Pflanzenverwendung

Crocus tommasinianus, der Elfenkrokus

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Frühblüher Pflanzenverwendung
Großes Beet mit Crocus tommasinianus am Wisterien Laubengang im Hermannshof. Foto: Cassian Schmidt

Der Elfenkrokus gehört zu den schönsten Vorfrühlingsblühern, die die Flora in unseren Breiten zu bieten hat. Ihre zarten hellvioletten Blüten öffnen sich bei Sonnenschein und geben den Blick auf ihre leuchtend-orangen Narben und Staubfäden frei. Zieht der Himmel zu, schließen sie sich wieder und zeigen ihre silbergraue-violette Außenseite.

Diese zierlichen Geophyten bilden Knollen, aus denen die Blüten und ihre schmalen, parallelnervigen Blätter mit ihren weißen Mittelstreifen hervorkommen. Ihre Knollen sind einjährig, in jedem Frühjahr bilden sie aber zuverlässig neue Tochterknollen aus denen reichlich Nachwuchs hervorgeht. Die Wildart versamt sich reichlich. Mit den Jahren können große Teppiche entstehen. Jedoch: keine Angst, sie werden nie lästig. Seinen Namen verdankt diese kleine Schönheit dem österreichisch- ungarischem Botaniker Muzio Giuseppe Spirito de Tommasini (1794 bis 1879). Er hat ihn auf seinen Reisen durch Dalmatien in seine botanische Sammlung aufgenommen und so wurde er nach ihm benannt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist er auch in den Gärten und Parks West- und Mitteleuropas eingezogen.

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Elfenkrokusse in Kombination mit Winterlingen (Eranthis). Foto: Cassian Schmidt

Der Elfenkrokus gedeiht gut in durchlässigen, nicht zu nähstoffreichen Böden an sonnigen Standorten. Er verträgt im Gegensatz zu anderen Krokusarten auch halbschattige Standorte, besonders unter sommergrünen Gehölzen wächst er noch zuverlässig. Gepflanzt wird im Herbst in einer Tiefe von etwa 10 cm. Eine schöne Wirkung erzielt man mit einer großzügigen Initialpflanzung. An dieser Stelle sei auch ihre wertvolle Funktion als frühe Insektenweide erwähnt.

Der Naturgartenplaner Dr. Reinhard Witt aus Ottenhofen hat langjährige Studien zum Ausbreitungsverhalten der einzelnen Sorten durchgeführt und dokumentiert. Er fand heraus, dass sich die Wildart hervorragend verwildert und die Sorten eher stabil bleiben. Bestimmte Sorten, erfahrungsgemäß hauptsächlich `Whitewell Purple´, kreuzen sich offensichtlich mit der Wildform. Das Ergebnis sind intensivere Farben und eine längere Blütezeit.

Eine kurze Übersicht der Sorten:

  • Crocus tommasinianus `Ruby Giant´- kräftiges violett, große Blüten
  • Crocus tommasinianus `Roseus´- helles rosa-violett
  • Crocus tommasinianus `Liliac Beauty´- außen hell violett, innen blass violett
  • Crocus tommasinianus `Whitewell Purple´- tief purpur-violett, sehr reich blühend
  • Crocus tommasinianus `Albus´- reinweiß mit zahlreichen Blüten

Wichtig bei ihrer Pflege ist, wie auch bei allen anderen Geophyten, dass man ihnen Zeit lässt, sich wieder in den Untergrund zurückzuziehen. Wenn das Laub braun und abgetrocknet ist, kann es entfernt werden. Das ist besonders in Rasenpflanzungen wichtig. Hier sollten die Krokuspartien bei der Mahd im Frühjahr ausgespart werden. Aber auch in den Staudenpflanzungen lassen sie die Hacke im Gerätelager und jäten sie besser selektiv. Damit haben wir im Schaugarten Hermannshof/ Weinh. sehr gute Erfahrungen gemacht. So steht der Entwicklung ihrer violetten Vorfrühlingszeit nichts mehr im Wege, außer eventuell die Wühlmäuse.

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