitere 43 Prozent von ihnen ziehen eine Ausbildung zumindest in Erwägung. Wer sich dafür entscheidet und einen Ausbildungsplatz findet, fährt offensichtlich gut damit: Mehr als 80 Prozent der befragten Azubis sind mit ihrem Ausbildungsplatz zufrieden.

"Die Berufsausbildung ist für junge Menschen hoch attraktiv", sagt Bertelsmann Stiftungsvorstand Jörg Dräger: "Dieses Potenzial müssen wir besser nutzen." Er verweist darauf, dass bereits vor der Corona-Krise viel zu viele Ausbildungsplatzsuchende unversorgt geblieben waren. Ihn sorgt vor allem, dass laut der Befragung fast die Hälfte der Ausbildungsplatzsuchenden für den Fall, dass sie nicht erfolgreich sind, ungelernt auf Jobsuche gehen wollen, mit schlechten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.

Von der Politik sehr enttäuscht

Die Befragung zeigt zudem eine verbreitete Enttäuschung junger Menschen: Die Hälfte von ihnen ist der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für Ausbildungsplatzsuchende tut. Weitere 30 Prozent erkennen zwar Anstrengungen auf Seiten der Politik, bewerten diese jedoch als unzureichend.

Dräger fordert deshalb eine Ausbildungsgarantie für alle, die jetzt keinen Ausbildungsbetrieb finden. Den jungen Menschen müsse die Verunsicherung genommen und eine berufliche Perspektive gegeben werden. Für ihn ist dies auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit: Wer das Abitur mache, habe in Deutschland eine weitgehende Studiengarantie, die die staatlich finanzierten Hochschulen einlösen. "Jungen Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz müssen wir eine ebenbürtige Sicherheit bieten", so der Stiftungsvorsitzende. cm

Die Corona-Wirtschaftskrise beeinträchtigt das Zahlungsverhalten in Deutschland. Kreditgeber und Gläubiger verzeichneten in den zurückliegenden Monaten im B2B-Geschäft eine Verschlechterung der Zahlungsweise. Vermehrt mussten Zahlungsverzögerungen hingenommen werden. So lag die durchschnittliche Verzugsdauer der untersuchten 3,5 Millionen Rechnungsbelege im 1. Halbjahr 2020 bei 10,82 Tagen (+ 0,13 Tage im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019).

Die durchschnittliche Forderungslaufzeit lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei 42,88 Tagen. Im Schnitt vergehen damit rund 1,5 Monate, bis der Erbringer einer Leistung sein Geld erhält. In den zurückliegenden Monaten hat eine Kürzung der Zahlungsziele durch die Lieferanten den Anstieg der Außenstandsdauer verhindert. Debitoren aus industrienahen Bereichen wie Chemie, Grundstoffe und Metall/Elektro, von der Corona-Krise stark betroffen sind, verursachten gegen den Trend aber längere Forderungslaufzeiten, was die Liquidität ihrer Kreditgeber im Gegenzug belastete.

Insgesamt hat die Krise einen spürbaren Druck auf die Zahlungsfähigkeit erzeugt. Damit droht eine Kettenreaktion insbesondere in stark verflochtenen Wirtschaftsbereichen bis hin zu vermehrten Insolvenzen. Um den gestiegenen Ausfallrisiken entgegen zu wirken, haben Kreditgeber und Lieferanten ihre Zahlungsziele bereits gekürzt. Insbesondere kleineren Unternehmen wurden nicht mehr so lange Zahlungsziele eingeräumt. Creditreform

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Projektleiter*in (m/w/d) gesucht!, Gronau-Epe  ansehen
Forstamtsrat*rätin (m/w/d) beim Amt für..., Köln  ansehen
Fachkraft für Baumkontrolle (m/w/d), Stuttgart  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen